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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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der Katze eine ständige Störung, aber die Informationen qualitativ unschlagbar, wobei Rachels anonymer Tipp an die Polizei und Reagans Sorge über den mordenden Vater des kleinen Jungen wahrscheinlich die nützlichsten gewesen waren. Es hatte nur wenige diskrete Anrufe gebraucht, um den Namen des Jungen und seines Vaters herauszufinden. Der Anruf bei einer Mandantin mit einem Geheimnis garantierte eine Reihe von Anrufen, die Reagan an verschiedene Orte der Stadt scheuchen würde, wo er den Vater des Jungen vermeintlich erwischen konnte.
    Natürlich würde er rasch begreifen, jedoch nicht in der Lage sein, den Anrufen
nicht
nachzugehen – einer davon könnte echt sein. Menschen mit Skrupeln waren unglaublich leicht zu manipulieren.
    Und dann war da noch Joanna Carmichael. Ihre Überwachungsgeräte waren noch da und intakt und arbeiteten ganz vorzüglich. Das Mädchen hatte Ciccotelli sehr schön beschattet. Ihre Drohung, ihre Freunde bloßzustellen, war zunächst alarmierend gewesen, doch der Artikel über Jon Carter war eher amateurhaft und würde Robins Bistro höchstens mehr Kundschaft verschaffen.
    Ja, Jon und Robin. Die Polizei würde wahrscheinlich das Video aus Parks’ Wohnhaus gesehen haben und die zwei nun verdächtigen. Parks war ein Unsicherheitsfaktor gewesen, der beseitigt werden musste, und es hatte nicht genug Zeit gegeben, ihn an einen sicheren Ort zu locken. Die Schuhe waren ein kluger Schachzug gewesen und würden, kombiniert mit der Idee, Reagan durch die Stadt zu scheuchen, die Polizei noch eine Weile ablenken. Im Grunde genommen waren die meisten Mistkerle in Uniform zu blöd, ihren eigenen Hintern zu finden. Obwohl Reagan und Murphy unbestritten etwas klüger waren als der Rest. Und leider unerschütterlich loyal.
    Diese Art von Loyalität war wirklich erstaunlich. Narren, allesamt.
    Die Datei, die Joannas Privattelefon anzapfte, war nun geöffnet. Sechs Anrufe insgesamt seit Mittwoch. Ein Mausklick ließ die Auflistung erscheinen. Die ersten fünf Anrufe waren nicht weiter bedeutend, aber der sechste …
    »Joanna Carmichael, hier spricht Kelsey Chin.«
    Schock durchdrang alle Nerven. Sie hatte Chin gefunden. Chin wusste etwas, Privates.
    Joanna hatte sich verabredet … heute Morgen. Genau wie Bacon besaß Joanna nun Informationen, die sie nichts angingen. Und genau wie Bacon würde sie nun gehen müssen.

Freitag, 17. März, 18.10 Uhr
    Murphy hängte den Hörer ein. »Rate mal, wer David Bacon verteidigt hat.«
    Aidan sah nicht von der Liste der Leute auf, die Nicole Riveras Bruder im Gefängnis besucht hatten. »Arthur hatte jedenfalls jemanden von der Rechtsbeihilfe. Das habe ich schon überprüft.«
    »Aber dann rate doch mal, von wem die Rechtsbeihilfe von Arthur den Fall übernommen hat, nachdem die Anwältin sich wegen Interessenkonflikten anstandshalber zurückgezogen hatte.«
    Nun sah er auf. »Amy Miller?«
    »Ebenjene. Arthur meinte, sie hätte gerade mal ein paar Papiere ausgefüllt und abgeheftet, als Eleanor Brigham für das Gutachten engagiert wurde. Da Miller Eleanor durch Tess kannte, bat sie, von dem Fall befreit zu werden. Damals dachte Arthur allerdings, es läge daran, dass sie zu viel zu tun hatte.«
    Aidans Puls beschleunigte sich. Endlich etwas, das sie gebrauchen konnten. »Wenn das keine Verbindung ist. Und sie wusste von Bacons Talent. Wahrscheinlich hat sie ihn für die Zukunft auf ihre Kontaktliste gesetzt.«
    Murphy nahm den Hörer auf. »Ich rufe Patrick an.«
    »Dann haben Sie endlich etwas?«
    Aidan wirbelte auf seinem Stuhl herum und sah Vito und Gina Ciccotelli in der Tür stehen, Spinnelli direkt hinter ihnen. Vito sah miserabel aus, und Aidan empfand eine Woge von Mitgefühl für ihn. Bei Gina Ciccotelli fiel ihm das nicht so leicht. Tess hat ihm am Abend zuvor auf dem Weg zur Totenwache die Geschichte von der Versöhnung mit ihrem Vater erzählt und auch erklärt, welche Rolle ihre Mutter in diesem schrecklichen Missverständnis gespielt hatte. Er glaubte nicht, dass er so leicht hätte vergeben können. Dennoch hatte ihm seine eigene Mutter Respekt beigebracht, und deshalb stand er auf.
    »Vielleicht«, bestätigte Aidan. »Bitte nehmen Sie Platz. Wir wollten Sie gemeinsam mit Jon Carter hier haben, aber er ist noch in der OP .« Aidan zog einen Stuhl für Gina heran und machte sich anschließend gerade, um Vitos Blick zu begegnen. Seine Augen erinnerten ihn so stark an Tess, dass er erneut die wilde Furcht, die in ihm aufstieg, niederkämpfen

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