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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Sportgeschäften, Bikershops,
    Chinarestaurants, Austernhäusern, 7-Elevens,
    Parkplätzen, drittklassigen Hotels und noch mehr
    Schnellrestaurants, Motels und Sportgeschäften vorbei.
    Hier sollte alles Urlauber anlocken. Wohin ich auch blickte, sah ich Hotels mit grellbunten Wandgemälden.
    Fast jedes warb mit dem Schild Studenten willkommen.
    In einem fand sogar ein Treffen von Cheerleader-
    Gruppen statt; ich sah Dutzende von leichtbekleideten Mädchen auf einem Spielfeld vor dem Tagungszentrum 404
    die Beine werfen. Vielleicht hockte Frankie dort
    irgendwo in der Ecke und glotzte sie an.
    »Sind wir nicht bald da?« fragte Kelly.
    »Noch zwei Blocks, dann links«, sagte der Fahrer.
    Ich sah die Häuser der üblichen Hotelketten, dann unseres: das Hotel Castaway.
    Als wir auf dem Gehsteig standen und Glorias Stimme in der Ferne verhallen hörten, nickte ich Kelly zu und sagte: »Yeah, ich weiß … Schiet.«
    Sie grinste. »Dreifach Schiet mit Käse.«
    Schon möglich, aber das Castaway schien für unsere Zwecke bestens geeignet zu sein. Außerdem kostete das Doppelzimmer nur vierundzwanzig Dollar pro Nacht, obwohl ich der Bruchbude schon von außen ansah, daß es nicht einmal das wert war.
    Ich erzählte meine bewährte alte Geschichte – diesmal jedoch mit der Variante, wir seien trotz allem fest entschlossen, unseren Disney-Urlaub zu genießen. Die Frau an der Rezeption glaubte mir vermutlich kein Wort, aber ihr war egal, was ich erzählte, solange ich bares Geld auf die Theke legte, das gleich in der Vordertasche ihrer schmutzigen schwarzen Jeans verschwand.
    Auf dem langen Balkon, der zu unserem Zimmer
    führte, lungerten junge Männer herum, die nicht wie Collegematerial in den Semesterferien aussahen.
    Vielleicht waren sie in Daytona, weil sie von den Cheerleadern gehört hatten.
    Unser Zimmer war ein Loch mit einem schmutzigen
    Fenster, das sich nicht hochschieben ließ. Den Fußboden bedeckte eine Staubschicht, die sich über Monate hinweg 405
    angesammelt haben mußte, und die von den
    Zimmerwänden abgestrahlte Hitze erinnerte an das Black Hole in Kalkutta.
    »Läuft die Klimaanlage erst mal, halten wir’s schon aus«, sagte ich.
    »Welche Klimaanlage?« fragte Kelly mit Blick auf die kahlen Wände.
    Sie ließ sich aufs Bett fallen, und ich glaubte bestimmt, tausend Flöhe und Wanzen aufschreien gehört zu haben.
    »Können wir an den Strand gehen?«
    Daran hatte ich auch schon gedacht, aber erst kam wie immer die Ausrüstung.
    »Wir gehen bald. Willst du mir vorher bei etwas
    helfen?«
    Sie nickte bereitwillig. Ich gab ihr die Magazine Kaliber 45, die ich von Luther & Co. erbeutet hatte.
    »Kannst du diese Patronen herausdrücken und dort
    hineinstecken?« Ich zeigte auf die Außentasche der Reisetasche. Die Magazine paßten nicht in meine Sig, aber die Patronen waren identisch.
    »Klar.« Dieser Auftrag schien ihr zu gefallen.
    Ich zeigte ihr absichtlich nicht, wie sie’s anfangen mußte, denn sie sollte eine Weile beschäftigt sein. Als erstes versteckte ich die Sicherungsdiskette in der Matratze, deren Überzug ich mit einem Schraubenzieher ein kleines Stück aufschlitzte. Dann holte ich den Waschbeutel heraus, duschte ausgiebig und rasierte mich.
    Die Bißwunden auf meiner Stirn und unter dem rechten Auge waren jetzt dunkel und hart verschorft. Ich zog meine neuen Jeans und ein graues T-Shirt an. Dann 406
    sorgte ich dafür, daß auch Kelly duschte und sich frische Sachen anzog.
    Inzwischen war es 16 Uhr 30. Kelly war noch dabei, schwarze Jeans und ein grünes Sweatshirt anzuziehen, als ich mich über ihr Bett beugte, um das Telefonbuch aus dem Nachttisch zwischen den Betten zu ziehen.
    »Wie heißt die Serie?« fragte ich und wies mit dem Daumen auf den Fernseher.
    » The Big Bad Beetleborgs. «
    »Hä?«
    Sie erklärte mir, worum es darin ging, aber ich hörte gar nicht richtig zu, sondern nickte nur, während ich in dem Telefonbuch blätterte.
    Ich suchte den Nachnamen De Niro. Diesen verrückten neuen Namen hatte Frankie sich selbst ausgesucht: Al De Niro. Kein idealer Name für jemanden, der in Zukunft möglichst unauffällig leben sollte, aber Frankie war Als und Bobs größter Fan. Ins Drogengeschäft war er
    überhaupt erst eingestiegen, nachdem er Al Pacino in Scarface gesehen hatte. Frankie verbrachte sein ganzes Leben in einer Scheinwelt. Er kannte sämtliche Dialoge aus allen ihren Filmen und hatte uns in Abergavenny sogar mit ganz brauchbaren Imitationen unterhalten.
    Traurig, aber

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