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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Hispanic signalisierte dem Fahrer mit hochgerecktem
    Daumen, dass die Überprüfung ohne Beanstandung abgeschlossen war. Der Schwarze nickte, dann wandte er sich wieder uns zu. Das vorgereckte Kinn galt mir. »Sir?«
    Die Ampel zeigte längst wieder Grün, aber keiner der wartenden Fahrer hupte. Ich grinste wie der dämliche englische Tourist, den ich zu spielen entschlossen war. »Ja, Officer?«
    »Sir, bitte nehmen Sie am Steuer keine Getränke zu sich. Das ist ein Vergehen.«
    »Tut mir Leid, Officer, soll nicht wieder vorkommen.«
    Er hatte Mühe, sich ein Grinsen zu verkneifen. »Schönen Tag noch, Leute«, sagte er und fuhr davon.
    Am Flughafen stellten wir den Wagen auf einem Parkplatz für Langzeitparker ab. Nebensächlichkeiten wie die Rückgabe bei der Mietwagenfirma standen nicht auf meiner Liste der Dinge, die ich heute erledigen musste.
    Ich wartete vor dem Terminal, während Sarah hineinging und unsere Flugtickets holte. Ich musste bei Josh anrufen, um ihm hoffentlich eine Nachricht hinterlassen zu können. Nachdem ich mir zurechtgelegt hatte, was ich sagen wollte, trat ich an eines der unter einem Vordach im Freien hängenden Kartentelefone, schob meine Telefonkarte ein und wählte seine Nummer.
    Eine Frauenstimme mit starkem hispanischem Akzent meldete sich. »Heelo? Heelo?«
    »Hi, bin ich hier richtig bei Josh?«
    »Jish?«
    »Ja. Kann ich eine Nachricht für ihn hinterlassen?«
    »Kein Jish.«
    »Kann ich eine Nachricht für ihn hinterlassen?«
    »Jish nix hier.«
    »Das weiß ich. Aber ich möchte eine Nachricht hinterlassen.«
    »Ich Jish sagen. Bye.«
    Am anderen Ende wurde aufgelegt. Ich kam mir vor, als sei ich in die Fernsehserie Fawlty Towers geraten. Als Sarah aus dem Terminal kam, wählte ich Joshs Nummer noch einmal. Sie sah mich telefonieren, kam herüber, drückte mir mein Ticket in die Hand und ging weiter. Diesmal wollten wir als Einzelreisende auftreten.
    »Heelo? Heelo?«
    Im Hintergrund lärmte ein Staubsauger. »Bitte sagen Sie Jish, dass Nick heute nach Washington kommt.«
    »Okay. Nick kommen.«
    Wir verstanden uns allmählich besser.
    »Wann ... ist ... er ... zu ... Hause?«
    »Er nix zu Hause.« Vielleicht doch nicht so gut.
    »Muy bien, muchas gracias, señorita«, sagte ich, indem ich die wenigen Brocken Spanisch ausgrub, die ich als junger Soldat in Gibraltar aufgeschnappt hatte. Dann fügte ich den einzigen weiteren spanischen Satz hinzu, den ich beherrschte: »Hasta la vista, baby.«
    Ich checkte ein und schlenderte dann zu den Flugsteigen hinüber. Als ich am Zeitungsstand vorbeikam, sprangen mir die Titelseiten der hiesigen Blätter förmlich ins Auge. Die meisten brachten ein verschwommenes Bild, das die Überwachungskamera der Tankstelle aufgenommen hatte, während Sarah und ich den Van entführt hatten. Sie war nicht zu erkennen, weil sie ihr T-Shirt über den Kopf gezogen hatte,
    aber ich war im Halbprofil zu sehen. Keine fünf Sekunden später hatte mich der verdammte Polizeihund angefallen.
    Ich hielt es für besser, keine Zeitung zu kaufen und mich nicht unnötig hier herumzutreiben. Der Zeitungsstand gehörte zu dem Laden, in dem ich die Wanderkarte des Seengebiets gekauft hatte; wenn ich Pech hatte, bediente mich dieselbe Verkäuferin, die dann nur noch zwei und zwei zusammenzählen musste. Ich ging zum richtigen Flugsteig weiter und wartete.
    Das Flugzeug kam verspätet an. Der Ronald Reagan National Airport, der Washingtoner Inlandsflughafen, liegt am Südwestrand der US-Hauptstadt in der Nähe des Pentagons am Westufer des Potomac River. Beim Landeanflug kann man sehen, wie sich der Verkehr im Gebiet um den Capitol Hill staut.
    Ich stieg nach Sarah aus, die dem Rest der Herde zur Gepäckausgabe folgte. Wir hatten beide unsere Pistolen in den Sporttaschen verstaut, die unser einziges Gepäck waren; auf einem Inlandsflug war das nicht sonderlich riskant. Ich nahm meine Tasche vom Gepäckkarussell und machte mich auf den Weg zu den Kartentelefonen. Es war 10.27 Uhr.
    Meine mexikanische Freundin meldete sich sofort. »Kein Jish«, erklärte sie mir. »Mas tarde. Er drei Uhr zu Hause.« Dann legte sie auf.
    Um diese Tageszeit mit einem Taxi in Washington unterwegs sein zu wollen, ist ein unerfüllbarer Wunschtraum. Hat man es wirklich eilig, benutzt man am besten die Metro. Als ich zur Metrostation am Flughafen unterwegs war, schloss Sarah zu mir auf. Sie trug die Baseballmütze und hielt ihren Kopf gesenkt. Ich sah auf den Streckennetzplan über den Automaten

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