Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
das habe ich auch da schon verstanden.«
    Sie war aufrichtig zu ihm gewesen, und das war auch er ihr schuldig. »Nein, es hat mehr dahintergesteckt. Vor wenigen Tagen noch wollte ich Sie verabscheuen.« Sie fuhr zusammen und wich einen Schritt zurück, aber er griff über das Motorrad und hielt sie am Arm fest. »Jetzt bin
ich
noch nicht fertig.« Er ließ locker, so dass seine Finger nur noch sanft um ihr Handgelenk lagen. »Ich wollte Sie verabscheuen, weil Sie den Eindruck machten, als kümmere Sie nichts und niemand. Aber ich konnte Sie nicht ansehen, ohne Sie zu begehren, und das habe ich erst recht gehasst.«
    Er sah, wie sich die rote Linie der Narbe bewegte, als sie schluckte. »Aha. Und sind Sie jetzt fertig?« Sie sprach nun entschieden, und vor nicht allzu langer Zeit hätte er ihre Haltung als hochnäsige Geringschätzung missdeutet.
    Aber er spürte, dass der Puls an ihrem Handgelenk sich beschleunigte, und das gab ihm den Mut, fortzufahren. »Nicht ganz. Es war leichter, negativ eingestellt zu sein, als ich Sie noch ausschließlich mit dem Green-Fall in Verbindung gebracht hatte. Aber dann fand ich heraus, wie viele miese Typen aufgrund Ihrer Gutachten weggesperrt worden sind.«
    »Ich tue nur meine Arbeit, Detective.«
    »Dann war es leicht, negativ eingestellt zu sein, als ich glaubte, Sie könnten die Schuldige sein. Es war mir sehr recht, Sie für kalt und herzlos zu halten. Aber dann sind Sie gestern Nachmittag in Winslows Wohnung marschiert, und ich konnte auch das nicht mehr glauben.«
    »Tut mir wirklich leid, dass ich so unkooperativ gewesen bin«, sagte sie steif.
    Aidan lächelte und führte ihre Hand an die Lippen, und ihre Augen weiteten sich. »Dein Herz schlägt schnell«, murmelte er. Ihr Mund öffnete sich, aber es kam kein Laut heraus. Ermutigt küsste er das Handgelenk und legte sich dann ihre Hand flach auf die Brust. Zuerst leistete sie Widerstand, gab dann aber nach und spreizte ihre Finger über seinem Herzen.
    Ein katzenhaftes Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Deins auch.«
    »Ich weiß. Das tut es seit kurzem ziemlich häufig.« Er grinste reuig. »Und nicht immer aus so angenehmen Gründen wie jetzt.«
    »Tut mir leid, dass ich so unkooperativ gewesen bin«, wiederholte sie, diesmal mit heiserer Stimme.
    Das kann man ändern.
»Meine letzte Bastion war, dass ich negativ eingestellt sein konnte, weil du ein Uptown-Mädchen bist.«
    »Was ist falsch an Uptown-Mädchen?«
    Er sah ihr direkt in die Augen. »Sie haben einen exklusi-ven Geschmack. Mögen teure Restaurants. Glänzende Steine.«
    Ihre Augen verengten sich ganz leicht. »Na und?«
    Er biss die Zähne zusammen. »Und ich kann sie mir nicht leis …« Er brach ab, als ihre Augen ihm eine Warnung schickten und ihre Finger sich in sein Hemd krallten.
    »Sei vorsichtig, Aidan. Du willst doch nicht schon wieder etwas sagen, was du letztendlich doch nicht meinst.« Sie zog an seinem Hemd, zog ihn zu sich, bis ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren. Sie stützte sich mit der freien Hand auf das Motorrad und beugte sich vor. »Ich bin keine dahergelaufene Bordsteinschwalbe, die ein Mann sich
leisten
muss. Ich kann mir mich selbst
leisten.
Wenn ich in einem schicken Restaurant essen will, dann tue ich das. Falls ich zu Hause bleiben will, koche ich eben zu Hause, und das mindestens genauso gut. Falls ich glänzende Steine will, dann kaufe ich sie mir. Ich mir selbst. Haben wir uns verstanden?«
    Einen Moment lang konnte er sie nur fasziniert anstarren. Dann schob er seine Hand in ihr feuchtes Haar und tat, wonach er sich schon so lange sehnte – er küsste sie. Sie kam ihm auf halbem Weg entgegen, ließ sein Hemd los und legte die Hand in seinen Nacken, um ihn näher zu sich zu ziehen. Ihr Mund war heiß und hungrig und alles, was er sich erträumt hatte, und sie öffnete ihn ohne zu zögern. Ein Laut kam aus ihrer Kehle, als er den Kuss vertiefte, und er klang genauso zufrieden wie frustriert. Sie beugte sich noch weiter vor, und das Motorrad schwankte bedenklich, so dass Dolly vorsichtshalber aus dem Weg ging.
    Tess zog sich zurück und hielt das Rad am Lenker fest, ihre Brüste hoben und senkten sich heftig. Ihre Lippen waren feucht, die Brustspitzen durch das enge Sweatshirt deutlich sichtbar. Ihr Kinn hob sich herausfordernd, und Aidan hatte Mühe zu schlucken. Ohne den Blick von ihr zu lösen, kam er ums Motorrad herum. Er sagte nichts, schloss sie nur in die Arme, senkte die Lippen auf ihre und betete, dass er

Weitere Kostenlose Bücher