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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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neue kleine Pfützen entstehen ließ. Ein Blick durch den Lager- in den Computerraum zeigte mir keine Bewegung bis auf die verschwommenen Farbkleckse auf Luz’ Bildschirm.
    Ich hatte wieder Donner, aber keine Blitze über mir, als ich mich auf das Haus zubewegte: Gewehrkolben an der Schulter, die Waffe schussbereit erhoben, beide Augen geöffnet. Meine Atmung beruhigte sich weiter, als es wieder mal Scheiß-drauf-Zeit wurde.
    Ich trat auf den Betonsockel und ins helle Neonlicht aus dem Lagerraum. Dann überquerte ich ihn, machte einen Bogen um das Feldbett und hob meine Füße bei jedem Schritt hoch, um nicht über Konservendosen, verschütteten Reis und sonstigen Scheiß auf dem Fußboden zu fallen. Blick nach vorn, Waffe schussbereit.
    Ich konnte Stimmen im Küchenbereich hören und begann Zigaretten zu riechen. Ihre Diskussion klang erregt; heute war für alle Beteiligten ein richtiger Scheißtag gewesen.
    Dann plötzlich eine Bewegung, ein Stuhl wurde scharrend zurückgeschoben, Schritte näherten sich dem Computerraum. Ich erstarrte, hielt beide Augen offen, in die noch immer Regenwasser tropfte, hatte den Zeigefinger am Abzug und wartete, wartete ...
    Ich würde nicht länger als zwei Sekunden die Oberhand haben. Handelte ich in diesem Zeitraum nicht richtig, war ich erledigt.
    Die Stiefel erschienen. Der Kerl in dem grünen Hemd. Er hob den Kopf und sah mich; sein Warnschrei brach ab, als ich abdrückte. Er fiel in den Wohnbereich zurück.
    Ich folgte ihm durch die Tür und stieg über seine Leiche hinweg, um in den mit Zigarettenqualm angefüllten Raum zu gelangen. Die Männer befanden sich in heller Panik, hatten weit aufgerissene Augen und schrien einander Unverständliches zu, während sie nach ihren Waffen griffen.
    Ich trat links in die Ecke neben der Tür, behielt beide Augen offen, gab kurze Feuerstöße ab und zielte dabei in die Masse der Bewegung. Die heißen verschossenen Patronenhülsen prallten von der Wand rechts neben mir ab und trafen meinen Rücken, bevor sie gegeneinander klirrten und zu Boden fielen. Ich drückte erneut ab .
    nichts.
    »Ladehemmung! Ladehemmung!« Ich fiel auf die Knie, um ein kleineres Ziel zu bieten.
    Um mich herum schien alles in Zeitlupe abzulaufen, als ich das Gewehr nach links drehte, um in die Kammer sehen zu können. Der Verschluss war in rückwärtiger Stellung arretiert. Ein kurzer Blick zeigte mir, dass Kammer und Magazin leer waren. Dann konzentrierte ich mich wieder auf die Bedrohung vor mir.
    Als ich den Auslöseknopf drückte, prallte das leere Magazin auf dem Weg zum Fußboden von meinem Bein ab. Zwei der Kerle waren zu Boden gegangen; einer bewegte sich mit seinem Gewehr in der Hand, der andere versuchte kniend, seine Waffe zu entsichern. Ich behielt beide im Auge. Der Pulverdampf vermischte sich bereits mit dem dichten Zigarettenqualm. Der beißende Korditgestank erzeugte Hustenreiz.
    Ich drehte das M-16 nach rechts, damit das Magazingehäuse zugänglich war. Das Ersatzmagazin hatte ich weiter in der linken Hand; ich rammte es ins Gehäuse, ließ es mit einem Schlag auf den Boden einrasten und drückte im nächsten Augenblick den Verschlusshebel hinunter. Der Verschluss glitt nach vorn und beförderte eine Patrone in die Kammer, während ich das Gewehr wieder hochriss, den Lauf auf die Ziele richtete, die ich sah, und kniend weiterschoss.
    Nach dem zweiten Magazin war alles vorbei.
    Im Wohnbereich herrschte Stille, als ich nachlud: Die einzigen Geräusche waren das Trommeln des Regens auf dem Wellblechdach und das Summen des
    Wasserkessels auf dem Gasherd. Zwei der Leichen lagen auf dem Fußboden; eine lag mit einem verzerrten Grinsen auf dem Gesicht über dem Küchentisch.
    Ich blieb auf den Knien, während ich das Schlachtfeld begutachtete. Beißender Korditgestank füllte meine Nase. Pulverdampf und Zigarettenqualm erzeugten die Illusion, der Raum sei mit künstlichem Nebel aus Trockeneis angefüllt, der die Leichen teilweise verdeckte. Auf dem Fußboden war noch nicht viel Blut zu sehen, aber es würde mehr werden, wenn die Leichen ausbluteten.
    Ich blickte mich erneut um. Außer Aaron und Blau lagen alle Männer, die ich gesehen hatte, hier im Wohnbereich, aber ich musste noch die Schlafzimmer kontrollieren.
    Ich stand mit schussbereiter Waffe auf, jagte drei Schuss durch die geschlossene Tür von Luz’ Zimmer und stürmte hinein, bevor ich mir das Elternschlafzimmer vornahm. Beide Räume waren leer, und das Fenster in Luz’ Zimmer war wieder

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