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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sitzen noch alle.« Weil die Bewährungsstelle weder Scheiße noch Mist gebaut hat, dachte er und erinnerte sich an die hübsche Röte in ihrem Gesicht. Murphy sah ihn immer noch an. »Was ist?«
    Murphy wandte den Blick ab. »Nichts. Wer beantragt die richterliche Verfügung für die Patientenkartei?«
    Spinnellis Schnurrbart hing herab. »Ich werde Patrick Bescheid geben.«
    »Und wir brauchen auch einen Durchsuchungsbefehl für Adams’ Safe«, fügte Murphy hinzu.
    Spinnelli notierte es sich. »Hat noch jemand eine Bestellung, bevor die Küche dichtmacht?«, fragte er sarkastisch. »Aidan, wann wollte Tess kommen?«
    »Irgendwann heute Morgen. Ich rufe Sie an, wenn sie da ist.«
    Jack stand auf. »Ich sehe zu, dass ich alles für die Stimmprobe vorbereite.«
    Spinnelli sah ihm stirnrunzelnd hinterher. «Wir haben zu viele Möglichkeiten. Seht zu, dass wir sie einengen können.«
    Murphy blieb an der Tür stehen. »Wir wissen alle, dass die Dienstaufsicht uns nicht sagen wird, wen die Angestellte identifiziert, Marc.«
    »Machen Sie Ihre Arbeit, Murphy.« Spinnellis Stimme war scharf. »Ich kümmere mich um die Dienstaufsicht.«
    Murphy schüttelte den Kopf, während sie zu ihren Tischen zurückkehrten. »Besser er als wir. Alles okay mit dir?«
    Aidan sah ihn finster an. »Ja, wieso?«
    »Deine Fingerknöchel.«
    Die sie verbunden hat,
war alles, was ihm dazu einfiel. Dann zwang er sich, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren. »Morris’ Kumpel hat gestern Abend versucht, den Helden zu spielen. Nun kühlt er sich in einer Zelle ab. Ich muss noch den ganzen Papierkram erledigen. Widerstand gegen die Staatsgewalt und so weiter.«
    Murphy betrachtete ihn, während sie gingen. »Dein Gesicht ist noch immer hübsch. Wo hat er dich denn getroffen?«
    Aidan verzog das Gesicht. »Im Magen. Der Kerl hat einen höllischen Schlag am Leib.«
    »Du wirst es überleben.«
    Das hat sie auch gesagt.
    Murphy setzte sich an seinen Tisch und musterte ihn eingehend, und bei dieser Musterung hätte Aidan sich am liebsten versteckt. Also widmete er sich der Suche nach einem Formular für die Telefonüberwachung. Eine Minute später sah er knurrend auf. Murphy starrte ihn immer noch an.
»Was?!«
    »Du hast sie Tess genannt.«
    Aidan wollte es abstreiten, aber er klappte den Mund wieder zu. Murphy hatte recht. »Na und?«
    »Also wächst sie auch dir ans Herz.«
    Aidan dachte an den Traum, der ihn kurz vor der Dämmerung aufgeweckt hatte. Sie war in seinem Bett gewesen, und ihr Haar hatte auf seinem Bauch gelegen, während sie sich mit Küssen ihren Weg abwärts bahnte. Die schönen Rundungen und die weichen Lippen. Das Telefon auf seinem Tisch klingelte und ersparte ihm eine Antwort. »Der Empfang unten«, sagte er kurz. »Dr. Ciccotelli ist da.«
    Murphys Mundwinkel zuckten. »Dann sieh doch zu, dass du Dr. Ciccotelli nach oben begleitest. Ich rufe Jack an und sage ihm, dass wir kommen.«
     
    Tess saß in der Lobby der Polizeistation und war sich bewusst, dass jeder anwesende Cop jede ihrer Bewegungen beobachtete. Zuvor hatte sie Hass und Verachtung gespürt. Nun fragte sie sich, ob einer der Männer mit der Marke ihr tatsächlich schaden wollte. Der Gedanke hatte sie die ganze Nacht wachgehalten. Wie auch die Überlegungen, welcher ihrer Patienten wohl der Nächste sein würde.
    Sie hätte Reagan gestern nur allzu gerne ihre Kartei übergeben, allein damit die Patienten beschützt werden konnten. Sie wollte nicht noch eine Leiche sehen müssen. Aber es war moralisch nicht vertretbar. Und Reagan hatte das gewusst. Die Privatsphäre der Patienten musste unter allen Umständen gewahrt bleiben. Zu einem Psychiater zu gehen war wie eine Art Stigma. Viele der Leute, die zu ihr kamen, glaubten, dass es ihr Leben ruinieren würde, falls jemand es herausfand.
    Sie konnte nur beten, dass ihr Leben nicht stattdessen ganz beendet werden würde. Sie konnte Reagan die Namen nicht preisgeben, aber sie konnte jeden Einzelnen anrufen. Und das würde sie tun, sobald sie ihren Verpflichtungen hier nachgekommen war. Sie musste ein Formular unterschreiben und eine Stimmprobe abgeben.
    Die Aufzugtür glitt auf, und Reagan trat heraus. Wie vorherzusehen war, begann ihr Herz ein wenig schneller zu schlagen. Er sah einfach umwerfend aus. Das konnte sie jetzt zugeben. Er bewegte sich mit solch einer zurückhaltenden Kraft, dass es Spaß machte, ihm zuzusehen. Er sah sich in der Halle um, entdeckte sie, kam auf sie zu. Dabei musterte er sie von

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