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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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per Fax, Telefon oder E-Mail mit seinem Geschäftspartner, der in Delhi beispielsweise ein Restaurant betreibt, in Verbindung und nennt ihm das Kennwort und den Überweisungsbetrag. In Delhi geht die Mutter des Kerls in dieses Restaurant, sagt das Kennwort und kassiert. Und das war’s schon – es dauert keine halbe Stunde, weltweit riesige Beträge zu verschieben, ohne dass wir sie irgendwie verfolgen können.
    Diese Hawalla -Kerle rechnen ihre Schulden und Provisionen untereinander ab. In Pakistan ist ihr Geschäftsvolumen riesig. Allein die pakistanischen Wanderarbeiter in den Golfstaaten schicken jedes Jahr fünf bis sechs Milliarden Dollar nach Hause. Aber nur etwa eine Milliarde kommt über normale Banken ins Land. Der weitaus größte Teil läuft über Hawalladas .
    Diese Kerle vertrauen einander völlig, schließen ihre Geschäfte am Telefon oder per Handschlag ab. Das
    Hawalla -System funktioniert schon seit Jahrhunderten –
    es muss das Zweitälteste Gewerbe der Welt sein. Es wird sogar im Neuen Testament erwähnt.« Er lächelte schief.
    »Carries Mutter ist ungewöhnlich bibelfest, wissen Sie.
    Kennen Sie die Geschichte von Ananis und Safia?«
    Sah mir das ähnlich? Ich schüttelte den Kopf.
    »Die sollten Sie gelegentlich mal lesen. Diese
    Hawalla- Kerle hielten Geld versteckt, das sie Petrus geben sollten, daher galten sie als Sünder. Und als sie mit ihrer Schandtat konfrontiert wurden, fielen sie einfach zu Boden und starben.« Er machte eine Pause. »Für uns haben Sie das erledigt. Nick: Sie haben dafür gesorgt, dass Zeralda zu Boden gefallen und gestorben ist. Das Hawalla -Netzwerk wurde benutzt, um

    Terroristengruppen in Kaschmir mit Geld zu versorgen.
    Es hat den Heroinschmuggel aus Afghanistan erst
    lukrativ gemacht und ist nun auch hier in den Vereinigten Staaten verbreitet. Das ist nicht gut, Nick. Zeralda war ein Hawallada , und wir schätzen, dass er in den letzten vier Jahren jährlich vier bis fünf Millionen Dollar zur Unterstützung von Terroristen in die USA eingeschleust hat. Sie können sich darauf verlassen, dass die legitimen Banken jetzt ihren Beitrag leisten und in aller Welt gegen Geldwäsche vorgehen, aber im Hawalla -Netzwerk können wir keine Konten prüfen oder elektronische Überweisungen überwachen – folglich müssen wir es lahm legen. Al-Qaida weicht zurück, um ihre Kapital-und Personalreserven neu zu ordnen. Wir müssen ihnen den Geldhahn zudrehen, Nick, und das muss gelingen, bevor al-Qaida ihr gesamtes Geld in sichere Häfen rettet.
    Geld ist der Treibstoff für ihren Feldzug gegen dieses Land – Ihr neues Land. Ich frage nochmals: Vergeude ich hier meine Zeit, Nick?«
    Ich brauchte wirklich Zeit zum Nachdenken. »Was ist aus dem Cousin in Los Angeles geworden?«
    »Sagen wir mal so, wir haben ihn nicht daran
    gehindert, dieses Land mit dem erstbesten Flug zu verlassen. Zurückgelassen hat er nur ein paar Klamotten, ein Paar Motorradhandschuhe, einen Koran und etwa sechzig Seiten mit arabischen Texten aus dem Internet.
    Alle seine Konten sind eingefroren, aber wir haben’s eigentlich nicht auf sein Geld abgesehen. Wir wollen, dass er in seiner Heimat herumerzählt, was seinem Cousin und ihm zugestoßen ist. Er ist jetzt wieder in Algerien: ein völlig verängstigter Mann, der uns dort viel mehr nützt, als wenn wir ihn hierzulande hinter Gitter gebracht hätten.«
    Der Kaffee war inzwischen lauwarm. Ich trank einen weiteren Schluck, um noch etwas Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.
    »Sehen Sie, Nick, Sie waren der Schlüssel, der die Macht des Terrors eingeschaltet hat. Der von Ihnen mitgebrachte Kopf hat diesen Kerlen gezeigt, dass auch uns alles möglich ist. Alle sollen wissen, dass wir hinter ihnen her sind, dass sie nicht mehr anfangen sollten, lange Bücher zu lesen. Sie verstehen, was ich meine?«
    Dieses Beispiel gefiel ihm, und er nahm selbst einen weiteren Schluck Kaffee. »Wie Rumsfeld gerade bekannt gegeben hat, Nick, wird es Geheimunternehmen geben, die selbst dann geheim bleiben, wenn sie erfolgreich waren.«
    »Haben Sie vorher gewusst, dass Zeralda eine
    Vorliebe für Jungen hatte? Nach den Informationen, die wir bekommen haben, sollten es bloß Nutten sein.«
    »Wie ich bereits gesagt habe, weiß nicht einmal Gott alles, was ich weiß. Ich wollte sicherstellen, dass ihr Jungs euren Auftrag ausführt. Mental nicht ganz darauf eingestellt zu sein, aber dann etwas so Widerwärtiges zu sehen, musste die Sache … sagen wir … etwas weniger

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