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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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sah mich aus geschwollenen, blutunterlaufenen Augen an. Sein Blick bat mich um Hilfe und Verzeihung, um alles.
    »Warum hast du dich darauf eingelassen, Jerry?«
    Ich streckte die Hand nach der blauen Scheibe im Wagen aus.
    Blut tropfte von Jerrys Kinn und bildete eine kleine Pfütze auf dem Boden. »Er meinte, dieser eine Job, und dann wären alle meine Probleme gelöst . « Er hustete und spuckte.
    »Welche Probleme? Was hat er gegen dich in der Hand?«
    Jerry beruhigte sich ein wenig. »Ich habe Mist gebaut.« Er begann wieder damit, sein Gesicht zu betupfen. »Ich habe eins der Ausbildungslager in Afghanistan besucht, mit Typen aus Lackawanna. Als ich zurückkehrte, wurde ich bei der Landung in Detroit verhaftet.« Er klang beinahe zornig. »Ich bin kein verdammter Terrorist. Mir ging es nur um eine Story. Das wussten sie, aber sie schickten mich trotzdem nach Bay.«
    »Du warst in Guantanamo?«
    »Zwei verdammte Monate, Mann, in Einzelhaft. Ich konnte mit niemandem sprechen, und niemand sprach mit mir. Saß die ganze Zeit über im Dunkeln. Renee war völlig außer sich - sie hatte keine Ahnung, wo ich mich befand. Eines Tages erscheint dann dieser Bursche namens George, spielt den guten Cop und meint, er könne mich sofort herausholen - allerdings müsse ich ihm dafür einen Gefallen tun. Und schließlich rief er an. Ich wollte es nicht, aber mir blieb keine Wahl. Er drohte damit, Chloe zu töten, wenn ich mich nicht auf die Suche nach Nuhanovic machte.«
    Jerry schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte. Seine Schultern bebten.
    Ich nahm die blaue Scheibe und legte sie auf die Stoßstange des Wagens. Seit den Paveway-Tagen hatte sich diese Technik ein ganzes Stück weiterentwickelt. Dies war nicht nur ein Peilsender, sondern viel mehr. Dieser Apparat sendete Peilsignale für zeitkritische Ziele. Wenn eine Markierung erfolgte, wurde zugeschlagen. Ein Mann vor Ort war nicht mehr erforderlich. Jetzt gab es den Predator, ein unbemanntes, ferngesteuertes Flugzeug, etwa so groß wie eine einmotorige Cessna. Es hatte sie schon gegeben, als ich zum letzten Mal in Bosnien gewesen war, aber man hatte sie nur für die Luftaufklärung eingesetzt, in einer Höhe von bis zu 8500 Metern. Infrarote, thermische und normale Kameras im Bug übermittelten laufend Daten. Kommandeure konnten ein Schlachtfeld so beobachten, als würden sie den Fernseher einschalten, um zu sehen, wie dicht der Verkehr auf dem Beltway war.
    Um das Jahr 2000 herum kam dann jemand auf die Idee, den Kameras im Bug einen LTD hinzuzufügen und den Predator außerdem mit zwei hundert Pfund schweren Hellfire-Raketen auszustatten. Der Mann an den Kon- trollinstrumenten saß in einem bequemen Einsatzraum vor dem Bildschirm und wartete, bis die Sensoren des Predators das Ziel fanden: vielleicht einen Panzer oder einen Wagen mit Terroristen. Dann brauchte er nur den LTD darauf zu richten und die Hellfires zu starten, die das Ziel mit einer Genauigkeit von plus/minus zwei Metern trafen. Die einzige Schwierigkeit bestand darin, das Ziel zu identifizieren, insbesondere dann, wenn es sich um eine einzelne Person handelte. Deshalb brauchte George uns bei dieser Sache. Er griff auf die alte Mann-vor-Ort-
    Technik zurück. Jerry sollte den Zielindikator einschalten, der daraufhin zu senden begann. Ein Predator empfing das Signal, der Mann am Bildschirm richtete den LTD aus, und die Hellfires machten sich auf den Weg.
    Ich lehnte mich an den VW und sah Jerry an. »Diesmal hast du wirklich Mist gebaut. Dies ist nicht nur ein Peil- sender. Du befindest dich am miesen Ende einer Kette aus Entdecken, Entscheiden und Zerstören.« Ich hob die blaue Scheibe ins Licht. »Dieses Ding bringt Raketen. George will Nuhanovic tot sehen, und wir beide sind nur Kollate- ralschaden. Wir sitzen in der Scheiße, Jerry. Es kümmert ihn nicht, dass die Kamera hinüber ist. Die Mission bedeutet ihm alles. Glaub mir, ich kenne George.«
    Ich schloss die Faust um die kleine Scheibe. Mir fielen auf Anhieb ein Dutzend Gründe dafür ein, warum das Weiße Haus Nuhanovics Tod wollte, vom Cola-Boykott bis hin zu einem Islam, der anders, aber nicht weniger mächtig sein würde. Doch derzeit spielte das keine Rolle. Wichtig für uns war die Sache mit dem Kollateralscha- den.
    Jerry nahm den Lappen vom Mund. »Was machen wir, Nick? Sollen wir George anrufen und ihm erklären, was passiert ist?«
    Er hatte noch nicht ganz verstanden. Ich zögerte. »Worüber hat Salkic gesprochen, vor der Höhle?

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