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Nichts als Knochen

Nichts als Knochen

Titel: Nichts als Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felizitas Carmann
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holen.«
    Er wartete auf eine zustimmende Reaktion, doch Andreas' Brust hob und senkte sich schon gleichmäßig im Rhythmus des Schlafes. Leise verließ er die Zelle und machte sich auf den Weg zur Krankenstation.
    Sven betrat das Beobachtungszimmer, von dem aus man durch einen venezianischen Spiegel das Geschehen im Vernehmungsraum verfolgen konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Die anderen saßen in mehr oder weniger entspannter Haltung auf diversen Stühlen und hörten zu, wie Rebecca und Thomas versuchten, ein Geständnis aus Jan Zander herauszulocken. Seit eineinhalb Tagen verhörten sie ihn jetzt schon, bisher ohne jeden Erfolg. Er leugnete standhaft, mit den Morden irgendetwas zu tun zu haben. Und die Zeit drängte. Heute Abend mussten sie ihn wieder laufen lassen.
    »Ich habe endlich die Ergebnisse aus dem Labor«, verkündete Sven lautstark und hielt ein paar Blätter in die Luft.
    »Wurde ja auch langsam Zeit«, bemerkte Christina, während sie sich zu Sven umdrehte. »Also los, spann uns nicht auf die Folter. Was ist dabei herausgekommen?«
    »Bingo!«, rief Sven und grinste siegessicher in die Runde. »Der fremde Fingerabdruck, der auf dem Türknauf erkennbar war, stammt von Jan Zander, also muss er die Wohnung nach Andrea Walterscheidt und Tobias Gutfeld betreten oder verlassen haben. Außerdem stammen die Haare, die in der ganzen Wohnung, unter anderem auch auf dem Oberkörper der Toten, gefunden wurden, von ihm. Damit kriegen wir ihn, ich schwör's euch!«
    Er warf die Seiten auf den Tisch und wandte sich dann an Knut, der sonnengebräunt und offensichtlich noch in Urlaubsstimmung mit ausgestreckten Beinen auf einem Stuhl an der Wand saß.
    »Geh mal rein zu Rebecca und Thomas, und sag ihnen Bescheid, dass die Ergebnisse endlich vorliegen.«
    Knut schüttelte langsam den Kopf und setzte sein Klaus-Kinski-Grinsen auf, das von einem Ohr zum anderen reichte.
    »Du vergisst, dass ich eigentlich noch im Urlaub bin, Sven. Meine Antwort lautet also: Geh doch einfach selbst!«
    Sven knurrte etwas Unverständliches, machte auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum. Als er in das Vernehmungszimmer kam, hatte Thomas sich gerade vor Jan Zander aufgebaut und die Hände in die Seiten gestützt.
    »Ach, jetzt hören Sie aber langsam auf damit, Herr Zander«, dröhnte er, »ich bin es wirklich leid mit Ihren Lügen. Wir wissen, dass Sie am Sonntagabend in der Wohnung waren, und jetzt geben Sie es endlich zu!«
    Jan verschränkte die Arme vor der Brust, kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Da können Sie lange warten, bis Sie ein Geständnis von mir haben! Ich war es nicht und damit basta!«
    Sven trat zu Rebecca und flüsterte ihr die Neuigkeiten ins Ohr. Sie nickte, gab Thomas ein Zeichen und wandte sich dann an Jan Zander.
    »Wir machen zehn Minuten Pause. Danach sind Sie vielleicht gesprächiger.«
    Kurz darauf hatten sie im Nebenraum den Laborbericht gelesen.
    »Also gut«, sagte Rebecca, »das wird mächtige Löcher in seine Abwehr schlagen. Aber wir müssen es ihm mit aller Macht um die Ohren hauen. Keine Zeit mehr für psychologische Spielchen, es wird Zeit für den bösen Bullen!«
    »Lass mich das machen!«, warf Sven rasch ein, »mit dem Kater, den ich habe, bin ich gerade in der rechten Stimmung, um den bösen Bullen zu spielen. Ich werd ihn schon weich kochen, bis er gesteht.«
    Rebecca zögerte einen Moment und sah ihn zweifelnd an. Dann nickte sie und sagte: »Also gut. Sven und Knut, ihr werdet weitermachen. Sven ist der böse Bulle, Knut der gute. Nehmt ihn richtig in die Mangel. Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Sven stürmte in das Vernehmungszimmer wie ein Berserker und warf die Tür mit lautem Krachen hinter Knut, der ihm dicht auf den Fersen folgte, ins Schloss.
    Überrascht drehte sich Jan, der an der Schmalseite eines langen Tisches saß, zu den Neuankömmlingen um. Sven stampfte auf den Tisch zu und warf schon aus mehreren Metern Entfernung den Laborbericht darauf, der ein Stück weiter vor Jan liegen blieb.
    »Okay, Herr Zander, jetzt ist Schluss mit lustig! Mein Name ist Sven Rademacher, und ich werde von nun an das Verhör leiten. Und ich kann Ihnen nur raten, kooperativer zu sein als bisher. Mit mir können Sie nämlich nicht den Molly machen, kapiert?«
    Jan Zander sah ihn einigermaßen verstört an, und Sven konnte sich ein zufriedenes Grunzen nicht verkneifen.
    »Hier, ich habe Ihnen etwas mitgebracht, das Sie bestimmt interessieren wird«, bemerkte er dann, während

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