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Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel

Titel: Nick Stone - 02 - Doppeltes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Flash Card im See versinken, während der Regen auf das straffe Nylonmaterial meines Rucksacks trommelte.
    Obwohl mein Körper mich drängte, das Wasser so rasch wie möglich zu verlassen, bewegte ich mich ganz langsam weiter auf das Ziel zu. Der Untergrund war felsig; ich stieß mir mehrmals die Zehen an und verwickelte mich einmal beinahe in Unterwasserpflanzen.
    Nun wurde es Zeit, auch den 3C zu beseitigen. Ich brauchte ihn nicht mehr, denn wenn alles wie geplant klappte, würde ich Elizabeth nächstes Mal aus England anrufen. Und wenn etwas schief ging und ich in der Scheiße saß, würde Sarah wissen, wie man an die auf dem Psion gespeicherten Informationen herankam.
    Dann war ich endlich auf Höhe des Ziels und wandte mich dem Haus zu. Hinter den weiterhin geschlossenen Vorhängen war nicht der geringste Lichtschimmer zu erkennen. Ich hielt mein Handgelenk hinter den Rucksack, damit das Licht mich nicht verraten konnte, und drückte rasch den Knopf, der die Anzeige der Baby-G beleuchtete. Es war kurz nach Mitternacht. Da ich mich jetzt nicht mehr bewegte, klapperte ich mehr als zuvor. Ich musste möglichst schnell aus dem Wasser heraus und mich wieder anziehen.
    Ich bewegte mich in gerader Linie auf die fürs Boot betonierte Rampe zu und schob dabei den Rucksack vor mir her. Das Boot lag genau vor mir, sodass ich nur den schräg in Richtung See geneigten Bug sehen konnte.
    Ich machte langsam einen kleinen Schritt nach dem anderen, behielt dabei das Ziel im Auge und hörte nur das monotone Geräusch, mit dem der Regen auf meinen Rucksack und in den See prasselte. Als ich näher ans Ufer kam, wo die Wassertiefe abnahm, machte ich mich kleiner, indem ich in die Knie ging und den Oberkörper nach vorn beugte. Einige Meter vor dem
    Ende der Bootsrampe musste ich mich sogar auf den Bauch legen, damit mein Körper möglichst wenig aus dem Wasser ragte. So schob ich mich auf Händen und Knien in Richtung Ufer weiter.
    Einen Meter vor der Rampe berührte mein Rucksack den flachen Seeboden. Ich machte Halt, um wieder zu beobachten und zu horchen. Hier übertönte das hallende Trommeln des Regens auf dem Glasfaserrumpf des Boots das Geräusch der ins Wasser fallenden Regentropfen.
    Um das Boot zu erreichen und Schutz unter seinem Rumpf zu finden, musste ich den deckungslosen Uferstreifen kriechend überwinden. Im Idealfall hätte ich mir für diese fünf Meter vielleicht bis zu einer halben Stunde Zeit gelassen, aber so viel Zeit hatte ich nicht.
    Ich wickelte die Schnur von meinem Handgelenk ab, kroch in kleinen Etappen vorwärts und versuchte dabei, möglichst gleichmäßig zu atmen und nicht mit den Zähnen zu klappern. Als das Wasser noch flacher wurde, spürte ich, wie bemooste Steine sich gegen meinen Bauch drängten. Dass ich vor Kälte klapperte, spielte keine Rolle mehr; ich wusste, dass ich mich richtig bewegte, als meine Ellbogen vom Kies am Ufer zu schmerzen begannen. Mich beherrschte allein der Gedanke, nicht mit meinem Rumpf über den Uferstreifen zu scharren und dabei irgendein Geräusch zu machen. Dann hatte ich die Rampe erreicht.
    Ich hob den Rucksack leicht an, schob ihn über den Beton weiter und zog mich dahinter auf die Rampe hoch. Nachdem ich erneut beobachtet und gehorcht hatte, wiederholte ich diesen Vorgang. So näherte ich mich in winzigen Etappen der Stelle, wo die Kupplung des Bootsanhängers auf der Rampe auflag. So lange ich mich langsam genug bewegte und flach auf dem Beton blieb, konnte der Bewegungsmelder mich nicht erfassen, und sobald ich im Schutz des Bootsrumpfes angelangt war, befand ich mich völlig in Sicherheit. Eine Viertelstunde später war ich, wo ich sein wollte: unter dem Boot.
    Die beiden Flügel des Garagentors waren wieder nicht ganz geschlossen. Ich konnte das Heck des Explorer und die rabenschwarze Finsternis dahinter erkennen.
    Während ich noch ins Dunkel starrte und überlegte, was ich als Nächstes tun sollte, flammte plötzlich rechts vor mir Licht auf und fiel durch den Spalt zwischen den Torflügeln ins Freie. Mein Herz schien einen Schlag auszusetzen, dann begann es wie verrückt zu jagen. War ich entdeckt worden, konnte ich nicht viel machen.
    Ich zwang mich dazu, Ruhe zu bewahren und zu beobachten, was weiter passierte.
    Im nächsten Augenblick flammte eine weitere Lampe auf - diesmal auf der anderen Seite der Garage. Durch die Lücke zwischen den Torflügeln konnte ich beobachten, was dort geschah. Ein Mann hatte den Deckel einer Tiefkühltruhe geöffnet; der

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