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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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versuchte Josh anzurufen. Es wäre zwecklos gewesen, zu ihm hinauszufahren, wenn er noch nicht zurück war. Josh war zu Hause und freute sich auf unseren Besuch. Wir nahmen uns ein Taxi, fuhren über den Potomac River zurück und folgten dem Jefferson Davis Highway nach Südwesten in Richtung Pentagon. Unterwegs saßen wir schweigend nebeneinander. Wir hatten nichts mehr zu besprechen; Sarah hatte mir die beiden Attentäter beschrieben, während wir auf ein Taxi warteten. Die Warterei hatte sich kaum gelohnt. Keiner der beiden wies irgendwelche besonderen Kennzeichen auf. Sarahs Beschreibung nach mussten wir Ausschau nach zwei Typen wie Bill Gates und Al Gore halten - nur mit dunklerem Teint.
    Wir waren beide zu abgekämpft, um viel miteinander zu reden. So hingen wir beide unseren eigenen Gedanken nach, und meine konzentrierten sich darauf, wie zum Teufel ich unseren Plan in die Tat umsetzen sollte. Sarah schob ihren Arm unter meinem hindurch und drückte meine Hand. Sie wusste, was ich dachte. Ich hatte das Gefühl, das wisse sie fast immer, und irgendwie war das beruhigend.
    Als wir uns dem Nationalfriedhof Arlington näherten, sah ich hinter den Bäumen auf der gegenüberliegenden Straßenseite Flugzeuge aufsteigen, die vom Ronald Reagan National Airport am Potomac River gestartet waren. Die Bewölkung hatte zugenommen, aber die Sonne schien immer wieder durch Wolkenlücken.
    Ich betrachtete nachdenklich die unzähligen weißen Grabsteine, die rechts von uns in tadellos ausgerichteten Reihen auf dem üppig grünen Rasen standen. Heldentum angesichts idiotischer Befehle war für mich etwas Alltägliches, aber es war schwierig, von dieser Anhäufung steinerner Todeszeugen nicht beeindruckt zu sein.
    Als die Schnellstraße leicht nach rechts abbog, wusste ich, dass das Pentagon gleich um die Ecke lag. Der Verkehr war noch einigermaßen flüssig; in einigen Stunden, wenn der größte Bürokomplex der Welt sich leerte, würde er fast zum Erliegen kommen. Die Parkplätze auf beiden Seiten der Straße waren so riesig wie die von Disneyland.
    Dann kam das Pentagon in Sicht. Es sah genau wie das Einkaufszentrum in Fayetteville aus - nur die Farbe der Steinverkleidung war hässlicher. Es verschwand für kurze Zeit, als wir unter einer Straßenbrücke hindurchfuhren. An einem der Brückenpfeiler war noch immer ein unbeholfen hingemaltes Hakenkreuz zu sehen. Josh betrachtete es als Wahrzeichen der US-Demokratie. »Der Tag, an dem es entfernt wird«, hatte er mir einmal erklärt, »ist der Tag, an dem es keine Meinungsfreiheit mehr gibt.« Ich sah es nur als Markierung auf halber Strecke zwischen der Innenstadt und
    seinem Haus.
    »Noch ungefähr zwanzig Minuten«, erklärte ich Sarah. Sie nickte, ohne den massiven Steinklotz des Pentagons aus den Augen zu lassen. Hinter dem Gebäude startete ein ChinookHubschrauber, dessen Heckklappe sich eben schloss. Ich hatte es immer gern, wenn die Klappe sich schloss; sie hielt die Kälte ab.
    Ich war häufig bei Josh gewesen, während wir über Kellys Zukunft berieten. Er wohnte in dem Vorort New Alexandria, der südlich von Alexandria und ziemlich weit südwestlich von Washington lag, aber die Leute, die dort lebten, nannten ihr Wohngebiet lieber nach dem angrenzenden Bezirk Belle View. So vermieden sie den Eindruck, sie wollten in Alexandria leben, hätten sich aber aus finanziellen Gründen etwas weiter außerhalb ansiedeln müssen. Je geringer die Entfernung zur Washingtoner Innenstadt, desto mehr musste man auf dem Bankkonto haben.
    Joshs Haus lag in der Belle View Road mit Blick über den Golfplatz. Als wir auf die Straße abbogen, wies ich den Taxifahrer an: »Ungefähr auf halber Strecke, Kumpel, auf der rechten Seite.«
    Sarah rutschte näher an mich heran. »Danke, dass du mir glaubst, Nick«, flüsterte sie mir zu. »Ich bin froh, dich auf meiner Seite zu haben.«
    Ich ahnte, wie einsam sie sich fühlen musste. Ich drückte tröstend ihre Hand.
    Der Golfplatz lag links von uns; auf der Straßenseite gegenüber standen Reihen von zweistöckigen Klinkerbauten, die in England als Stadthäuser bezeichnet worden wären. Dazwischen gab es viel Grün, und das Ganze sah wie eine ideal für Kinder geeignete Umgebung aus. Man erwartete fast, im nächsten Augenblick Schneeflocken fallen und James Stewart um die Ecke kommen zu sehen.
    »Dort vorn, wo der schwarze Pick-up steht.« Unser asiatischer Fahrer grunzte und hielt am Randstein. In der Einfahrt stand Joshs riesiger Dodge mit

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