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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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hatte. Nein! Bei aller Liebe. Ich mache an dieser Sache nicht mehr länger mit.
       „Bring mich auf der Stelle wieder…“, zurück will ich sagen, als sich ein funkenschlagendes Prasseln über uns ergießt und mir die Worte raubt . Wie Hagelkörner die in einem Sommersturm auf das Dach eines Wagens einschlagen. Irritiert, instinktiv Schutz suchend, sacke ich zusammen.
       „Festhalten Jungs!“, rauschen meine Kopfhörer. „Jetzt wird’s ein bisschen ungemütlich…“  alarmiert der Pilot, ganz offensichtlich gewappnet. Gerüstet auf,… was auch immer. Im selben Moment zieht er die Maschine in eine starke Seitenlage, so dass ich mich mit aller Gewalt in meinen Sitz drücken muss. Gerade auf diese Position eingestellt, reißt es uns in die entgegengesetzte Richtung. Aus den Augenwinkeln kann ich gerade noch erkennen, dass George nun seine aufgelegte, unbekümmerte Fassade verloren hat und ebenso wie ich vor Angst fast in die Hose scheißt. Mit aufgerissenen Augen versucht er sich irgendwie zu orientieren. Knallen, pfeifen und surren hebt sich deutlich von dem Motorenlärm ab. Erst langsam begreife ich die Situation.
       Es wird auf uns geschossen, verdammt noch mal!
       Wirres, zerstückeltes und aufgeregtes Stimmenwirrwahr rauscht auf mich ein. »C2… Roger… zieh rüber… geben dir Deckung, halte C2… C2, du Idiot!«
      
    Mit einem harten Schlag knallen wir nach einigen turbulenten Minuten auf den Boden auf. Kaum begriffen was los, springt auch schon die schwere Seitentür auf.
       „Raus hier! Schnell!“
       Staub wirbelt uns entgegen. Verschwommen kann ich erkennen, dass wir uns auf so etwas wie einer großen Landebahn befinden. Direkt neben uns ein großes, schweres Flugzeug. Auf der grauen Lackierung lese ich grade noch; U.S. Air Force.
       „Raus hier, ihr Penner!“ brüllt uns ein großer schwarzer Soldat entgegen und fuchtelt gleichzeitig aufgeregt mit seinen Armen.
       Ich vermute dass es sich um einen Soldat handelt. Der Mann trägt einen kakifarbenen Kampfanzug, einen PASGT Helm auf dem in fetten Lettern Joe White eingeprägt ist, und ein schweres Gewehr. Reiße mir die Kopfhörer runter und springe so schnell ich kann aus dem Hubschrauber, orientiere mich dabei an George, der wie’s aussieht, halbwegs weiß was zu tun ist.
       Bin ob der fremden Eindrücke völlig verwirrt. Ohne Hörschutz ist meine akustische Schmerzgrenze nun erreicht. Versuche mir beim Rennen die Ohren zuzuhalten, was nicht gelingt. Maschinengewehrsalven, Rotorlärm des Huey, das dröhnen der vier kolossalen Düsentriebwerke der Transportmaschine und herumwirbelnder Staub, schleudern mich in eine Art Trance. Ab jetzt funktioniere ich nur noch.
       Wir spurten eine breite Laderampe hinauf in die McDonell-Douglas C17. Vor uns tut sich ein großer, glänzender Tunnel auf. An den Wänden und der Decke vollgepackt mit Rohren, Hydraulikleitungen und Kabeln. Der Frachtraum dieser Maschine dürfte gut und gerne mehr als fünfundzwanzig Meter lang sein. Hier drinnen ist es etwas erträglicher, auch wenn nicht weniger Treiben und Hektik herrschen. Rund zwanzig Männer, alles Militärs, verladen hektisch aber perfekt organisiert verdreckte H1 Hummer Fahrzeuge, einige Paletten mit dunklen Metallkisten und sonstigem Zeug. Wir traben an ihnen vorbei, weiter bis ans Ende des Laderaums, zu einer schmalen Metallleiter, die offensichtlich nach oben ins höher gelegene Cockpit führt.
       „Okay Mr. Willson…“, begrüßt uns dort ein weiterer Soldat im Kampfanzug.
       Überraschend ruhig, was mich aufgrund der bürgerkriegsähnlichen Situation da draußen wundert. Kent Simpson, entnehme ich seinem Namensschild.
       „…und Mr.“?
       Geduldig schaut er mich an. Brauche einen Moment.
       „Oh… Barron! Brian Barron!“
       „Unsere Zielperson, wie ich annehme!?“, wendet er sich mit wachen Augen zurück an George.
       „Ja! Wir können los…“
       „Na, dann machen sie es sich gemütlich!“, deutet der Mann auf die an den Seitenwänden montierten schwarzen, spartanischen Hocker. „Denke wir sind gleich soweit!“
       Ganz langsam beruhigt sich mein Herzschlag. Noch immer unsicher, wo ich hier reingeraten bin, folge ich gehorsam der Aufforderung, während im Hintergrund konzentriert aber hektisch gearbeitet wird. Plötzlich taucht aus dem lärmenden Gewimmel unser übrig gebliebener Bodyguard auf und kommt, für mich unfassbar gelassen, auf mich zu.
       Bin ich etwa der einzig

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