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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ist die Tochter von Freunden.«
    »Natürlich.«
    »Nein, das stimmt wirklich.« Ich überlegte, ob ich ihr von Kevin und Marsha erzählen sollte, hielt dann aber doch lieber den Mund.
    Sie setzte sich neben mich aufs Sofa und nahm ihren Kaffeebecher zwischen beide Hände. Ihre Augen waren noch immer gerötet.
    »Na, geht’s wieder?«, fragte ich.
    »Ja.« Sie nickte langsam. »Hör zu, ich wollte mich noch bei dir bedanken ... Ich weiß nicht, was plötzlich über mich gekommen ist.«
    Während wir unseren Kaffee tranken, erklärte ich ihr meinen Plan. Wir würden nach Washington fahren, und ich würde mir ansehen, was Metal Mickey mir so dringend zeigen wollte. An Hand dieses Materials wollte ich dann entscheiden, ob es zweckmäßig war, Josh zu informieren, oder ob wir ohne seine Unterstützung weitermachen würden.
    Bei der Sache mit Josh war mir nicht recht wohl, aber ich redete mir ein, mein Verhalten sei gerechtfertigt, weil er erst am frühen Nachmittag nach Washington zurückkommen würde - ungefähr zum Zeitpunkt meines Gesprächs mit Metal Mickey. Also konnte keine Rede davon sein, dass ich unsere Freundschaft missbrauchte. Ich trank einen weiteren Schluck Kaffee und erkannte, dass diese Argumentation Bockmist war. Sie war nur scheinbar schlüssig, das wusste ich.
    Ab jetzt würden alle Waren und Dienstleistungen, die wir brauchten, von Sarah unter dem Namen Sarah Darnley bezahlt werden. Unter diesem Namen hatte sie sich für Notfälle eine falsche Identität geschaffen. Meine Kreditkarte und mein Mobiltelefon durfte ich nicht mehr benutzen. Wir gingen zur Telefonzelle hinunter, riefen die Ticketreservierung an und buchten einen Flug von Raleigh nach Washington um 8.50 Uhr.
    Nachdem wir geduscht und alle Spuren unseres Aufenthalts in der Wohnung beseitigt hatten, fuhren wir nach Norden in Richtung Raleigh. Bald schwammen wir in einem Verkehrsstrom aus Frühaufstehern und Pendlern mit. Der Himmel war stark bewölkt, aber es regnete noch nicht. Es wurde zögernd Tag, als wir Fayetteville verließen, nachdem wir an einer Tankstelle gehalten hatten, um zu tanken und zwei Becher Kaffee und für Sarah eine blaue Baseballmütze ohne Aufdruck zu kaufen. Ich lenkte mit einer Hand und hob mit der anderen ab und zu den Styroporbecher mit Kaffee an den Mund, als Sarah, die ihren Rückspiegel im Auge behalten hatte, plötzlich das Radio ausschaltete. »Nick, wir haben ein Problem.«
    Rechts hinter uns war ein Streifenwagen der Fayetteville Police aufgetaucht. Als ich an der nächsten Ampel halten musste, zog Sarah ihre Pistole unter der Jacke hervor und steckte sie unter ihren rechten Oberschenkel. Da ich wusste, wie schießwütig sie war, machte mich schon das nervös.
    »Sarah, überlass das mir, ja?«
    Sie gab keine Antwort. Der Streifenwagen schob sich neben uns. Mein Herz begann zu jagen. Die beiden Streifenpolizisten, ein Schwarzer und ein Hispanic, trugen schwarze kurzärmlige
    Hemden und trotz des trüben Wetters Sonnenbrillen. Wegen der schusssicheren Kevlarwesten, die sie unter ihren Hemden trugen, wirkten ihre Brustkörbe massiver, als sie tatsächlich waren. Der schwarze Fahrer starrte uns beide an; sein hispanischer Beifahrer hielt den Kopf gesenkt und sah auf einen vor ihm montierten Bildschirm. Vermutlich wartete er auf das Ergebnis einer von ihm veranlassten Kennzeichenüberprüfung. Ich grinste den Fahrer wie ein Idiot an. Was erwartete er von mir? Er machte keine Anstalten, mir irgendwelche Anweisungen zu erteilen.
    Als Sarah ihr Fenster herunterließ, öffnete der schwarze Trooper seines ebenfalls. Er trug einen bis weit über die Mundwinkel herabreichenden Schnurrbart und hatte ein hageres, pockennarbiges Gesicht. Obwohl ich seine Augen hinter den verspiegelten Gläsern seiner Sonnenbrille nicht sehen konnte, spürte ich, dass sie mich unfreundlich musterten.
    Sarah kam mir zur Hilfe. »Hallo, Officer, kann ich etwas für Sie tun? Ist irgendwas nicht in Ordnung?« Ihr Tonfall war die wundervollste Imitation eines Edelfräuleins in Not, die ich je gehört hatte.
    Der Polizeibeamte kannte diesen Tonfall natürlich - aber bestimmt nicht mit Oxfordakzent. »Ja, Ma’am«, sagte er gedehnt. »Der Fahrer dieses Wagens verstößt gegen den Federal Highway Code, indem er am Steuer eines in Bewegung befindlichen Fahrzeugs ein Getränk zu sich nimmt.«
    »Oh, das tut mir schrecklich Leid, Officer, das haben wir nicht gewusst«, erwiderte Sarah rasch. »Wir sind aus England auf Urlaub hier und .«
    Der

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