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Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz

Titel: Nick u. Jan 3 - Das Finale - mitten ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Zachries
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Wochenende? Ich soll die Eltern deiner neuen Freundin kennen lernen?", fragt er.
    „Ja! Das heißt nur den Vater. Er und seine Frau haben sich letztes Jahr getrennt. Ihre Mutter wohnt hier in Hamburg."
    „Aha ... und sie wohnt bei ihrem Vater?" Jens steckt sich 'ne Zigarette an.
    „Was? Ja ... ach so, ihre Geschwister auch ... sie hat noch einen Bruder und 'ne kleine Schwester."
    Jens sieht mich erstaunt an. „Und alle drei wohnen beim Vater?", fragt er und pfeift durch die Zähne, „das ist aber ungewöhnlich ... alle Achtung ..." Er lacht zynisch auf. „Das ist ein besserer Vater als ich", sagt er, „weiß er, wie ich mich benommen habe? Meinst du, er reagiert freundlich?" „Ich glaub' schon", sage ich, „er ist sehr nett."
     
     
     
J A N
     
    Ist spät geworden. Um vier Uhr früh waren wir erst zuhause. Mit dem Taxi. Wir waren nämlich beide blau. Eigentlich wollte ich zurückfahren.
    „Quatsch, du bist schon das letzte Mal gefahren, als wir weg waren", sagte Nick großzügig, „trink' ruhig was, ich brauch' nichts." Stieß ich halt mit allen an. Ulis und Dietlindes bizarrer Haufen war sowieso nur mit viel Alkohol zu ertragen. Ich fühlte mich anfangs (im nüchternen Zustand) so deplaziert wie im, Käfig voller Narren'. Außer Nick und mir gab es wirklich nur noch zwei andere Typen, die so ungeschminkt und normal wie wir gekleidet kamen - Paul, das war Dietlindes neuer Liebhaber und dessen
    „Heterofreund" Rüdiger, dem fast die Augen rausfielen, als er zur Tür reinkam. Der letztere schien Wert darauf zu legen, seinen Hetero-Status zu betonen, denn immer, wenn wir uns an dem Abend begegneten, brachte er sofort das Gespräch darauf und versicherte Nick und mir, er wäre genauso normal wie wir beide. Er hielt uns für ganz und gar unschwul . Nick und ich hörten sehr interessiert und verständnisvoll zu und schüttelten solidarisch mit ihm den Kopf, wenn er auf das unerhörte Treiben in dieser Wohnung zu sprechen kam ... Ich glaube, wir haben ihn sehr irritiert, als wir am späten Abend zusammen tanzten!
    „Schrecklich, nicht?", sagte ein großer Transvestit mit sonorer Bassstimme zu mir, als ich nach dem Besuch des kalten Büfetts in Ulis Zimmer gegangen war, um den Tanzenden zuzusehen. Er trug auch noch High Heels (wo kriegt man die in den Größen 48? 50? Bei Deichmann in Stade bestimmt nicht!) Er war eine umwerfende Erscheinung mit blonden langen Haaren (es war eine Perücke, klar, aber er sah einfach toll damit aus!) und machte eine Superfigur in seinem hautengen seitlich geschlitztem Glitzerkleid und der regenbogenfarbenen Federboa („die ist vom letzten CSD in Köln, schrill, was?"). Ich musterte ihn verstohlen und fragte mich, wie er das hingekriegt hatte, dass sich vorn nichts abzeichnete bei der Enge des Kleides...? Wir lehnten an der Wand und er sah zu mir runter. „Wie albern manche Mädchen sind ..." Ich bin 1,86 m, also auch nicht gerade der Allerkleinste, aber er brachte es auf mindestens zwei Meter
    „Aber im Grunde sind sie alle auf der Suche nach 'nem richtigen Mann ..." Diese Stimme! Er sah mir dabei tief in die Augen, dann ging er einen Schritt zurück und begutachtete mich von oben bis unten. Besonders unten. Nun, genaugenommen in der Mitte. Ich trug meine schwarze enge Lederhose. „So was wie dich zum Beispiel", sagte er mit lüstern bebenden Nasenlöchern und fuhr mit seiner Zunge über die knallrot geschminkten Lippen. Ich trank einen Schluck Wein und zwinkerte ihn von schräg unten an, was er offenbar als Aufforderung betrachtete und mir - sich flink vorbeugend - einen Kuss auf die Lippen drückte. „Ach, du bist echt süß!", gurrte er und seufzte theatralisch.
    Nick tauchte urplötzlich auf und er wirkte winzig neben ihm, aber sehr viril und äußerst angriffslustig.
    „Ich hoffe, du baggerst meinen Jan nicht an, Carmen", sagte er drohend, „sieh dich bloß vor, sonst fällt mir womöglich zufällig 'ne Kippe in deine falschen Titten und dein Wonder- Bra geht in Flammen auf! Auch wenn's dann vielleicht eher nach Dunking aussieht, damit ich deinen Ausschnitt treffe, aber ich mach' mich lieber lächerlich, bevor ich kampflos aufgebe!" Carmen lachte mit seiner verwegen rauchigen Stimme.
    „Ach, Nicki! Was denkst du bloß von mir? Du kennst mich doch!"
    „Eben", sagte Nicki (!) (er wirkte richtig aggressiv!), „deshalb -Finger weg!" Carmen drehte sich beleidigt und achselzuckend um und stöckelte hüftschwenkend davon. Nick stellte sich grimmig neben mich.
    „Du

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