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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Minuten lang, während die Soldaten an der Arbeit waren. Es schienen Deutsche zu sein, nach den Stimmen zu urteilen. Zwei von ihnen wagten sich in die Höhle, aber nur einige Meter weit. Vielleicht gefiel ihnen die Dunkelheit nicht. Oder sie befürchteten, auf Minen zu treten oder Sprengfallen auszulösen. Das einzige Glück, das wir in den letzten vierundzwanzig Stunden gehabt hatten, bestand darin, nicht selbst auf solche Scheißdinger getreten zu sein.
    Ich stieß Jerry an, als der Hubschrauber startete. »Wir sollten uns besser den Wagen schnappen, solange wir noch Gelegenheit dazu haben.«
    Als wir den Höhleneingang erreichten, musste ich lachen. Die Soldaten hatten blauweißes Band um den Geländewagen gespannt, wie man es für den Tatort eines Verbrechens verwendete - der Wagen sah fast wie ein hübsch verpacktes Geschenk aus. Bei einigen der Patronenhülsen steckten Fähnchen im Schlamm.
    Das Lächeln verschwand schnell von meinen Lippen, als wir das Beispiel deutscher Tüchtigkeit hinter uns zurückließen. Von Salkic wusste ich: Das für die Fahrt zu Nuhanovic vorgesehene Fahrzeug stand im größten Schuppen des Bauernhofs, wo Spitzbart und die anderen auf uns gelauert hatten. Der Wind war bitterkalt und schnitt mir in jeden Millimeter unbedeckter Haut. Ich hielt die Arme dicht an den Seiten und schlug den Kragen des Mantels hoch, um so viel Körperwärme wie möglich zu bewahren. Wenn ich den Kopf drehen musste, drehte ich den ganzen Körper. Ich wollte nicht, dass der Wind oder der eiskalte Regen meinen Hals erreichte.
    Wir waren erst seit etwa zwanzig Minuten unterwegs, als ich mich umdrehte, um nach Jerry zu sehen. Dadurch rutschte ich aus, fiel und stieß mit den Knien so heftig gegen die Felsen, dass es sich anfühlte, als stünden sie in Flammen. Ich konnte nur hoffen, dass ich mir nicht die Kniescheibe aufgeschlagen hatte. Dunkle Wolken zogen sich immer mehr zusammen; kein Wunder, dass es der Pilot so eilig gehabt hatte.
    Noch einmal zwanzig Minuten, und der Wind blies uns eisigen Regen direkt ins Gesicht. Meine Augen tränten, und wir hielten den Kopf unten.
    Ich blieb stehen, damit Jerry zu mir aufschließen konnte. Er stapfte heran und verharrte so dicht neben mir, dass unser Atem eine einzige Wolke bildete, die der Wind packte und fortriss.
    Je näher wir der Kuppe des Hügels kamen, desto stärker wurden die Böen. Die Temperatur war ohnehin ziemlich niedrig, aber durch den Wind schien sie nahe beim Gefrierpunkt zu liegen. Schwindel erfasste mich.
    Ich erkannte bei mir das erste Stadium von Hypothermie. Wir mussten weg von dem Wind, und wir mussten vom Hügel herunter.
    Als wir schließlich die Kuppe erreichten, war der Wind so stark, dass er mich fast von den Beinen riss. Was ich durch den Regen unten im Tal sah, war alles andere als ermutigend.
    Ein Kran hob die beiden Audis auf einen Tieflader. SFOR-Soldaten schwärmten um das Wrack des Lasters und schienen es nicht annähernd so eilig zu haben, wie es mir lieb gewesen wäre. Wir konnten nicht hinunter, brauchten aber Schutz vor Wind und Regen. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zur Höhle zurückzukehren.
    Die Beinmuskeln schmerzten, als sie versuchten, uns in Bewegung zu halten. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass es auf der anderen Seite des Hügels nicht viel besser aussah.
    Jerry blieb neben mir stehen. »Was ist los?«
    Ich bedeutete ihm, wie ich in die Hocke zu gehen. Unten näherte sich dreifaches Scheinwerferlicht der Höhle. Vielleicht wollten die Soldaten den Geländewagen abholen und mehr Fähnchen in den Boden stecken. Was auch immer: Wir konnten nicht zur Höhle.
    Jerry begriff es ebenfalls. »Was nun?«
    »Wir bleiben hier oben und versuchen, irgendwo Schutz vor dem Wind zu finden. Wenn sie weg sind, nehmen wir den Wagen. Wenn er dann noch da ist ...«
    Wir kehrten in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren. Es regnete so stark, dass der Bauernhof und die SFOR-Soldaten fast nicht zu sehen waren, aber das hielt ich nicht unbedingt für eine schlechte Sache. Wie bei den Heckenschützen während der Belagerung: Wenn wir sie nicht sehen konnten, sahen sie uns ebenfalls nicht.
    Schließlich fanden wir etwas, das wie eine alte Schafsmulde aussah und auch so roch. Aber wenn sie für Schafe gut genug war, dann auch für uns. Dort lagen wir so dicht beisammen, dass nur wenige Zentimeter unsere Gesichter voneinander trennten - wir versuchten, uns gegenseitig zu wärmen.
    Wenn ich den Kopf hob, konnte ich außer

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