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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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Kelly und machte sich daran, sie als Indianerin zu verkleiden. Kellys Augen leuchteten vor Begeisterung.
    Ich sprach weiter mit der angeblichen Polizeibeamtin.
    »Irgendwie haben Pat und ich uns verpaßt, wissen Sie.
    Wir wollten uns treffen, damit Pat mit Josie in Urlaub fahren kann. Das ist kein Problem, ich kümmere mich natürlich um sie, aber sie wollte Pat so gern
    wiedersehen.«
    »Pat ist schon ewig lange nicht mehr bei uns gewesen, aber Sherry weiß bestimmt, wo er zu erreichen ist – sie ist früher mit ihm ausgegangen. Sie hat sich ein bißchen verspätet, aber sie müßte jeden Augenblick kommen.
    Wenn Sie wollen, können Sie hier auf sie warten.
    Nehmen Sie sich ruhig eine Tasse Kaffee.«
    Ich trat an die Kaffeemaschine, goß mir eine Tasse Kaffee ein und setzte mich in einen freien Sessel. Ich 179
    beobachtete, wie Kelly sich kichernd verkleiden ließ.
    Eigentlich hätte ich mich inmitten dieser spärlich bekleideten Schönheiten wie im Paradies fühlen müssen, aber ich war nervös, weil ich fürchtete, Kelly könnte sich irgendwie verraten.
    Überall lagen Skripten und Lehrbücher herum. Auf
    einem der Sofas saß eine verschleierte Haremsdame, die auf ihren Knien einen Laptop balancierte und ihre Doktorarbeit tippte.
    Ungefähr zwanzig Minuten später flog die Tür auf.
    Eine Rothaarige, die eine schwarze Umhängetasche trug, kam mit wehender Mähne wie von Furien gejagt
    hereingestürmt.
    »Tut mir leid, daß ich mich verspätet habe, Girls. Ich bin nicht Nummer eins gewesen, stimmt’s?«
    Sie streifte ihre Schuhe ab, während sie zu Atem zu kommen versuchte.
    »Hey, Sherry, hier ist jemand, der nach Pat fragt!« rief die Polizeibeamtin ihr zu. »Hast du ihn in letzter Zeit gesehen?«
    Ich stand auf. »Ich suche Pat schon lange, aber Sie kennen ja seine Art – er ist überall und nirgends.«
    »Das kann man wohl sagen.« Sherry streifte vor mir stehend so beiläufig ihre Jeans ab, als seien wir seit zwanzig Jahren verheiratet. »Er ist eine Zeitlang verreist gewesen. Ich habe ihn zuletzt vor ungefähr einem Monat getroffen, als er zurückgekommen ist.« Nach einem Blick zu Kelly hinüber fragte sie mich: »Sind Sie ein Freund von ihm?«
    »Seit vielen Jahren.«
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    »Dann hat er wohl nichts dagegen. Ich habe irgendwo seine Telefonnummer. Ich hoffe, ich finde sie.«
    Nur noch mit Slip und BH bekleidet wühlte Sherry in ihrer Umhängetasche, während sie mit mir sprach. Sie sah zu einem der anderen Mädchen hinüber und fragte besorgt: »Welche Nummer bin ich?«
    »Vier.«
    »Jesus! Kann jemand für mich auftreten? Kann ich als Nummer sechs auftreten? Ich bin noch nicht
    geschminkt.«
    Hinter dem Laptop war ein kurzes Grunzen zu hören.
    Offenbar würde die Haremsdame jetzt als Nummer vier auftreten.
    Sherry kippte kurz entschlossen ihre Handtasche auf einem Sessel aus. »Ah, da haben wir sie!«
    Sie gab mir eine Restaurantkarte, auf deren Rückseite jemand eine Adresse mit Telefonnummer gekritzelt hatte.
    Diese Handschrift kannte ich.
    »Ist das hier?« fragte ich sie.
    »Riverwood? Ungefähr eine Viertelstunde mit dem
    Auto, auf der anderen Seite der Brücke.«
    »Gut, ich rufe ihn gleich an. Vielen Dank!«
    »Erinnern Sie ihn daran, daß ich noch lebe, ja?« sagte sie voll müder Hoffnung.
    Ich ging zu Kelly hinüber. »Wir müssen gehen, Josie!«
    Sie zog einen Flunsch. »Ohhh …« Wahrscheinlich lag das an der Gesellschaft anderer Mädchen – jedenfalls wirkte sie entspannter als in der ganzen Zeit, seit wir von ihrem Haus weggefahren waren. »Müssen wir schon?«
    fragte sie mit dramatischem Augenaufschlag, der durch 181
    schwarz getuschte Wimpern verstärkt wurde. Auch ihre Lippen waren geschminkt.
    »Ja, leider«, sagte ich, griff nach einem Wattebausch und fing an, das Zeug abzuwischen. »Können wir sie nicht hierbehalten?« fragte die Polizeibeamtin. »Wir kümmern uns um sie. Wir geben ihr Tanzunterricht.«
    »Das würde mir gefallen, Nick!«
    »Tut mir leid, Josie, aber um hier zu arbeiten, müßtest du viel älter sein, nicht wahr, Girls?«
    Sie halfen Kelly, das Indianerkostüm auszuziehen. »In der Schule immer schön fleißig sein, Schätzchen«, sagte eine von ihnen. »Dann kannst du später hier bei uns arbeiten.«
    Sie zeigten uns einen schnelleren Weg durch den
    Lieferanteneingang auf der Rückseite des Gebäudes. Als wir dorthin gingen, sah Kelly zu mir auf und fragte:
    »Was machen sie eigentlich?«
    »Sie sind Tänzerinnen.«
    »Warum tragen sie dazu Bikinis und all

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