Nickel: Roman (German Edition)

ihr mir eine Chance gegeben habt. Ich möchte euch um einen Gefallen bitten, und wenn ihr einverstanden seid, dann geht es gleich los.
    Wir sind in einem Club, und entweder spielt Frank Turner den wunderbaren Break in »Photosynthesis«, bei dem er sich ans Publikum wendet, oder Green Day spielen ihren Break in »Paper Lanterns« oder The Hold Steady spielen »Your Little Hoodrat Friend«. Jedenfalls: In unserer Version schwadroniert der Sänger – das wäre ich –, und der Bassist und der Drummer spielen die fast unvergesslichen Rhythmuspassagen jener Songs bis zum Abwinken. Der Gitarrist sieht gelangweilt aus – vielleicht trinkt er ein Bier oder zündet sich eine Zigarette an. Im Ernst, ich habe alle diese wunderbaren Bands dabei erlebt, und wenn man sieht, wie sie ihren Song unerschütterlich weiterspielen, bleibt einem der Mund offenstehen. Der Frontmann erzählt, umwirbt die Zuhörer, aber sie sind bereit, er kann jederzeit »1-2-3-4« sagen. Sie sind zappelig, aber das würden sie niemals zugeben.
    Könnt ihr mir folgen? Hört ihr den Bass, spürt ihr die Drums?
    Ich möchte mich bei meiner lieben Familie bedanken, weil sie mich erträgt, besonders bei meiner Frau und meiner Tochter, die mit den Stimmungsumschwüngen umgehen müssen, die einfach dazugehören, wenn man es mit einem Möchtegernautor zu tun hat, der weder aufgeben noch Ablehnungen hinnehmen will.
    Ich bedanke mich bei meinem Vater dafür, dass er sich mit einem Manuskript nach dem anderen auseinandergesetzt hat, mit einer Kurzgeschichte nach der anderen, die meisten davon furchtbar, aber du hast sie immer gelesen.
    Meine Mutter hat gesagt, ich solle nicht aufgeben, und sie hatte wohl recht. Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich nicht doch aufgegeben habe.
    Ich danke meinen Freunden, den Mazureks, den Jungs wie den Erwachsenen. Und meinen Kollegen bei Mos Eisleys, die besser als alle anderen wissen, wie viel Schweiß Kreativität kostet.
    Dankbar bin ich auch Lukas, der es als Erster las, und Greg, der es als Zweiter las.
    Sehr herzlich bedanke ich mich bei Terry: Seinetwegen stieß ich in meinem Keller jenen Freudenschrei aus, schenkte mir ein gutes Bier in mein Lieblingsglas ein und stellte den Laptop vor meine Frau, damit sie einen Brief lesen konnte, mit dem ich längst nicht mehr gerechnet hatte. Bei Sarah, die sich mir vorgestellt und mir gesagt hat, sie werde mir helfen, mein Buch zu vermarkten – ein weiterer Augenblick für zitternde Hände und Beinahe-Ohnmacht. Bei David, der alles getan hat, was ich mir von einem Lektor hätte wünschen können, ohne je damitgerechnet zu haben, und bei Jessica, die das Buch redigiert und mir durch die letzten Schritte geholfen hat.
    Bei AmazonEncore, weil man mir dort eine Chance gegeben hat. Bei allen anderen, die hinter den Kulissen an diesem Buch gearbeitet haben.
    Der Bassist wirkt jetzt gelangweilt, die Leute holen sich etwas zu trinken – ich bin fast fertig, ich schwöre es.
    Bei euch, und das meine ich ernst. Ich hoffe, wir sprechen uns wieder. Ich weiß, Nickel würde das gefallen. Die Verstärker brummen, der Raum ist unruhig, Bar und Toilette rufen.
    »1-2-3-4!«