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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ballten die Fäuste.
    Rachel versuchte ein Lächeln. »Es ist wirklich nicht so schlimm, wie es aussieht.« Und dank einer Eispackung, Desinfektionsmittel und Verbandsmaterial wirkte sie tatsächlich längst nicht mehr so lädiert wie vorher.
    Aidan zwang sich zu einem Lächeln. »Ich weiß nicht, Küken. Ich finde, du siehst scheiße aus.« Er rollte seinen Stuhl vom Tisch weg. »Setz dich.« Sie gehorchte vorsichtig. »Und jetzt erzähl uns, was passiert ist.«
    »Es war ein ziemliches Gedränge auf der Treppe in der Schule, und ich kam nicht weiter. Im Nachhinein denke ich, dass sie es geplant haben, denn plötzlich klingelte es, und die Menge zerstreute sich. Jemand packte mich von hinten und hielt mir die Augen zu. Ich habe mich gewehrt, aber die waren viel größer und stärker.«
    Aidan und Abe wurden noch blasser, und Rachel schauderte. »Ich dachte, sie wollten mir das antun, was sie auch mit Marie getan haben, aber darum ging es gar nicht. Sie haben mir einen Lappen in den Mund gestopft und auf mich eingeschlagen. Dann haben sie mir das T-Shirt zerrissen und meinen Kopf gegen die Wand geschlagen. Ich sollte bis fünfzig zählen, bevor ich aufstand. Ich bin nicht zum Rektor gegangen, weil der Mom und Dad angerufen hätte, und ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machen. Also bin ich durch den Notausgang entwischt.«
    Aidan wischte sich die Hände an seiner Hose ab. »Ist denn der Alarm nicht losgegangen?«
    »Der ist kaputt. Bei uns verschwinden die Kids ständig dadurch.«
    »Haben diese Kerle irgendwas gesagt?«, fragte Abe.
    Sie zuckte die Achseln. »Dass ich die Klappe halten sollte. Und sie haben mich ziemlich beschimpft.«
    Abe hob sanft ihr Kinn. »Meinst du, du könntest sie identifizieren?«
    »Ja.« Rachel nickte grimmig. »Ich habe sie nämlich später gesehen. Wenn ihr sie fasst, werde ich das gerne bestätigen.«
    »Sie hat dem Cop, der die Aussage aufgenommen hat, die Namen schon genannt«, sagte Tess. »Die Jungs dürften jetzt gerade schon im Streifenwagen sitzen.«
    Aidans Lächeln war unsicher. »Braves Mädchen.« Er tippte mit dem Finger auf den Verband über ihrer Braue. »Wie viele Stiche, Küken?«
    »Nur drei.«
    »Himmel, mehr nicht? Beim Schlittschuhlaufen letztes Jahr hatte es dich schlimmer erwischt. Wie viele waren es damals – neun Stiche?«
    »Elf.« Sie stieß erleichtert den Atem aus. »Ihr seid ruhiger, als ich es für möglich gehalten hätte.«
    Aidans Lächeln verblasste. »Ich bin ein verdammt guter Schauspieler, Küken.«
    »Warum hast du uns nicht angerufen, Kleines?«, fragte Abe.
    Sie sah zu ihm auf, dann wieder zu Aidan. »Weil es echt übel aussah. Ich wollte Mom und Dad nicht aufregen, deshalb bin ich zu dir nach Hause gegangen.« Sie sah weg. »Ich weiß, dass es dumm war, allein zu gehen, aber ich habe nicht klar gedacht.«
    »Schon okay«, sagte Aidan. »Das passiert jedem mal. Wann hast du die beiden gesehen?«
    »Ich drehte mich um und sah, dass sie mir folgten, und da habe ich echt Angst bekommen.« Ihr Lächeln war grimmig. »Wahrscheinlich sind sie im Nachhinein in Panik geraten, ich könnte sie anzeigen, und wollten mich noch einmal richtig einschüchtern. Jedenfalls bin ich losgelaufen. Als ich bei dir war, habe ich sofort den Hund rausgelassen.« Sie grinste schief, aber keiner erwiderte das Grinsen. »Dolly hat ihnen die Hölle heißt gemacht. Sehr cool.«
    Das fand Aidan auch. »Hat der Hund einen von ihnen erwischt?«
    »Leider nein.« Jetzt erreichte das Lächeln auch ihre Augen. »Aber einer von beiden hat eine kaputte Hose. Dein Hund ist wirklich toll, Aidan. Danach habe ich versucht, Kristen und Ruth zu erreichen, aber immer nur die Mailbox gekriegt. Also habe ich mich an Tess gewandt. Sie ist ja Ärztin, und ich dachte, sie würde schon wissen, was zu tun ist.«
    »Wie konnte sie genäht werden? Sie ist minderjährig«, bemerkte Abe. »Normalerweise müssen die Eltern doch einwilligen.«
    Tess blickte auf Rachel herab. »Ich habe es selbst gemacht. Bis Dienstag hatte ich noch regelmäßig Visite im County, daher besitze ich ein offizielles Namensschild, und niemand hat eine Frage gestellt. Außerdem habe ich während meines Praktikums in der Notfallambulanz gearbeitet, ich weiß also, wo alles ist. Das Krankenhaus hat keine Schuld. Ich bin allein verantwortlich.« Sie zwinkerte Rachel zu. »Aber wenn deine Familie mich verklagen will, muss sie sich hinten anstellen.«
    Aidan runzelte die Stirn. »Was soll denn das heißen?«
    »Drei meiner

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