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Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren

Titel: Nick Stone - 03 - Verbrannte Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Nylondecke verfangen.
    Ich ging wieder ins Bad, sah ihm nicht mal ins Gesicht, weil ich seinem Blick nicht begegnen wollte, drückte rasch die Revolvermündung in die Decke, wickelte die Waffe in das flauschige Nylonmaterial ein, rammte die Mündung gegen seinen Kopf und drückte ab.
    Es gab einen dumpfen Schlag und dann einen Knall, als unter dem Geschoss, das aus seinem Schädel austrat, eine Fliese zersplitterte. Ich ließ die Decke über sein Gesicht fallen und horchte nach draußen. Von außerhalb kam keine hörbare Reaktion auf den Schuss; in Hotels dieser Art stellte man keine überflüssigen Fragen, selbst wenn nebenan anscheinend ein Gewaltverbrechen verübt wurde. Das Einzige, was meine Sinne registrierten, waren das Brausen des Durchlauferhitzers und der Geruch von verbranntem Nylon.
    Ich drehte das Wasser ab, und die Gasflamme erlosch, als ich nach nebenan zurückging. Ich zog Zimmermann die Geldbörse aus der Tasche und steckte auch sein Geld ein. Seine Waffe steckte noch im Schulterhalfter, aber sie war bereits gelockert. Daran merkte ich, wie viel Glück ich gehabt hatte. Schon im nächsten Augenblick hätte die Sache völlig anders aussehen können.
    Die Pistole war eine Macharow, eine russische Kopie von James Bonds Walther PPK, die aber nur für nächste Entfernungen, zum persönlichen Schutz geeignet war - die ideale Waffe, wenn man in einer Komfort Baar Streit bekam. Auf größere Entfernungen war es wirkungsvoller, mit der Pistole nach dem Gegner zu werfen. Kein Wunder, dass sie in gewissen Kreisen als »Diskoknaller« bekannt war. Trotzdem beschloss ich, sie zu behalten. Der Griff dieser russischen Ausführung war so klobig, dass jemand mit kleinen Händen wie ich Mühe hatte, ihn beim Ziehen gleich richtig zu umfassen, aber die Macharow war trotzdem besser als der Kaliber 38 Special.
    Zimmermanns Blut stockte auf dem Teppichboden, der die aus seinem Kopf austretende Blutmenge nicht mehr aufsaugen konnte. Ich zog eine weitere Nylondecke vom Bett und trat sie um seinen Kopf herum fest, damit das Blut nicht etwa durch den Fußboden sickerte. Zuletzt blieb mir nichts anderes übrig, als Zimmermanns Kopf zu packen und in die Decke zu wickeln.
    Ich öffnete die Tür zum Korridor, sah nach beiden Seiten und bückte mich dann nach meinem Papierstreifen. Wieso hatte er als Warnzeichen versagt, weshalb befand er sich noch an seinem Platz? Die Antwort lag auf der Hand: Das kleine Stück Papier klebte am Türrahmen. Die Abdichtung aus Schaumstoff mit Klebrücken musste angebracht worden sein, kurz nachdem solche Dichtungsstreifen auf den Markt gekommen waren; jetzt war sie vor Alter braun und klebrig. Das würde mir eine Lehre sein. Als Warnzeichen gedachte Papierstreifen vertrugen sich nicht mit alten Türabdichtungen.
    Ich schaltete die Heizöfen wieder ein, krempelte die Ärmel hoch und machte mich an die Arbeit.

Ich nahm wieder den Griff des Gummistampfers, um mir nicht die Hände zu verbrühen, steckte ihn in eine Tellermine, fischte sie aus der Badewanne und drehte sie um, damit das Wasser ablief.
    Dann trug ich die Mine ins Zimmer hinaus. Ich legte sie auf den Couchtisch, durchquerte den Raum und öffnete das Fenster, um reichlich kalte Seeluft hereinzulassen. Jenseits der Straße brandeten Wogen an den Strand.
    Der Sprengstoff, der die Mine als mehr oder weniger steife Masse ausgefüllt hatte, war jetzt weich genug, um sich herausholen und formen zu lassen. Ich kratzte ihn mit den Händen heraus, über die ich Tragetaschen gezogen hatte, um zu verhindern, dass das Zeug durch kleine Hautverletzungen oder allein durch Absorption in meinen Blutkreislauf gelangte. Es war nicht tödlich giftig
    - Krankenhäuser behandeln Herzanfallpatienten mit Nitroglyzerin -, aber ich hätte davon massive Kopfschmerzen bekommen.
    Als ich fertig war, roch das Zimmer durchdringend nach Marzipan, und vor mir auf dem Tisch lagen ungefähr fünf Kilo einer grünen, klumpigen Masse, die an Modelliermasse erinnerte. Der Sprengstoff war beim Abkühlen etwas ausgehärtet, aber ich wusste, dass er wieder weich und formbar werden würde, wenn ich ihn mit den Händen durchknetete. Das restliche Kilo Plastiksprengstoff klebte hartnäckig im Inneren des Metallgehäuses und wäre nur mit viel Mühe
    herauszuholen gewesen, also ließ ich ihn einfach drin.
    Während die Tragetüten an meinen Händen raschelten, knetete ich die Masse wie Kuchenteig durch und bemühte mich dabei, meinen Kopf möglichst abzuwenden, damit die Dämpfe

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