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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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ich die AK und unsere Gürteltaschen nahm.
    Ich ließ den Motor weiterlaufen. Wenn ich ihn abstellte, sprang er vielleicht nicht wieder an - warum etwas riskieren? Ich legte die Gürteltaschen auf den Beifahrersitz, formte einen Trichter aus einem Stück Pappe und steckte ihn in den Tank. Nach dem Riechen-und-Schmecken- Test, um sicherzustellen, dass es wirklich Diesel war, leerte ich den ersten Kanister.
    Der Tank konnte nicht den ganzen Inhalt des zweiten Kanisters aufnehmen, und so stellte ich ihn zusammen mit den drei vollen nach hinten. Ich dachte bereits daran, auf der Straße unterwegs zu sein, mit voll aufgedrehter Heizung und was Warmem im Magen. Was konnte man sich mehr wünschen?
    Ich kehrte nach vorn zurück und tastete dort in den Fußraum, fühlte aber noch keine warme Luft von der Heizung. Nur wenige Zentimeter trennten die Gürteltaschen von meinem Gesicht, und ich sah deutlich, was von Jerrys Kamera übrig war. Er konnte von Glück sagen. Die Nikon hatte ihm vermutlich das Leben gerettet. Ich zog den Reißverschluss der Tasche auf und holte die Kamera hervor. Ein Stück von der Linse fiel auf den Sitz.
    Die Kugel hatte das Gehäuse durchschlagen. Die Kamera sah aus, als würde sie gleich in zwei Teile zerbrechen, und während ich sie in der Hand hielt, geschah genau das. Ob digital oder nicht: Ich verstand genug von Kameras, um zu wissen, dass sich in dieser etwas befand, das eigentlich nicht hineingehörte.
    Ich schob einen Finger zwischen die Batterie und ihre Umhüllung. Die blaue Plastikscheibe war etwa so groß wie eine 50-Pence-Münze, rissig und zerkratzt. Ich konn- te ganz klar erkennen, um was es sich handelte, und es hatte nichts mit der Aufnahme irgendwelcher Bilder zu tun.
    Meine Hände begannen zu zittern, als ich das Thuraya hervorholte und einschaltete. Ich untersuchte das Downloadkabel, um festzustellen, ob es Dinge enthielt, die eigentlich nicht da sein sollten, und ging dann die Auswahlmenüs durch.
    Diesmal hatte Jerry es versäumt, die Liste der letzten Anrufe zu löschen. Sie enthielt die Nummer von Salkics Schwester, die des Hotels und noch eine andere, mindestens zwanzig Zahlen lang. Es war nicht die Festnetznummer irgendeiner Quelle in Washington, Virginia oder Maryland, und es war auch keine Handynummer. Selbst die haben eine Vorwahl.
    Wen zum Teufel hatte er angerufen? Ich erinnerte mich daran, ihn im al-Hamra gesehen zu haben, das Kabel mit der Kamera verbunden. Hatte er Bilder übertragen? Von wem? Oder von was? Um uns für den Angriff zu identifizieren?
    Scheiß auf die blaue Scheibe. Darum konnte ich mich später kümmern.
    Ein Ruf kam aus den Schatten. »Hey, ich habe eine Büchse ohne Loch gefunden! Aber sie muss erst gereinigt werden.«

 
88
    Ich sprang aus dem Wagen, die AK in der Hand. Den Sicherungsbügel ganz nach unten gedrückt hob ich den Kolben an die Schulter. Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen, und zielte auf die Geräusche, die aus der Dunkelheit kamen.
    Jerry trat ins Scheinwerferlicht des Wagens und betrachtete die Büchse in seinen Händen. Sein Schatten glitt über die gegenüberliegende Wand.
    Ich blieb hinter dem Scheinwerferlicht und wartete darauf, dass er näher kam.
    »Stehen bleiben. Hände hoch, beide.«
    »Hey, ich bin’s.« Jerry hob die Büchse und blinzelte ins Licht. »Ich hab uns einen Kessel besorgt.«
    »Die Pistole. Wo ist sie?«
    »In meiner Jacke. Nick, was zum -«
    »Halt die Klappe. Lass die Büchse fallen. Knie dich hin und leg die Pistole auf den Boden.«
    Jerry kam der Aufforderung nach, und ich trat vor, die AK noch immer an der Schulter. Der Zeigefinger am Abzug löste sich vom ersten Druckpunkt.
    »Was ist denn los, Mann? Was hab ich falsch gemacht?«
    Ich kam aus dem Licht, und mein Stiefel traf seinen Kopf, bevor er Gelegenheit bekam, wieder aufzustehen. Er fiel zu Boden, und ich trat die Pistole beiseite, trat dann weiter nach Jerry, traf ihn an Kopf, Armen und Beinen, überall.
    Als er die Hände hob, um sich zu schützen, versetzte ich ihm einen heftigen Tritt in den Bauch, und er kotzte blutige Galle.
    »Du hast keine Quelle in Washington angerufen, oder?« Ich gab ihm keine Zeit für eine Antwort, trat ihn in Richtung Feuer. »Hast du im al-Hamra dieser Nummer Bilder übertragen?«
    Jerry versuchte, wieder auf die Knie zu kommen.
    »Deshalb waren Handy und Kamera ausstaffiert, nicht wahr?«
    Ich trat in die Masse vor mir. Jerry brach am Feuer zusammen, fiel in die Asche und breitete sie auf dem Boden aus. Er

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