Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz
aber wie ich sehe, haben die nicht Oppermanns Haus erstanden!" Sie lacht. „Es war viel zu tun, die beiden alten Leute hatten wohl noch nie renoviert... wollen Sie's mal sehen?"
„Gern", sage ich, „da bin ich mal gespannt!" Ich war nur einmal bei Oppermanns, als ich die Versicherungssache mit dem kaputten Zaun regelte. Martin war dafür verantwortlich gewesen, als er letztes Jahr unangekündigt vor der Tür stand. Ungeschickt, wie es seine Art schon immer war, hatte er beim Einfahren auf unser Grundstück den Eckpfosten von Oppermanns (scheußlichen) Jägerzaun umgefahren. Ich erinnere mich an einen dunklen Flur und ein ebenso düsteres und vollgestelltes Wohnzimmer. Dicke Gardinen ließen keinen Blick nach draußen zu.
„Wow!", mache ich, als wir reingehen, „das ist ja phantastisch geworden!" Alles ist jetzt hell und die Wand zwischen Flur und Wohnzimmer ist entfernt worden. Große Terrassenfenster lassen viel Licht herein und nun merkt man erst, dass das Zimmer geräumiger ist, als es bei Oppermanns den Anschein hatte. „Haben Sie die auch neu einsetzen lassen?", frage ich sie und deute auf die großen Fenster. Sie nickt und freut sich offensichtlich, dass ich's so lobe.
„Donnerwetter - das Haus kann sich ja jetzt für 'Schöner Wohnen' bewerben", sage ich anerkennend.
„Das nicht, aber für 'Haus und Garten'", sagt sie, „da ist meine Freundin nämlich Redakteurin."
In dem Augenblick wird die Haustür aufgeschlossen und die Dunkle kommt herein.
„Oh, haben wir schon Besuch?", fragt sie und mustert mich abschätzend. Die Blonde geht auf sie zu und zu meiner großen Verblüffung küssen sie sich - auf den Mund und ein bisschen länger als üblich für 'ne normale Begrüßung. Na so was, denke ich und muss innerlich grinsen, da sind wir ja in guter Gesellschaft...!
„Ich hab' mich schon mal vorgestellt", sagt die blonde Doris, „bei unserem Nachbarn ...!"
„Anja Büttner", sagt die Dunkle.
„Jan Grewe", sage ich wieder und wir geben uns auch die Hand. „Ich hab's schon Ihrer Freundin gesagt: wie nett, dass Sie eingezogen sind, hier schlichen ganz furchtbare Interessenten herum!" Sie sieht mich lächelnd an.
„Tja", sagt sie, „wir freuen uns auch, dass das geklappt hat ... und Sie haben drei Kinder? Arbeitet Ihre Frau? Die haben wir nämlich noch nicht gesehen", fragt sie interessiert. Ich beschließe, mich erst einmal zurückzuhalten.
„Ja, drei Kinder - kann's sein, dass Ihre Tochter so alt wie meine ist?", frage ich Doris. „Sie ist 16", sagt sie.
„Katharina wird 17", sage ich, „meine Frau wohnt übrigens in Hamburg. Wir sind getrennt."
„Oh", machen beide gleichzeitig und gucken bestürzt.
„Alles ganz harmonisch", sage ich und wir lachen. Ich freu' mich schon auf ihre Gesichter, wenn sie demnächst Nick kennenlernen.
NOCH MEHR NEUIGKEITEN!
K a t e r s t i m m un g - E i n g a n z n o r mal e s P aa r - E in k l e i n e r B lond e r v o r d e r T ü r
N I C K
„Mein Mitbewohner und sein bester Freund sind schwul", sage ich in der Küche, „man könnte sogar sagen, sie sind ... Tunten." Meine Wangen brennen. Jens lacht und schüttelt den Kopf. „Das war dir eben peinlich, was? Das muss es nicht ... man lernt im Laufe des Lebens so viele verrückte Dinge kennen ... ich nehme an, du hast nichts gegen Homosexuelle - wenn du sogar mit einem zusammen wohnst?"
„Ich? Oh, nein, nein, ganz und gar nicht! Schwule sind ja auch Menschen, nicht? Äh, ich meine, nette Menschen, also, sie können genauso nett sein wie normale ...!" Ich verhaspele mich total. „Uli ist herzensgut, musst du wissen ... und Dietlinde auch ... Also eigentlich heißt er ja Dieter ... Dieter Linde ... von daher Dietlinde, äh ..." Um Gottes Willen, was rede ich hier eigentlich für eine gequirlte Scheiße? Er lächelt. „Hauptsache, sie sind nett", sagt er.
„Das sind sie ... alle beide ... ich find's nur ... irritierend, dass sie so ... tuntig sind", sage ich.
„Also ich kenn' zum Beispiel einen Schwulen an der Uni, der ist total normal ... also dem sieht man's nicht an, verstehst du? Das würde keiner vermuten, dass er's ist." Sollte er etwa 1,78 m groß sein und blondgefärbte Haare haben? Und ein bisschen Ähnlichkeit mit Timo Hildebrand aufweisen? „Und? Ist der auch nett?", fragt Jens.
„Ja ... absolut", stottere ich, „ein echter Kumpel! Wir spielen zusammen Fußball!" Schluss jetzt. Ich übertreib' mal wieder. „Und wie war das jetzt noch mal mit kommendem
Weitere Kostenlose Bücher