Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nickel: Roman (German Edition)

Nickel: Roman (German Edition)

Titel: Nickel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aric Davis
Vom Netzwerk:
wird kämpfen müssen, vielleicht ein paar Mal. Der Typ, gegen den er kämpft, hat gute Hände, läuft wie ein Boxer. Keine Kicks, ein bisschen Thaiboxen. Ich glaube nicht, dass er sich am Boden auskennt.«
    »Hat er Ehre?«
    Ich wusste, was Rhino meinte. Würde Jeff eine Waffe haben? Würde er wissen, wann ein Kampf vorbei war? Ich dachte an den Kampf gegen Dewayne: Da hatte Jeff sich vergewissert, ob Dewayne okay war. Ich nickte: Ja, er hatte Ehre.
    »Wann?«
    »Heute. Nur ein paar Stunden.«
    »Wo?«
    Ich sagte es ihm.
    »Ich habe gehört, dass sie da kämpfen. Kinder, kein Training. Dieser Junge, er ist ein guter Kämpfer?«
    »Ja.«
    »Wie viel?«
    »Ich kann tausend dafür zahlen. Wenn du diesen Jungen zu dem Kämpfer machst, der er meiner Meinung nach sein kann, bekomme ich meine tausend als Finderlohn zurück.«
    Ich holte das Geld aus der Brieftasche und schob es über den Tisch. Er dachte kurz nach und ließ das Geld dann verschwinden. Lehnte sich zurück. Rieb sich die Hände. Stand auf. Ich folgte ihm und wir gingen zurück in die Sportschule. Er führte mich zum Ring, zu einem mageren Mann in einem Gi, der aussah, als hätte er gerade die Highschool hinter sich, und gegen einen Mann in Rhinos Größe kämpfte.
    Mit erhobenen Augenbrauen sah Rhino mich an. »Ricardo.«
    Ich nickte. Beobachtete, wie er mit seinem viel größeren Gegner aus dem Stehen in einen Armbar wechselte, der in eine Submission mündete. Der Typ bewegte sich wie eine Schlange, eine Königsschlange. Er war perfekt.

Kapitel 15
    Ich fuhr mit dem Fahrrad zur Knapp. Es war ein weiter Weg, aber das ging in Ordnung; es gab mir Zeit zum Nachdenken. Ich hätte Arrow anrufen sollen, aber ich war froh, dass ich es nicht getan hatte. Sie mochte Jeff; vielleicht würde sie ihn nicht mehr so mögen, wenn er verlor. Ich steckte mir ein Streichholz zwischen die Zähne. Bei näherem Nachdenken fand ich, ich
hätte
Arrow wirklich anrufen sollen.
    Ich stieg ab. Überall lagen die Überreste der Party herum, darunter mindestens hundert Dollar in Pfand – die Fässer hatten nicht gereicht. Sonst lag allerdings nicht viel Müll herum, und ich hatte das Gefühl, das Leergut hatten sie absichtlich zurückgelassen; irgendjemand kommt immer vorbei, um sich ein bisschen Geld zu verdienen. Ich setzte mich neben mein Fahrrad und wartete. Ich hoffte, Ricardo würde vor Jeff auftauchen, hoffte, Jeff würde überhaupt auftauchen.
    Ein schwarzer Pick-up kam übers Feld gefahren. Zwillingsreifen hinten, Doppelkabine. Rhino. Ricardo stieg aus und kam zu mir. Er trug noch sein Gi. Er wirkte nicht nervös oder aufgeregt. Er wirkte einfach bereit. Der Wagen fuhr davon. Ichwusste, dass Rhino nicht weit fahren würde; er wollte garantiert zusehen.
    Ricardo fragte: »Du bist Nickel?«
    »Ja.«
    »Rhino sagt, du bist gut.«
    »Nicht so gut wie du.«
    »Wir sollten mal rollen.«
    Ich tauschte das Streichholz aus und warf das alte weg. Ricardo würde mich fertigmachen, wenn wir rollten, aber es würde mir guttun. »Wenn ich das nächste Mal vorbeikomme. Willst du irgendwas über den Typen wissen?«
    »Rhino hat mir gesagt, was ich tun soll.«
    Das genügte mir. Wir saßen da und warteten, die Sonne spielte an den Wolkenrändern, sie blinzelte nur, kam nicht ganz durch. Wir mussten nicht lange warten.
    Das Auto war rot, an den Kanten ein bisschen abgewetzt, das Auto eines Highschoolschülers. Ich wusste, dass es Jeff war, noch bevor er ausstieg. Er parkte gleich neben dem Sandkampfplatz und wir gingen zu ihm. Ich ging vor. Als wir bei Jeff ankamen, lehnte er am Auto und starrte Ricardo an. Durch mich sah er einfach hindurch – wie er auch die List durchschaute.
    »Wo ist das Mädchen?«
    Ich antwortete ihm. »Es gibt kein Mädchen.«
    Er nickte.
    Ricardo stellte sich neben mich und sagte: »Ich hab gehört, du kannst kämpfen.«
    »Das stimmt. Ich habe ein paar Karatekas zusammengeschlagen. Bist du sicher, dass du das tun willst?«
    Er wusste, warum wir hier waren. Das wunderte mich nicht. Ricardo ließ ihn in dem Glauben, dass seine Kampfkunst Karate war; so würde es noch schneller gehen. Ricardo sagte: »Ja.«
    Jeff zog Sweatshirt und T-Shirt aus und trat auf den Sandplatz. »Los.«
    Falls Ricardo nicht wohl dabei war, hier draußen zu kämpfen, ließ er es sich nicht anmerken. Hinter ihnen sah ich Rhinos Pick-up. Er saß vermutlich mit einem Fernglas da, bereit, sich einzuschalten, sollte es nicht gut laufen, vermutlich zu meinen und Jeffs Ungunsten, falls ich mich

Weitere Kostenlose Bücher