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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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die Polizei hierzulande ziemlich streng.«
    Mit einem Blick auf mein geschlossenes Fenster fügte er hinzu: »Sorry, keine Klimaanlage.«
    Ich kurbelte auch mein Fenster herunter, und wir
    schnallten uns vorsichtig an, weil die Gurtschlösser so heiß waren wie ein Geldstück, das aus dem
    Wäschetrockner kommt. Carrie war nirgends zu sehen, als wir den Parkplatz verließen; sie musste sofort
    losgefahren sein, nachdem Aaron ihr seine Einkaufsliste gegeben hatte.
    Ich klappte meine Sonnenblende herunter, als wir an einer Gruppe junger Schwarzer vorbeifuhren, die
    Fußballtrikots trugen und mit großen gelben Eimern, 153
    Schwämmen und Plastikflaschen mit Fensterreiniger
    ausgerüstet waren. Sie schienen ein Bombengeschäft zu machen; die Wasserlachen, die nach ihrer Arbeit auf dem Asphalt zurückblieben, lagen einfach da, weil das
    Wasser wegen der hohen Luftfeuchtigkeit nicht
    verdunstete. Der Mazda hätte ihre Dienste innen und außen brauchen können. Die abgetretenen
    Gummifußmatten waren mit getrocknetem Schmutz
    bedeckt; überall lagen Einwickelpapier von
    Schokoriegeln herum, und auch das Türfach neben mir war mit solchen Papieren, gebrauchten
    Papiertaschentüchern und einer angebrochenen Rolle
    Pfefferminzdrops voll gestopft. Auf dem Rücksitz lagen vergilbte Exemplare des Miami Herald . Alles war alt und abgenutzt; sogar das Kunstleder unter der
    Wolldecke hatte Risse.
    Aaron wirkte weiter nervös, als wir den Flughafen
    verließen und auf der Stadtautobahn weiterfuhren. Der Auspuff unter dem Wagen klapperte, sobald wir
    schneller fuhren, und trotz der offenen Fenster blieb es im Wagen schwülheiß. Reklametafeln mit Werbung für
    so unterschiedliche Dinge wie teure Parfüms,
    Kugellager und Textilfabriken waren scheinbar
    willkürlich am Straßenrand aufgestellt und hatten
    Mühe, sich vor dem fast drei Meter hohen Pampasgras zu behaupten, das an beiden Autobahnrändern wucherte.
    Nach weniger als zwei Minuten mussten wir an einer
    Mautstelle halten, und Aaron gab dem Kassierer einen US-Dollar. »Das ist die hiesige Landeswährung«,
    erklärte er mir. »Ein Dollar heißt hier ein Balboa.«
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    Ich nickte, als sei mir das nicht egal, und kniff die Augen zusammen, als wir auf einer neuen Autobahn
    weiterfuhren. Die auf dem hellgrauen Beton stehende Sonne blendete grässlich, und meine Kopfschmerzen
    wurden mit jeder Minute schlimmer.
    Aaron, der mein Problem erkannte, wühlte in seinem
    Türfach herum. »Hier, Nick, wollen Sie die?«
    Die Sonnenbrille mit riesigen ovalen Gläsern, auf die Jackie Onassis stolz gewesen wäre, musste Carrie
    gehören. Sie bedeckte mein halbes Gesicht. Ich sah
    damit vermutlich wie ein Idiot aus, aber sie wirkte.
    Auf beiden Seiten der Autobahn versuchte der
    Dschungel, das Land von dem Pampasgras
    zurückzugewinnen – zumindest überall dort, wo es nicht mit Hütten aus Wellblech und Hohlblocksteinen bebaut war. Übergroße Blattranken wuchsen an Telefonmasten hoch und bedeckten Zäune wie eine grüne Landplage.
    Ich beschloss, ihn ein bisschen aufzutauen, bevor ich die wichtigen Fragen stellte. »Wie lange leben Sie schon hier?«
    »Schon immer. Ich bin ein Zonie.«
    Natürlich merkte er, dass ich keine Ahnung hatte,
    wovon er redete.
    »Ich bin hier in der Zone geboren, in der U.S. Canal Zone. Das war ein zehn Meilen breiter Streifen Land beiderseits des Panamakanals. Dieses Gebiet haben die Vereinigten Staaten seit Anfang des vorigen
    Jahrhunderts kontrolliert, wissen Sie.« In seiner Stimme schwang Stolz mit.
    »Das habe ich nicht gewusst.« Ich hatte bisher
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    gedacht, die USA hätten hier nur Stützpunkte gehabt, statt die Oberhoheit über die gesamte Kanalzone zu
    besitzen.
    »Mein Vater war Kanallotse. Vor ihm hat mein
    Großvater als Schlepperkapitän angefangen und es bis zum Tonnagekontrolleur gebracht – er hat den
    Rauminhalt von Schiffen kontrolliert, um dann die
    fällige Kanalgebühr festzusetzen. Die Zone ist meine Heimat.«
    Da wir jetzt schneller fuhren, traf der Wind meine
    rechte Gesichtshälfte. Er war nicht kühl, aber immerhin eine Brise. Der Nachteil war, dass wir nun schreien mussten, um uns verständlich zu machen, weil der
    rauschende Fahrtwind die Ränder der Wolldecke auf
    dem Kunstleder flattern und die alten Zeitungen auf dem Rücksitz rascheln ließ.
    »Aber Sie sind Amerikaner, stimmt’s?«
    Er lachte freundlich über meine Unwissenheit. »Mein Großvater war aus Minneapolis, aber auch mein Vater wurde hier in der Zone geboren. Hier

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