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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Blechdach der ehemaligen Maschinenhalle, als ich zu dem kremweißen Nissan-Pick-up zurückging. Er hatte eine Doppelkabine, und seine Ladefläche war mit einer schweren Plane abgedeckt. Nach einem raschen Blick in Kisten, die hinter dem Fahrzeug an der Wand standen, stellte ich die Plastikkanister mit Zweitaktgemisch für den Außenbordmotor beiseite und suchte dahinter etwas, mit dem ich die Tür des Pick-ups aufbrechen konnte.
    Ich fand einen Werkzeugkasten, stand über ihn gebeugt und öffnete ihn langsam und vorsichtig, um keinen Lärm zu machen, als hinter mir eine Stimme ertönte, die mich
    zusammenzucken ließ.
    »Halt, du Scheißkerl! Keine Bewegung!«
    Der Mann musste ein erfahrener Jäger sein, denn er hatte sich lautlos angeschlichen. Ich erstarrte. »Keine Bewegung, sonst kriegst du ‘ne Kugel in dei’n traurigen Arsch«, sagte er ganz cool und gelassen mit tiefer Stimme und einem Südstaatenakzent.
    Natürlich machte ich keine merkliche Bewegung. Ich sorgte nur dafür, dass er meine Hände deutlich sehen konnte. Vorn in meinen Jeans steckte die Pistole mit Schalldämpfer, und ich hatte eine zweite in der Jackentasche, aber beide blieben, wo sie waren. Ich wusste nicht, womit er auf mich zielte - und ob er überhaupt eine Waffe hatte -, aber ich wollte nichts riskieren. Ich blieb über den Werkzeugkasten gebeugt stehen und hielt die Klappe; ich wollte nichts sagen, was ihn gegen mich aufbringen konnte, vor allem nicht mit meinem miserablen amerikanischen Akzent.
    Seine Füße schlurften über den Betonboden der Garage. Ich horchte aufmerksam, um abschätzen zu können, wie weit er von mir entfernt war.
    »Scheißkerl, verdammter!« Der Stimme nach war er ein älterer Mann, vielleicht Anfang sechzig.
    Die schlurfenden Schritte kamen näher. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite, um sein Spiegelbild in einem der Fenster des Pick-ups sehen zu können. Als er näher herankam, sah ich deutlich seinen ausgestreckten Arm mit einem Revolver mit kurzem Lauf.
    »Weißt du, wem sein Truck das hier is’, Freundchen?«
    Ich schüttelte langsam den Kopf.
    »Der gehört mei’m Sohn. Mein Sohn is’n State Trooper. Er is’ unterwegs und hat’s auf deinen Arsch abgeseh’n. Aber du bist jetzt hier; ich hab dich geschnappt Verdammter Scheißkerl, verdammter .«
    Sie mussten das Frühstücksfernsehen eingeschaltet haben, wie ich vermutet hatte, oder Mr. und Mrs. Rednecks kleiner Junge hatte angerufen, um sie auf dem Laufenden zu halten.
    »Die Trooper kommen jetzt, um dich abzuholen, Freundchen. Scheiße, das ist mei’m Sohn sein Truck, für den hat er echt geschuftet . Arschloch, gottverdammtes .«
    Ich beobachtete sein Spiegelbild im Fenster. Er kam noch einige Schritte auf mich zu, was er nicht hätte tun sollen. Mit einem Revolver in der Hand tritt man nie zu nahe an jemanden heran - schließlich ist die Waffe dafür konstruiert, aus einiger Entfernung zu töten.
    Noch ein Schritt, dann konnte ich Einzelheiten des Revolvers erkennen. Es war ein Revolver Kaliber 38, wie ihn der junge Schwarze in Jim’s Gunnery gekauft hatte. »Sie deuten einfach wie mit Ihrem Zeigefinger auf die Körpermitte und drücken ab«, hatte der Verkäufer ihm erklärt. Der Hammer war gespannt, was nicht gut für mich war. Will man mit einem Revolver schießen, muss man normalerweise mit ziemlicher Fingerkraft den Abzug betätigen, um den Hammer zu spannen, der dann nach vorn schnellt und den Schuss auslöst. Bei Revolvern, die im Gegensatz zu Pistolen keinen Sicherungsknopf haben, dient das als Sicherung. Aber der Alte hatte den Hahn seines Revolvers schon gespannt; jetzt brauchte er nur noch etwa drei Kilogramm Druck auf den Abzug auszuüben, damit ein Schuss fiel. Drei Kilogramm kann ein Einjähriger mit seinem Zeigefinger ausüben - und hinter mir stand ein kräftiger alter Kerl, der stinksauer war.
    Ich blieb passiv. Er hatte mich geschnappt; was hätte ich sagen können?
    Das Spiegelbild kam näher, bis er dicht hinter mir stand, und dann fühlte ich den kalten Stahl der Revolvermündung im Nacken. Er rammte mir den Revolver ins Genick, und da ich wusste, dass er den Finger am Abzug hatte, geriet ich allmählich in Panik. Ich schloss die Augen und machte mich auf meinen Tod gefasst.
    »Verdammter Scheißkerl!«, knurrte er. »Bist zu faul, dir Arbeit zu suchen wie’n anständiger Mensch, was? ... Arschloch! ... Einfach herkommen und klauen ... Aber nicht hier, nicht bei uns!«
    Ich öffnete die Augen und betrachtete sein

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