Nichts
sehr viel bedeuten. Wenn ich Ihnen aber sagen würde, dass ich in zwei Wochen meinen Tausendsechsundfünfzigsten Geburtstag feiern werde… was würden Sie dann denken?“
„Neunhundertundsechzig?“, rechne ich nach. „Sie wollen mir erzählen, Mitte des zehnten Jahrhunderts geboren zu sein?“
„Und meine zauberhafte Frau Mitte des Elften! Nun, Mister Barron. Wir gehören zum Geschlecht der Aobaynam “, klackert er.
„In Ihrer Sprache heißt das Aobaynam. Einige von uns werden über zweitausend Jahre alt.“
Will er mich auf den Arm nehmen, oder ist das sein Ernst? Obwohl, fast bin ich geneigt, ihm die Geschichte abzukaufen – hab die letzten Tage schon zu viel außergewöhnliches, unglaubliches gesehen. Meine Zweifel verblassen, als mir die leeren Augen wieder in den Sinn kommen, womit ich de Noirbouclier in selbige etwas zögernd schaue. So als ob er meine Gedanken erraten oder sogar lesen könnte, schaut er geduldig zurück – beinahe, als wolle er mir Einblick in seine Seele gestatten.
„Wenn Sie erst einmal den Rest gehört haben, werden Sie alles verstehen.“
„Aber vorher eine kleine Erfrischung!“, unterbricht Darlice, als sie plötzlich neben mir mit einem großen Kristallglas in der Hand auftaucht.
Sie stellt es auf den Tisch und meint: „Ihr beiden möchtet noch immer nichts?“
Die Männer lehnen kopfschüttelnd ab.
„Das ist sehr nett von Ihnen“, bedanke ich mich und greife nach dem Getränk.
Höchste Zeit, meinen trockenen Mund zu spülen, nehme einen großen Schluck.
„Den Rest?“, versuche ich erneut ins Gespräch zu kommen.
„Sie haben noch mehr solcher Kuriositäten auf Lager?“, frage ich leicht hochnäsig und mit dem erhellenden Gefühl, langsam zu meiner alten Form zurückzufinden.
„Sie werden unsere Lebenserwartung oder unser Aussehen nicht ohne das Wissen um unsere Geschichte verstehen.“
Nun lehne ich mich zum ersten Mal völlig entspannt in den bequemen Sessel, schlage die Beine übereinander und signalisiere damit völlige Aufnahmebereitschaft. Mal sehen…
„Oh nein.“, reagiert der Alte, meine Absicht sofort erkennend.
„Dazu müssen wir einen kleinen Ausflug machen, wenn Sie nichts dagegen hätten.“
So. 14. August 2016 22:12 Uhr
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Minus 003 Tage : 17 Stunden : 48 Minuten : 10 Sekunden
H allo Schatz?“
„Brian, verdammt, was ist los? Wieso meldest du dich nicht? Wir haben uns riesige Sogen gemacht!“
Aufgelöst und völlig aus dem Häuschen, ich hatte es nicht anders erwartet, empfängt mich Julie am Telefon.
„Ich weiß, ich weiß!“, versuch ich zu beruhigen.
„Aber es ging nicht früher. Tut mir leid, Kleines… Was ist bei euch? Ist alles in Ordnung?“, bin ich ebenso besorgt wie sie.
„Ja…, ja! Ist es. Verdammt noch mal, Brian! Ich bin vor Angst fast verrückt geworden.“
„Um mich brauchst du dir keine Sorgen machen. Ganz bestimmt nicht. Wenn es einen Ort gibt, der noch hundertprozentig sicher ist, dann dieser hier. Hab ich dir doch schon gesagt. Wie habt ihr die Sache von gestern überstanden?“
„Geht so.“, antwortet sie. „Jetzt, wenn es dunkel geworden ist, wird’s schlimmer. Aber am Tag, da kommen wir ganz gut damit zurecht.“
„Wie wär’s, wenn du Pete bitten würdest, im Wohnzimmer auf der Couch zu schlafen? Bestimmt fühlt ihr euch dann sicherer.“
„Haben wir. Aber er meint nach wie vor, von draußen aus eine bessere Kontrolle zu haben. Scheint so, als ob er in einem Zelt groß geworden ist, keine Ahnung. Wann kommst du zurück, Schatz? Weißt du das schon?“
Ich merke an ihrem Tonfall, dass sie mit den Nerven am Ende ist. Sie würde es niemals zugeben…, doch nun weiß ich, dass ich mich beeilen muss, egal was noch kommen mag.
„ Am Dienstag! Was hältst du von Dienstag, Süße?“, entscheide ich spontan.
Dann hätte ich noch zwei Tage für meine Arbeit. Und falls das nicht genügt, müssen sie mir halt eine Pendelstrecke einrichten. Mir doch egal! Oder noch besser, ich werde dafür sorgen, dass meine ganze Familie hierher gebracht wird. Wenn ich schon so wertvoll bin, wie die mir immer unter die Nase reiben, dann kann ich sicher auch Bedingungen stellen…
„Oh, dass hört sich super an.“, ist Julie verzaubert.
„Da werden die Kinder Luftsprünge machen. Jeder hier vermisst dich mehr
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