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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sich. »Warum?«
    »Ich habe gerade einen Mörder ›rückgratlosen Feigling‹ genannt und ihn herausgefordert, sich bei mir blicken zu lassen.«
    Er lachte leise. »Und da denkst du
jetzt
drüber nach?« Er küsste sie auf den Kopf. »Du hast getan, was du tun musstest, Tess. Ich mag das auch nicht, aber etwas muss passieren.«
    Die Unruhe in ihr veränderte sich und wurde zu etwas Drängenderem, Intensiverem. »Ich will auf keine Beerdigung mehr gehen, Aidan.«
    »Ich weiß. Wir finden ihn bald, und dann ist das alles vorbei.«
    Sie hob den Kopf und begegnete seinem Blick. »Und was dann?«
    Er tat, als würde er nicht verstehen. »Keine Ahnung. Was willst du denn?«
    Sie überlegte genau, bevor sie antwortete. Was sie sagte, würde der Beziehung, die sie tatsächlich bereits hatten, eine Richtung geben. Sie war in einer Extremsituation entstanden, und sie musste nicht zwingend weitergehen, wenn alles vorbei war. Vielleicht war sie deshalb so nervös. »Ich will ein Zuhause und jemanden, der mich liebt.«
    »Du willst einen Ehemann.«
    In seiner Stimme lag ein Hauch Sehnsucht, der ihr die Kehle verengte. »Ja.« Sie holte tief Luft. »Und wenn dich das abschreckt, dann sagst du es mir besser direkt.«
    »Es schreckt mich nicht ab, Tess – jedenfalls nicht so, wie du befürchtest.«
    »Wie dann? Bitte rede mit mir, Aidan.«
    Er schnitt ein Gesicht. »Das versuche ich. Aber ich kann so etwas nicht besonders gut.«
    Sie drückte ihre Lippen leicht auf seine. »Hilft es dir, wenn du dich auf die Couch legst?« Sie legte ihm die Hand flach auf die haarige Brust und drückte ihn sanft nieder, so dass er mit dem Oberkörper auf dem Bett lag, während seine Füße noch fest auf dem Boden standen. Sie legte sich neben ihn und stützte den Kopf auf die Hand. »Entspann dich.«
    Er sah sie misstrauisch aus dem Augenwinkel an. »Okay.«
    »Du bist nicht entspannt.« Langsam ließ sie ihre Hand über seine Brust gleiten und genoss das Gefühl der rauhen Haare an ihrer Haut.
    »Das entspannt mich auch nicht gerade«, sagte er trocken.
    Sie hörte auf. »Tut mir leid. Wer war Shelly, Aidan. Und wie hat sie dich so verletzt?«
    Seine Lider schlossen sich. »Für eine Weile war sie meine beste Freundin. Das dachte ich wenigstens.«
    »Wenn ein Freund einem wehtut, kann das manchmal schlimmer als alles andere sein.«
    »Als ich klein war, hieß mein bester Freund Jason Rich.« Er hielt inne, und sein Daumen strich über ihre Hand. »Jason und ich waren unzertrennlich. Und immer zu Unsinn aufgelegt.« Seine Lippen zuckten. »Wusstest du, dass Plastikspielzeugsoldaten in der Pfanne schmelzen, wenn man den Herd nur stark genug aufdreht?«
    »Nein. Aber ich habe mit Vitos G. I. Joe gespielt. Der passte klasse zu meiner Barbie. Meine Mutter wäre wahrscheinlich ausgerastet, wenn ihr ihre Pfanne vernichtet hättet.«
    »Ist meine Mutter auch.« Er schwieg, dachte eine Weile nach. »Als wir zehn waren, zog Shelley nebenan ein. Ihre Mom war geschieden, und das war in unserer Gegend eine ganz schön heikle Sache.«
    »In meiner auch. Und hat Shelley an der Soldatenschmelzmission teilgenommen?«
    »Nein. Denn Shelley hatte sich in Jason verguckt, und ich war plötzlich das fünfte Rad am Wagen.«
    »So ähnlich fühle ich mich, wenn ich mit Jon und Robin zusammen bin«, sagte sie.
    Ein Auge öffnete sich. »Du hättest mir von Robin erzählen können.«
    »Du hast nicht gefragt.« Sie grinste, wurde dann wieder ernst. »Und ehrlich gesagt denke ich oft nicht dran. Sie beide sind meine Freunde. Sind Jason und Shelley deine Freunde geblieben?«
    »Ja, aber alles änderte sich, als wir in die Pubertät kamen. Jetzt waren Jason und Shelley unzertrennlich. Mit siebzehn wurde sie schwanger. Und die beide brannten miteinander durch.«
    »Oje«, murmelte Tess.
    »Shelleys Mutter war inzwischen wieder verheiratet und einigermaßen gutsituiert. Sie gab Shelley und Jason das alte Haus.« Er seufzte. »Dann verlor Shelley das Baby. Aber sie wollte sich nicht scheiden lassen wie ihre Mom, und sie liebte Jason, also blieben die beiden zusammen. Ich beschloss irgendwann, wie mein Bruder und mein Vater zur Polizei zu gehen. Jason tat es mir nach. Ich ging auf Streife, er zum Drogendezernat.« Er schüttelte den Kopf. »Man erwischte ihn dabei, sich Beweismaterial für den persönlichen Konsum ›anzueignen‹. Er wurde entlassen. Shelley war fix und fertig. Und Jason …« Er schürzte die Lippen. »… ein Selbstmörder.«
    Ihr Herz schlug fester. »O

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