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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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hinweg?«
    »Ich glaube, sie -«
    Eine Hand berührte mich an der Schulter. Es war Jerry sicher nicht leicht gefallen, sie aus der warmen Achselhöhle zu lösen. »Ich meine dich, Mann. Wie zum Teufel hältst du alles zusammen?«
    Gute Frage. Ich wusste keine Antwort darauf.
    Etwa zwanzig weitere Minuten lagen wir im Regen. Ich sah auf die Baby-G: 16:28. Der Regen hatte genug nachgelassen, um zu sehen, wie die Scheinwerferlichter unten im Tal in Richtung Sarajevo zurückkehrten. »Es dauert nicht mehr lange, bis es dunkel wird, Kumpel. Vielleicht können wir im Schuppen ein Feuer anzünden und Wasser erhitzen. Dann haben wir endlich mal wieder Grund zu lächeln.«

 
87
    Die Kleidung klebte an meiner eiskalten Haut fest. Meine Hände waren so taub und steif, dass es eine Ewigkeit dauerte, den Schlüssel in das alte Messingschloss zu schieben und ihn zu drehen. Jerry zitterte hinter mir und wartete, bis sich die Doppeltür aus Wellblech schließlich knarrend öffnete.
    Drinnen war es ein bisschen wärmer als draußen, aber nicht viel. Ich konnte mich nicht einmal damit trösten, dass wir endlich aus dem Regen rauskamen - es hatte zu regnen aufgehört, als wir den Boden des Tals erreichten.
    »Such den Wagen«, wies ich Jerry an. Ich wollte, dass er in Bewegung blieb.
    Ich tastete nach einem Lichtschalter, als er weiter in den Schuppen hineinging, fand aber keinen.
    »Hier! Er steht hier drüben!«
    Mit den Schlüsseln in der Hand ging ich in Richtung der klopfenden Geräusche, die Jerry an der Karosserie verursachte, und stieß schließlich gegen ein Fahrzeug. Ich tastete mir einen Weg zur linken Seite und öffnete die Tür. Drinnen ging das Licht an, und ich sah einen VW Lieferwagen und meinen kondensierenden Atem.
    Es war eines von den neuen, kantigeren Modellen, aber genauso rostig und verbeult wie der alte Kombi eines Surfers. Hinten lagen jede Menge Jutesäcke, Plastikbeutel, Bindfäden und Stroh. Vorn sah ich Zeitungen, Zettel, Kugelschreiber und Dosen auf dem Boden, der übliche Kram.
    Ich stieg ein, öffnete die Beifahrertür für Jerry und drehte den Zündschlüssel. Der Dieselmotor sprang nach einigen vergeblichen Drehungen an. Ich schaltete die Scheinwerfer ein. Der Schuppen war hoch, und sein Dach bestand wie die Tür aus Wellblech. Er hätte einem Dutzend Fahrzeuge Platz bieten können, wenn die Besitzer nichts dagegen gehabt hätten, auf Säcken und alten landwirtschaftlichen Geräten zu parken.
    Ich drückte den Zigarettenanzünder, legte dann den Rückwärtsgang ein und setzte zurück, bis das Scheinwerferlicht einen möglichst großen Teil des Schuppens erhellte. Der Tank war halb voll. Als der Zigarettenanzünder klickte, wandte ich mich an Jerry. »Versuch damit ein Feuer anzuzünden, Kumpel.«
    Ich ließ den Motor im Leerlauf brummen, und der Auspuff blies die Abgase an eine Betonwand. Ich fühlte mich etwas besser, als ich auf den Boden sprang. Zum Teufel mit dem Kohlenstoffmonoxid - ich wollte es im Wagen warm haben und mich im Schuppen umsehen können.
    Verborgen hinter Kartons und Holzkisten befanden sich, wie Salkic versprochen hatte, fünf Dieselkanister. Ich räumte den Plunder beiseite und vergewisserte mich, dass jeder Kanister voll war.
    Jerry sammelte leere Säcke, Holzteile, Stroh, Pappe . alles Brennbare. Er brachte einen Haufen zusammen, der groß genug war, uns zu wärmen, aber nicht so groß, dass der Schuppen in Brand geraten konnte. Dann lief er zum Wagen, holte eine alte Zeitung und kehrte damit zurück. Kurze Zeit später wärmten wir uns die Hände und atmeten Rauch ein.
    Mit einem rostigen alten Messer schnitt ich Löcher für Arme und Hals in zwei Säcke und reichte Jerry einen. »Wir müssen unsere Kleidung trocknen, Kumpel.«
    Ich hatte es immer verabscheut, nasse Sachen auszuziehen und die nackte Haut der Kälte auszusetzen, aber die Sachen mussten ausgewrungen werden, wenn sie uns wieder wärmen sollten.
    Wir sahen wie Vogelscheuchen aus, aber wenigstens bot die Jute zusätzlichen Schutz vor der Kälte. Als wir unsere Kleidung darüber streiften, hatte sich der Schmutz darin in Schlamm verwandelt, aber wenigstens war es lauwarmer Schlamm. Das Feuer half.
    Es lag genug brennbares Material herum, um das Feuer stundenlang brennen zu lassen, aber ich wollte so schnell wie möglich aufbrechen.
    »Such nach etwas, in dem wir Wasser erhitzen können. Es wäre gut, etwas Warmes in den Magen zu bekommen, bevor wir losfahren. Ich fülle den Tank.«
    Jerry trat in die Schatten, als

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