Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
dich geheiratet. Rebecca hat mir nie was bedeutet.«
»Tut mir leid.« Haven suchte in der Dunkelheit seine Lippen.
»Ich liebe dich, Constance. Begreifst du das denn nicht?«
»Haven«, flüsterte sie, als sie ihn küsste.
»Was?«
»So heiße ich jetzt. Haven.«
KAPITEL 33
H aven.«
»Hmmmm?« Haven erwachte aus einem traumlosen Schlaf. Als sie die Augen öffnete, saß Iain mit offenem Pyjamahemd und Jeans auf der Bettkante – was so ungefähr das Aufregendste war, was sie jemals um acht Uhr morgens zu Gesicht bekommen hatte.
»Ich hab dir Kaffee gemacht. Was möchtest du zum Frühstück?«
»Schlafen«, antwortete sie und vergrub das Gesicht im Kissen.
»Das steht leider nicht auf der Speisekarte. Und außerdem wirst du was Kräftigeres brauchen, es wird nämlich ein langer Tag. Wir machen eine kleine Spritztour.«
»Aber ich bin doch gerade erst angekommen!«, stöhnte sie.
»Na los, raus aus den Federn«, sagte Iain lachend. Haven war ziemlich erleichtert, ihn nach ihrem Gespräch in der letzten Nacht so fröhlich zu sehen. »Wo sind deine Sachen?«
»Im Windemere Hotel.« Haven gab alle Hoffnung auf, noch mal einschlafen zu können, und drehte sich zu ihm um.
»Ich schicke jemanden hin, der sie abholt. Wie viele Koffer hast du?«
»Nur einen«, gähnte sie. »Die meisten von meinen Klamotten sind kurz vor meiner Abreise zerstört worden.«
»Zerstört?«, fragte Iain.
»Lange Geschichte. Nicht wichtig.«
»Ich würde sie trotzdem gern hören«, bohrte er sanft nach.
»Später vielleicht«, sagte Haven.
»Okay. Darf ich dich in der Zwischenzeit zum Shoppen einladen?«
»Danke, aber ich hab selbst Geld.«
»Haven.« Iain fing ihren Blick auf und hielt ihn fest. »Du weißt doch, dass mein Vermögen reiner Zufall ist, oder? Ich hatte einfach Glück, das ist alles. Im letzten Leben warst du reich. Diesmal hab ich das Geld. Und nächstes Mal sind wir vielleicht beide arm wie Kirchenmäuse. Also mach dir deswegen keine Gedanken. Das ist jetzt unser Geld. Einen Teil davon können wir für gute Zwecke einsetzen. Und den anderen Teil geben wir einfach aus. So, und jetzt stehst du auf und machst dich fertig.«
»Wo willst du denn mit mir hin?«, fragte sie.
»Das ist ein Geheimnis.« Er grinste ihr zu und verließ das Zimmer.
Nach einer ausgiebigen Dusche tapste Haven barfuß und in ihrem schwarzen Kleid vom Vorabend die Treppe hinunter. Iain war gerade dabei, in der kleinen Kochnische im Erdgeschoss Bagels zu toasten, Teller aus dem Schrank zu kramen und Besteck aus den Schubladen zusammenzusuchen. Er hatte sie nicht kommen gehört. Haven blieb in der Nähe der Haustür stehen und beobachtete verträumt die Bewegungen seiner langen, gebräunten Arme. Es war schwer zu glauben, dass Iain Morrow ihr allein gehören sollte. Vieles an ihm schien ihr vertraut – sein schiefes Lächeln, die Anmut seiner Bewegungen, und die Art, wie sein Blick immer wieder auf ihrem Gesicht verharrte. Ansonsten war alles anders. Trotzdem hatte Haven sich noch nie so sehr zu jemandem hingezogen gefühlt. Sie musste ihre ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um nicht quer durch den Raum zu hüpfen und ihm um den Hals zu fallen.
Es raschelte an der Tür, dann klappte der Briefschlitz auf und eine Handvoll Briefe landete zu ihren Füßen. Sie bückte sich und hob sie auf. Dabei fiel ihr Blick auf einen weißen Umschlag, auf den statt einer Absenderadresse bloß eine silberne Schlange, die sich in den eigenen Schwanz biss, gedruckt war.
»Gerade pünktlich für die Post«, sagte Iain und blickte von seinen Frühstücksvorbereitungen auf.
Haven legte den kleinen Stapel Briefe vor ihn auf die Arbeitsplatte, den weißen Umschlag obenauf. »Ist der von der Ouroboros-Gesellschaft?«, fragte sie.
Iain gab ihr einen Kuss auf die Stirn und warf einen flüchtigen Blick auf den Umschlag. »Sieht so aus.«
»Bist du da wieder Mitglied?«
»Ich bin vor ein paar Jahren beigetreten. Ich dachte, vielleicht finde ich dich dort.«
»Ist ja witzig«, erwiderte Haven. »Da wollte ich heute nämlich auch hin.«
Iain erstarrte für einen Augenblick. »Hast du Kontakt zu ihnen?«
»Noch nicht.«
»Dann verschwende nicht deine Zeit.« Für Havens Geschmack klang das ein bisschen zu sehr wie ein Befehl.
»Warum nicht?«, wollte sie wissen. »Vielleicht können die mir ja helfen, mich an mehr zu erinnern.«
»Die OG ist nicht mehr das, was sie mal war«, erklärte Iain. »Die Leute, die sie jetzt leiten, sind kein bisschen so wie
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