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Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz

Titel: Nick Stone - 05 - Tödlicher Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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bringen kannst …«
    Er stand auf und schaltete das Gerät ein. Nach
    ungefähr einer Minute ertönte ein elektronischer
    Piepston, und das Bild erschien: irgendeine hektische italienische Quizshow, bei der alle mit den Armen wedelten. Die Leute sahen aus, als könnten sie jeden Augenblick abheben. Ich trat hinter den Fernseher und schloss die Kabel an, damit wir meine Digitalbilder vergrößert betrachten konnten, statt uns um das Display auf der Kamerarückseite zu drängen wie Schuljungen um ein Exemplar von Mayfair.
    Ich nahm noch einen Schluck Kaffee, während ich
    meine Gedanken sammelte. »Okay, dies sind meine
    Befehle für die Überwachung von Beaulieu-sur-Mer, die Beschattung der Geldeinsammler, sobald sie ihre Jacht Neunter Mai verlassen und die Hawalladas aufsuchen, und dann die Entführung der Hawalladas und ihre Übergabe. In Zukunft nennen wir die Marina einfach BSM, okay?«
    Beide nickten wortlos. Vermutlich waren sie
    erleichtert, meine schlechte Aussprache nicht länger ertragen zu müssen. Sie sprachen natürlich akzentfreies Französisch.
    Ich hielt meine inzwischen leere Tasse Hubba-Hubba hin, der bereits Kaffee nachschenkte. »Okay, als Erstes einige Informationen über BSM.« Ich fummelte an den Knöpfen auf der Kamerarückseite herum, bis eine
    Gesamtaufnahme des Hafenbeckens auf dem Bildschirm erschien. »Ich weiß, dass ihr euch dort schon umgesehen habt, aber ich erteile meine Befehle, als wärt ihr noch nie dort gewesen, damit wir alle wissen, wo wir stehen.« Ich beschrieb ihnen die Lage der Hafenstadt, den Verlauf von Küstenstraße und Bahnlinie, den Bahnhof, die
    Bushaltestellen und die Telefonzelle.
    Lofti holte seine Gebetskette heraus und ließ die Perlen leise klackend zwischen rechtem Daumen und Zeigefinger hindurchgleiten. Es klang wie das Ticken einer Uhr.
    »Bevor ich weitermache«, sagte ich und holte tief Luft,
    »sollt ihr wissen, dass die Quelle dieser Mann ist, den wir in Algerien zurückgelassen haben, der uns im Haus durch die Lappen gegangen ist – der Fettkloß.«
    Die beiden wechselten einen Blick und wirkten
    plötzlich niedergeschlagen.
    »Das war offenbar der Grund dafür, dass außer Zeralda niemandem etwas passieren durfte.« Ich machte eine Pause, denn ich wusste sehr gut, was ihnen jetzt durch den Kopf ging. »Ich dachte nur, ihr solltet es wissen, das ist alles.«
    Die beiden sahen sich erneut an, und ich konnte
    spüren, dass sie sich irgendwie besudelt fühlten.

    »Wie ich schon gesagt habe, ich weiß nicht, wo und wann das Geld abgeholt werden soll, aber da ich heute Abend noch mal mit Fettkloß zusammenkomme, werden wir’s dann hoffentlich wissen.
    Gut, sehen wir uns jetzt das Zielgebiet genauer an –
    die Marina, den Jachthafen, wie immer ihr es nennen wollt.« Ich sah kurz zu Lofti hinüber. Er rang sich ein Lächeln ab, während ich ihnen mit dem Schild an der Zufahrt beginnend auf Fotos zeigte, wie die Piers, die Geschäfte und die Beobachtungsstelle zueinander lagen.
    »Der ganze Rest erklärt sich von selbst, wenn ihr wieder hinfahrt und den Hafen in Augenschein nehmt. Noch Fragen?«
    Sie hatten keine. Oder vielleicht hatten sie andere Dinge im Kopf, während sie auf Plastiküberzügen sitzend mit Gartenhandschuhen die kleinen Kaffeetassen zu halten versuchten und die von mir mitgebrachten
    Ansichtskarten und Stadtpläne studierten.
    »Okay, die Situation sieht vorläufig folgendermaßen aus: Die Neunter Mai läuft morgen Abend – Donnerstag
    – ein. Ich kann euch bisher nur sagen, dass sie eine weiße, ziemlich große Jacht ist. An Bord sind
    voraussichtlich drei Männer: Einer bleibt immer an Bord, während die beiden anderen die Millionen einsammeln.
    Sie wollen ab Freitag täglich einen Hawallada abkassieren und irgendwann am Sonntag mit dem
    gesamten Geld zur Rückfahrt nach Algerien auslaufen.
    Das bedeutet, dass wir am Montag von hier
    verschwinden können, und bis dahin müsste der
    Hawallada vom Freitag schon alles erzählt haben, was er weiß. Wenn wir am Montagabend in den
    Sonnenuntergang davonfliegen, müsste das FBI bereits die Wohnungstüren der ersten Al-Qaida-Aktivisten
    aufbrechen, während die Kerle vor dem Fernseher
    hocken und sich Jerry Springer ansehen.«
    Lofti blickte gen Himmel. »Inschallah.«
    Ich nickte lächelnd. »Wenn Allah will.«
    Er senkte den Blick und sah mich an, als erwarte er eine Antwort, also kratzte ich meine rudimentären Arabischkenntnisse zusammen. »As-salaam aleikum.«
    Ich wusste nicht sicher,

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