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Nick Stone 07 - Schattenkiller

Nick Stone 07 - Schattenkiller

Titel: Nick Stone 07 - Schattenkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Medikamente verkauft wurden, die sich in dem Kinderkrankenhaus befinden sollten, das Benzil und Rob am Morgen besucht hatten. Überall standen die Reste irakischer Militärlaster. Hier und dort bemerkte ich die Überbleibsel eines Hummers und ein ausgebranntes AFV.
    »Ich hoffe, dass sich eine Begegnung arrangieren lässt. Es gelänge mir bestimmt, ihn zu überzeugen. So viele Leute haben es auf ihn abgesehen. Der Westen will ihn tot, weil er die muslimische Welt einen kann. Die Unternehmen möchten ihn wegen der Boykotts aus dem Weg räumen. Und die Fundamentalisten wollen ihn ins Jenseits befördern, weil er die falsche Botschaft verkündet.« Benzil nickte in Richtung der vielen Menschen auf dem Markt. »Einige seiner Feinde sind hier, auf der anderen Seite dieser Glasscheibe.« Er nahm die Sonnenbrille ab und lehnte sich zurück. »Ich habe genug über unsere Situation gesprochen. Was ist mit Ihnen, Nick? Welchen Platz haben Sie in dieser Geschichte? Möchten Sie Teil von etwas anderem werden? Möchten Sie mithelfen, ihn am Leben zu erhalten?«
    Der Markt blieb hinter uns zurück. Wir schaukelten durch pechschwarze, leere Straßen, und Rob schaltete das Licht ein.
    Beide Männer schwiegen jetzt. Weil wir das Ziel fast erreicht hatten? Oder weil sie mir Gelegenheit zum Nachdenken geben wollten?
    Benzil schien meine Gedanken zu lesen. Oder stand es in meinem Gesicht geschrieben? »Sie brauchen sich nicht sofort zu entscheiden, Nick. Wir haben Zeit.«
    Es donnerte dumpf, und der vordere Teil des Wagens hob sich. Die Windschutzscheibe zersprang. Der BMW neigte sich nach rechts, fiel dann zurück. Kugeln trafen ihn, durchschlugen das Metall.
    Rob beugte sich zum Fußraum und griff nach seiner AK. Zwei Kugeln trafen ihn am Hals. Blut spritzte durchs Wageninnere. Der Kopf baumelte von den Schultern, nur noch von einigen Ligamenten gehalten.
    Ich öffnete die Tür und rollte mich auf die Straße. Glassplitter regneten auf mich herab. Benzin floss aus dem Tank, als weitere Geschosse den Wagen trafen, abgefeuert von einer AK 7.62.
    Ich drehte mich um und wollte Benzil aus dem BMW ziehen, aber es war zu spät. Er lag im Fußraum und rührte sich nicht mehr. Noch immer hagelte es Kugeln. Ich lief geduckt zur Kreuzung, wandte mich nach rechts, sprang über einen Zaun und landete in einem Garten.

 
60
    Kinder schrien. Hunde bellten. Meine Beine bewegten sich nicht so schnell, wie der Kopf wollte. Es fühlte sich an wie ein Lauf durch Schlamm.
    Leute blickten aus dem Fenster und riefen, als sie mich sahen. »Amerikaner! Amerikaner!« Zwei Frauen begannen wie Indianer zu heulen.
    Einige kurze Feuerstöße ratterten beim Wagen, als ich durch eine schmale Gasse zwischen zwei Bimssteinwän- den hastete. Hinter mir erklangen arabische Schreie. Eine geplatzte Wasserleitung hatte den Boden rutschig werden lassen. Ich taumelte, stolperte über verfaulende Abfälle und fiel der Länge nach hin. Auf allen vieren kroch ich weiter, kam wieder auf die Beine und sah hin und her streichendes Scheinwerferlicht, etwa siebzig Meter weiter vorn. Ich hatte nur noch einen Wunsch: so schnell wie möglich dorthin zu gelangen, und dann nach rechts oder links, aus der Schusslinie.
    Ich lief weiter, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Meine Füße stießen gegen alte Dosen und Zeitungen. Die Hände brannten so sehr, als wäre ich in einen Haufen Brennnesseln gefallen.
    Zwei Meter vor der Straße blieb ich stehen und sah rasch in beide Richtungen. Einige Fußgänger waren auf dem dunklen Pflaster unterwegs. Manche Läden und Häuser hatten Strom; bei anderen bemerkte ich flackernden Kerzenschein.
    Robs Blut klebte an mir. Meine Hände waren voll davon, und außerdem steckten Glassplitter darin. Das Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    Zwanzig Meter entfernt gab es eine Kreuzung. Ich trat aus der Gasse und ging übers Pflaster, konzentrierte mich auf das Unkraut zwischen den Pflastersteinen und blieb im Schatten.
    Mehrere Personen bemerkten mich und streckten die Arme aus. Jemand hinter mir rief. Ich reagierte nicht darauf und setzte den Weg fort, wollte die Kreuzung erreichen und dort über die Straße laufen. Der Ruf wiederhol- te sich, und diesmal war er deutlicher: »Hey, du! Bleib stehen!«
    Ich drehte den Kopf, ging aber weiter. Ein PatrouillenHummer parkte am Rand der gleichen Straße, von der Gasse aus nicht zu sehen. Daneben stand ein neuer blauweißer Streifenwagen der irakischen Polizei, und mehrere mit

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