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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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und versuchte, seinen Blick unscharf zu stellen, durch sie hindurchzusehen.
    »Hat sie die Flasche?«, fragte Ginger.
    »Ja«, hauchte er, obwohl er ihr am liebsten ein »Nein, sie steckt in meiner Hose« entgegengeschrien hätte.
    »Langsam kommen wir der Sache auf den Grund.« Mit einem Finger fuhr sie ihm über die Brust und hinterließ durch den Stoff ein Kribbeln auf seiner Haut. Wollte sie ihn anmachen? Oder verwirren? Beides gelang ihr ausgezeichnet, er fühlte sich hin und her gerissen, ihr die Flasche in die Hand zu drücken und alles zu erzählen.
    »Wo steckt Julie Reynolds?«
    Ich weiß es nicht
, wollte er sagen. Er wusste es wirklich nicht! Daher glitt ihm die Lüge leicht über die Lippen. »Sie ist heute Früh mit meinen Eltern in den Urlaub gefahren.«
    Ginger hob die gezupften Brauen. »Obwohl sie Schule hat?«
    »Ja.«
    »Wo sind sie hingefahren?«
    »Nach Ohio.« Er nannte ihr ein Kaff, in dem sie vor Jahren tatsächlich mal Urlaub gemacht hatten.
    »Und auf welche Schule geht Julie?«
    Tottenville
, dachte er und presste »High School« heraus.
    Sie grinste. »Nun gut, das lässt sich rausfinden. Ich danke dir.« Milde lächelnd sagte sie: »Schade, ich hatte gehofft, du wärst nicht so leicht zu beeinflussen. Dennoch hast du viel von deiner Mutter.«
    Connor glaubte sich in einem wirren Traum. »Du kanntest meine Mutter?«
    »Leider nicht persönlich. Ich war noch zu klein, genau wie du. Wir haben lediglich alle abgefragt, die in diesem Haus leben. Sie stand auf unserer Liste.«
    »Wer ist wir? Und was war mit meiner Mutter?«
    Ihr Lächeln verschwand. »Sie war ein Absorber, eine verdammt gute Magie-Neutralisiererin. Ihr Tod ist bedauernswert.«
    »Magie-Neutralisiererin?« In seinem Kopf drehte sich alles, nur diesmal hatten Gingers Geruch oder ihre Augen nichts damit zu tun. Hatte sie sich diese verrückte Geschichte zurechtgelegt, um Informationen aus ihm herauszupressen? »Wer bist du?«
    »Eine Hexe.«

    *

    Bei dem Wort »Hexe« zuckte Nick zusammen. Er stand dicht an Julie gedrängt im engen Puppenschrank und lugte durch den Türspalt. Sein Herz raste, als er durch das Fenster der Villa einen Blick auf Connor und die Frau warf. Sie befanden sich immer noch vor dem Schreibtisch.
    Eine Hexe … Hatte Solomon sie geschickt? Was wollte diese Frau von ihm?
    Furcht nagte wie eine Ratte an seinen Eingeweiden. Er hätte gedacht, das Thema wäre abgehakt, er hatte sich bei Julie sehr sicher gefühlt.
    »Eine Hexe!«, rief Connor sarkastisch. »Natürlich, da hätte ich ja auch gleich drauf kommen können, deine roten Haare, und so.«
    »Die sind gefärbt«, sagte sie verschnupft und zückte erneut ihr Handy. Während sie wählte, lief sie um Connor herum. Als er sich umdrehte, entdeckte Nick die Flasche hinten im Hosenbund. Gott sei Dank, er half ihm!
    »Wir müssen die Eltern aufspüren«, sprach die Hexe ins Handy. »Sie machen Urlaub in Ohio. Dort stecken auch Julie Reynolds und der Dschinn.«
    Nick entspannte sich leicht. Connor führte sie auf eine falsche Fährte.
    »Wer ist das?«, wisperte Julie und klammerte sich an ihn. »Und was erzählt sie da von Cons Mom?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er leise. Die Worte dieser Hexe verwirrten und erschreckten ihn ebenso sehr wie Connor. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schwankte er, ob er die Frau schütteln oder irre lachen sollte.
    Nachdem die Hexe das Gespräch beendet hatte, überreichte sie Connor eine Karte. »Sollte der Dschinn auftauchen, muss er sich hier melden. Es ist überlebenswichtig. Wir brauchen ihn, um die anderen zu retten.«
    »Die anderen, klar …« Connor nahm die Karte und steckte sie in die Hosentasche, ohne einen Blick darauf zu werfen. »Was war mit meiner Mutter?«, fragte er scharf.
    »Du bekommst mehr Infos, sobald sich der Dschinn meldet. Ruf mich an.« Nach diesen Worten rauschte sie davon.
    Connor lief zum Fenster, während Nick und Julie sich weiterhin zitternd aneinanderpressten, wobei er wohl mehr bibberte als sie. Doch ihre Nähe beruhigte ihm. Er war froh, sie bei sich zu haben. Zum Glück hatte es geklappt, sie klein zu machen, ansonsten hätte sie sich der Befragung dieser Rothaarigen unterziehen müssen und dann … Er wollte nicht daran denken. Nie wieder wollte er von solchen Leuten gefangen gehalten, misshandelt und ausgenutzt werden. Sollten sie es versuchen, würde er sich verbissen wehren. Hoffentlich war er bald ein Mensch, damit dieses Pack kein Interesse mehr an ihm hatte.
    »Meinst

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