Nick aus der Flasche
Essen eingeladen. »Ich habe so viele Fragen an dich und hoffe, du beantwortest sie mir bald, nur jetzt muss ich Nick und meine Schwester suchen.«
Viel zu schnell ließ sie ihn los. »Hast du eine Ahnung, wo sie sind?«
Frustriert schüttelte er den Kopf. Was, wenn sie längst tot waren?
»Morris, Finch, habt ihr noch was gefunden?«, rief sie in Richtung Flur.
Die beiden steckten den Kopf zur Tür herein. Sie sahen in den dunklen Anzügen fast aus wie Zwillinge, doch einer von ihnen hatte blondes, der andere schwarzes Haar. »Sie sind mit einem Van entkommen, mehr wissen wir noch nicht. Der Täter hat einen Spurenentfolgungszauber benutzt. Er hat an alles gedacht.«
Ginger ballte eine Hand zur Faust. »Wenn wir nur die Flasche hätten, könnten wir sie finden!«
»Wahrscheinlich haben sie sie mitgenommen«, vermutete Connor. Ansonsten hätten die Men in Black die Flasche doch sicher entdeckt? »Ich hatte sie in meinem Rucksack dabei. Er ist hinter die Couch gefallen.«
Ginger machte einen Satz auf das Möbelstück zu, beugte sich über die Lehne, sodass ihm ihr kleiner Po entgegenragte, und angelte den Rucksack hinter der Couch hervor. »Finch, Morris, ihr Pfeifen!«, rief sie erzürnt und riss die Tasche auf.
Sofort hatte sich das ganze Team um sie versammelt, wobei die Köpfe des Duos dunkelrot leuchteten.
Triumphierend zog sie die Flasche heraus und lächelte Connor hoffnungsvoll an. »Jetzt finden wir sie.«
»Worauf warten wir dann noch?« Wie konnten sie alle so gefasst sein?
»Du willst mitkommen?« Ihre schmalen Brauen hoben sich. »Das könnte gefährlich werden.«
»Ich bin Julies großer Bruder, ich hab geschworen, auf sie aufzupassen.«
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. »Na gut, Cowboy, aber mach dich auf einen ungemütlichen Ritt gefasst.«
Er folgte ihr und dem Team nach draußen, wo mehrere Autos am Straßenrand parkten.
»Du fährst mit mir mit, Connor.«
»Wie hilft euch die Flasche dabei?«, fragte er, als er in Gingers schwarzen SUV einstieg.
»Ein Dschinn findet immer zu seiner Flasche. Andersrum können wir mit der Flasche auch den Dschinn orten. Ein einfacher Zauber reicht.«
***
Julie versuchte, ihre Angst zu unterdrücken und nicht daran zu denken, dass Connor tot war, doch sie hatte ununterbrochen das Bild vor Augen, wie er vor ihr reglos zusammengebrochen war. Wer war ihr Entführer? Connor hatte ihn gekannt?
Sie hoffte und betete, dass er überlebt hatte, auch wenn der Magier gesagt hatte, er sei tot.
Tot … Nein!
Ihr Magen ballte sich hart zusammen, und sie hätte sich bestimmt übergeben müssen, wenn sie nicht gelähmt wäre.
Ablenken … oder sie würde durchdrehen. Da sie nichts tun und ihre Angst nicht herauslassen konnte, fühlte sie sich in ihrem Körper gefangen, allein mit sich und den grausamen Gedanken. Ihr Puls klopfte hart bis in den Kopf, ihr rasender Herzschlag wollte sich nicht beruhigen.
Sie musste sich darauf zu konzentrieren, wo sie hinfuhren. Da sie mit einem Ohr auf dem Boden lag, hörte sie jedoch nur das Brummen des Motors und kaum andere Geräusche.
Wann hielten sie endlich an? Und wollte sie überhaupt, dass sie anhielten?
Julie spürte das Gewicht des unsichtbaren Handys in ihrer Rocktasche. Vielleicht könnte sie damit Hilfe holen, sobald ihre Lähmung nachließ, oder die Polizei könnte es orten. Ja!
Aber dann fiel ihr ein, dass niemand wusste, was passiert war, und ihre Panik lebte wieder auf. Es war aussichtslos.
Der Wagen machte eine scharfe Kurve und Nick rutschte nah zu ihr, seine Stirn berührte ihre. Sie schaute in seine magischen grünen Augen und fühlte sich gleich besser. Er war hier, bei ihr.
Was wollte der Magier von ihm? Diese Frage beherrschte ihr Denken. Würde er Nick auch töten? Wieso endete die schönste Zeit ihres Lebens so abrupt?
Eine Träne perlte über ihre Wange. Um sich machte sich Julie kaum Gedanken, eher um Nick und ihre Eltern. Gott, sie hatten bestimmt einen wunderschönen Urlaub, doch wenn sie zurückkamen …
Bitte Gott, lass das nur einen Albtraum sein …
Julie …
, hörte sie plötzlich Nick und starrte auf seinen Mund. Er hatte sich nicht bewegt, oder?
Wenn du mich hörst, dann blinzle zwei Mal.
Seine Stimme existierte bloß in ihrem Kopf! Jetzt wurde sie auch noch verrückt. Dennoch blinzelte sie zwei Mal, in der Hoffnung, sie würde nicht fantasieren.
Er schloss kurz die Lider.
Du hörst mich!
Ja, ich verstehe dich, wie hast du das gemacht?
Erneut empfing sie etwas von
Weitere Kostenlose Bücher