Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
Konditionstraining und Gymnastik und spezielle Dehnungsübungen ...
Halt !, zwinge ich mich, bleib ernst, Jan ... es geht um Chris und Ben! Gut, dass Andreas da ist!
Er scheint als Bennis Lehrer auf Frau Fricke enorm Eindruck zu machen. Sie sieht immer wieder unsicher zu ihm rüber ... wenn der das akzeptiert...? Dann ist es vielleicht am Ende doch nicht so schlimm...? Wenn sie wüsste!
Aber es müssen sich ja nicht gleich alle hier am Tisch outen. Ich sehe vergnügt in die Runde.
Neben Frau Fricke sind lediglich Anna und Katharina die einzig „Normalen" hier! Lily nehm' ich da noch raus. Moment mal , wenn von 12 Leuten 9 schwul oder lesbisch sind, dann sind das umgerechnet genau 75 %! Mein Gott!
„Das ist heutzutage kein Drama mehr", sagt Anja und tätschelt Frau Fricke liebevoll den Arm.
„Wichtig ist, dass du zu ihm hältst und ihm den Rücken stärkst", sagt Doris von der anderen Seite. Anja sieht zu mir rüber und zwinkert mir zu. Frauen sind was Wunderbares! Ich lehne mich entspannt zurück, trinke meinen Kaffee und löffle zum Nachtisch original schwedische Brombeercreme von Frau Bjørlund. Köstlich! Schon meine dritte Portion! Die reizende Dame kann ruhig häufiger zu uns ins Alte Land kommen und ihren netten Sohn besuchen!
Obwohl das Rabenaas doch gestern Abend schon wieder mit meinem Nick rumgeküsst hat... während ich mit Andreas flirtete. Aber nur mit Blicken. So viel Anstand hatten wir wenigstens. Na gut, also wenn die Sache mit Dietlindes untreuem Gespielen nicht gewesen wäre ...
Als wir was aßen, standen Andreas und ich schon ziemlich dicht nebeneinander. Und als er das Wohnzimmer verließ, um auf's Klo zu gehen, ging ich ihm hinterher.
War alles dunkel auf dem Flur und ich wollte ihn gerade vor der Badezimmertür abfangen, da kam Dietlinde aus dem Wohnzimmer.
„Weißt du, wo Paul ist?", fragte er und sah verstört aus. „Ich such ihn schon seit zehn Minuten!"
Andreas kam aus dem Bad, sah mich und ich warf ihm einen bedauernden Blick zu, den er verständnisvoll erwiderte. Da hörten wir es.
Wir sahen uns beide an, dann Dietlinde, der jetzt auch den Kopf lauschend zur Seite neigte.
„Was ... ist das?", fragte er irritiert. Wer ist das ?, wollte ich viel lieber wissen und ging in neugierig freudiger Erwartung zur Schlafzimmertür. Nick und Mats hatte ich gerade noch tanzen sehen ... dass ich daran aber auch sofort denken musste ...! Meine Kinder hatten eigene Zimmer, die konnte ich also schon mal nicht in Verlegenheit bringen ... Blitzschnell ging ich sämtliche 'Paarungen' durch und war mir ziemlich sicher, ein jugendliches Gespann anzutreffen, aber ganz bestimmt nicht die beiden, die dort letztendlich zu Gange waren!
Auf dem Bett kniete die vollbusige Elfie mit hochgerafftem Rock und hinter ihr gab Dietlindes Paul eifrig sein Bestes, die Hose offensichtlich in großer Hast nur bis zu den Knien heruntergelassen ...! Sie bekamen es gar nicht mit.
„Gib's mir!", schnaufte Elfie und Paul brachte nur gutturale Laute zustande, während er aussah, als würde er gleich dem Endgegner vom neuesten Nintendo-Spiel den Garaus machen ...(Nick hatte mir erzählt, dass Pauls Vorliebe für Computer-
Spiele das einzige sei, woran sich Dietlinde wirklich stören würde. Nun, ab heute würden es zwei Dinge sein.) Andreas und ich packten ihn beide gleichzeitig und stützten ihn. Dietlinde hatte sich nämlich stöhnend an die Stirn gefasst wie Asta Nielsen in ihren besten Zeiten (mit theatralisch nach oben gekippten Pupillen, bis man nur noch das Weiße im Auge sah!), um uns damit sein Vorhaben, in Ohnmacht zu fallen, anzukündigen. Wir ließen ihn die Show abziehen und hielten ihn fest. War ja wirklich kein netter Zug von seinem Automechaniker...
„Jan, wir wollen dann mal", sagte Josy in dem Moment mit seiner sonoren Stimme und Klara kam hinter ihm her. Paul und Elfie starrten entsetzt zu uns rüber. Das war's für sie mit dem Höhepunkt der Party.
„Scheiße", fluchte Paul und ich fühlte für einen kurzen Augenblick mit ihm.
Josy warf neugierig einen Blick ins Schlafzimmer und meinte trocken: „Nanu? Ich dachte, wir sind hier im Alten Land und nicht in Poppenbüttel !"
N I C K
„Dietlinde hat schon 6 Pfund abgenommen", klagt Uli. „Der Ärmste hat keinen Appetit mehr!" Wir sitzen in Uli's Küche und trinken Kaffee. Es ist Donnerstagnachmittag und ich hab' gedacht, ich schau' mal rein.
„Na, dann hat die Sache doch wenigstens einen Sinn und er wird
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