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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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von Pacino und De Niro war und »Nicky Two« aus England kannte. Das war der Spitzname, den Sabatino mir gegeben hatte. In unserem Team hatte es insgesamt drei Nicks gegeben, und mich hatte er als zweiten kennengelernt. Bei jeder Begegnung hatte er den Paten gespielt, indem er die Arme ausgebreitet und
    »Heyyy, Nicky Two!« gesagt hatte, um mich dann zu umarmen und abzuküssen. Zum Glück hatte er das auch mit den beiden anderen gemacht.
    Das Café hatte morgens ab zehn Uhr geöffnet. Mit der Nutzergebühr war auch die Verwendung der Cybercino-Adresse abgegolten, deshalb fügte ich ergänzend hinzu, ich würde mich morgen um 10 Uhr 15 einloggen, um
    etwaige Nachrichten zu empfangen. Das Risiko, daß seine E-Mail von jemandem mitgelesen wurde, war
    gering, und daß jemand mich als »Nicky Two«
    identifizieren würde, war noch unwahrscheinlicher.
    Inzwischen war ich allmählich hungrig, und auch
    Kelly hatte Appetit auf etwas Handfesteres als
    Kleingebäck. Wir gingen in Richtung Atlantic Avenue zurück und kehrten in unserem Lieblingsrestaurant ein.
    Wir bestellten die Big Macs zum Mitnehmen und aßen sie im Gehen auf der Straße. Sogar abends war es hier noch über zwanzig Grad warm.
    »Wollen wir nicht Minigolf spielen?« schlug Kelly vor und deutete auf etwas, das an eine Mischung aus
    Disneyland und Gleneagles erinnerte: Bäume,
    Wasserfälle und ein Piratenschiff wie auf einer von 411
    Scheinwerfern angestrahlten Schatzinsel.
    Das machte mir tatsächlich Spaß. Im Augenblick
    drohte uns keine Gefahr, und ich genoß das Gefühl, einmal nicht so stark unter Druck zu stehen, auch wenn Kelly schummelte. Ich machte mich bereit, am elften Loch zu putten. Hinter uns spuckte ein Drache Wasser statt Feuer aus seiner Höhle.
    »Nick?«
    »Was?« Ich versuchte rauszukriegen, wie ich den Ball spielen mußte, um ihn mit einem Neunziggradwinkel einzulochen.
    »Lerne ich deinen Freund mal kennen … du weißt
    schon, David?«
    »Vielleicht irgendwann.« Mein Schlag ging daneben; der Ball lag jetzt im Wasser.
    »Hast du eigentlich Geschwister?«
    Ich kam mir vor, als spielten wir Zwanzig Fragen.
    »Ja.«
    »Wie viele?«
    Ich notierte mir sechs Schläge für dieses Loch – drei über Par.
    »Drei Brüder.« Ich hatte diese Ausfragerei satt. »Sie heißen … John, Joe und Jim.«
    »Oh. Wie alt sind sie?«
    Eine gute Frage. Ich wußte nicht einmal, wo sie
    wohnten, und hatte erst recht keine Ahnung, wie alt sie waren. »Weiß ich nicht genau.«
    »Warum nicht?«
    Das war schlecht zu erklären, weil ich die Antwort selbst nicht wußte.
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    »Darum.« Ich legte Kelly ihren Ball hin. »Los, sonst halten wir alle auf!«
    Auf dem Rückweg ins Hotel fühlte ich mich ihr
    seltsam nahe, was mich beunruhigte. Obwohl wir erst sechs Tage zusammen waren, schien sie mich als
    Elternersatz zu akzeptieren. Aber ich konnte unmöglich an Kevs und Marshas Stelle treten, selbst wenn ich das gewollt hätte. Diese Aufgabe war zu beängstigend.

    Nachdem es zum Frühstück Eiscreme gegeben hatte,
    loggten wir uns um 10 Uhr 15 ein. Eine Nachricht
    forderte uns auf, einen Chat-Raum zu besuchen. Kellys Finger flogen über die Tasten, und schon waren wir dort, wo uns Sabatino erwartete – zumindest jemand, der sich Big Al nannte. Eine Dialogbox lud uns zu einem
    Gespräch unter vier Augen in einen Privatraum ein; zum Glück hatte ich Kelly, die mich überall hinbrachte.
    Ich kam sofort zur Sache. »Ich brauche deine Hilfe«, tippte Kelly.
    »In welcher Beziehung?«
    »Ich habe hier etwas, das übersetzt oder entziffert werden muß. Ich kann nicht genau sagen, worum es sich handelt, aber ich weiß, daß du’s kannst.«
    »Etwas Dienstliches?«
    Ich wußte, daß ich ihn irgendwie ködern mußte. Die Unterschlagungen hatte er auch deshalb verübt, weil ihm das einen Nervenkitzel verschafft hatte – einen »Kick«, wie Pat gesagt hätte. Big Al hatte es Spaß gemacht, die großen Bosse reinzulegen; er hatte immer das Bedürfnis, irgendwo mitzumischen, und ich wußte, daß er
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    herkommen und mich besuchen würde, wenn ich den
    richtigen Köder auslegte.
    Ich diktierte, und Kelly schrieb: »Das verrate ich nicht!
    Aber die Sache ist gut, das kannst du mir glauben. Willst du sie dir ansehen, mußt du mich hier besuchen. Ich bin in Daytona.« Und nun begann ich zu lügen. »Andere Leute behaupten, es sei unmöglich. Deshalb habe ich an dich gedacht.«
    Er biß sofort an. »Welches Format?« erkundigte er sich.
    Ich nannte ihm alle Einzelheiten.
    »Ich

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