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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Einsatz war, um Drogenlabors aufzuspüren und zu vernichten, was den Drogenhandel in Großbritannien und den USA behindern sollte. Diese Mühe hätten wir uns sparen können. Über siebzig Prozent des in die
    Staaten gelangenden Kokains stammte weiterhin aus Kolumbien, und bis zu fünfundsiebzig Prozent des an der amerikanischen Ostküste beschlagnahmten Heroins kam aus kolumbianischen Labors. In Großbritannien waren die entsprechenden Prozentsätze ähnlich hoch, und die FARC waren maßgeblich an Herstellung und Vertrieb dieser Drogen beteiligt.
    Da ich über ein Jahr in Kolumbien im Einsatz gewesen war, interessierte das Land mich weiter — vor allem auch, weil die meisten Kolumbianer, aus denen ich mir etwas gemacht hatte, Opfer des Drogenkriegs geworden waren. Um die FARC zu beschwichtigen, hatte die kolumbianische Regierung ihnen ein Gebiet von der Größe der Schweiz überlassen, von dem aus sie ungestört operierten. Aber durch den Kolumbien-Plan, der sich jetzt auszuwirken begann, würde sich das hoffentlich alles ändern. Clinton hatte der kolumbianischen Regierung für den Kampf gegen die Drogenkartelle Militärhilfe in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar zugesagt — unter anderem für über sechzig Huey- und Black-Hawk-Hubschrauber, die dem Jasager so wichtig gewesen waren. Aber ich hatte meine Zweifel. Dies würde ein langer und schmutziger Krieg werden.
    Ich wusste auch, dass die USA den Panamakanal praktisch das gesamte 20. Jahrhundert lang finanziert, verwaltet und geschützt hatten; dazu hatten sie ihr SOUTHCOM (U.S. Army Southern Command) am Kanal stationiert. In meiner Zeit in Kolumbien hatte SOUTHCOM alle Militär- und Aufklärungseinsätze zwischen der Südgrenze Mexikos und Kap Hoorn geleitet. Tausende von US-Soldaten und in Panama stationierte Flugzeuge hatten alle Operationen gegen Drogenschmuggler in Mittel- und Südamerika durchgeführt, aber damit war am 31. Dezember 1999 um Mitternacht Schluss gewesen, als die USA den Kanal an Panama zurückgegeben und SOUTHCOM mit sämtlichen Einheiten abgezogen hatten. Die amerikanische Militärpräsenz war jetzt zersplittert, auf Stützpunkte in Mittelamerika und der Karibik verteilt, und längst nicht mehr so schlagkräftig, wie sie einst gewesen war.
    Wie ich gelesen hatte, war die amerikanische Öffentlichkeit von der Rückgabe des Panamakanals gewissermaßen überrascht worden. Und als sie entdeckte, dass keine amerikanische, sondern eine chinesische Firma den Auftrag erhalten hatte, die Häfen an beiden Kanalausfahrten zu verwalten und einige der ehemals amerikanischen Einrichtungen zu übernehmen, ging ein Aufschrei durch die amerikanische Rechte. Ich selbst sah darin kein Problem: chinesische Firmen verwalteten weltweit zahlreiche Häfen, auch Dover und weitere britische Häfen. Ich hatte nicht gleich daran gedacht, aber vielleicht hatte der Delegation deshalb ein Chinese angehört — als Vertreter der neuen Ordnung in Mittelamerika. Ich fühlte mich etwas besser, als ich nach meinem cholesterinreichen Frühstück das Café verließ. Nach einer viertelstündigen Einkaufsorgie im Markt besaß ich weit herabgesetzte Levi’s für sechzehn Pfund, ein blaues Sweatshirt für sieben und drei Boxershorts und drei Paar Socken für jeweils fünf Pfund.
    Ich schlenderte an Obst- und Gemüseständen vorbei, erreichte die Arlington Road und bog am Good Mixer Pub, einer Monstrosität aus den Sechzigerjahren, die einen neuen Anstrich brauchte, nach rechts ab. An der Mauer des Pubs hockten die üblichen Verdächtigen: drei alte Männer, unrasiert und ungewaschen, die Strongbow Super aus Dosen tranken — anscheinend das Sonderangebot der Woche bei Oddbins. Jeder hielt eine porentief schmutzige Hand ausgestreckt, ohne auch nur zu den Leuten aufzusehen, die er anbettelte.
    Ich war nur noch wenige Minuten von einer heißen Dusche entfernt. Ungefähr hundert Meter vor mir wurde jemand von einem imposanten Klinkerbau im viktorianischen Stil von Sanitätern in einen Krankenwagen gehoben. Das war hier nichts
    Ungewöhnliches, und keiner der Vorbeigehenden würdigte die Szene eines zweiten Blickes.
    Ich ging an den mit Graffiti bedeckten Mauern verfallender, von Umweltverschmutzung verfärbter Gebäude vorbei und erreichte den viktorianischen Bau, als der Krankenwagen davonfuhr. In der Einfahrt stand ein weißer Transit. An seiner offenen Hecktür war eine Gruppe von Osteuropäern versammelt, alle mit
    Sporttaschen oder Rucksäcken. Natürlich, heute war Montag: Die

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