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Nie wirst du vergessen

Nie wirst du vergessen

Titel: Nie wirst du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Kind auf dem Arm lief Lauren zum
Telefon und rief den Notarzt an. Man versprach ihr, sofort jemanden zu
schicken. Inzwischen wollte sie Doug einen kalten Umschlag um den
geschwollenen Fußknöchel legen.
    „Der ist gebrochen", stöhnte Doug, „und du bist
schuld!" Da sah er auf einmal, wie feindselig ihre Augen blitzten. Das
brachte ihn anscheinend zur Vernunft. Er schluckte und sagte leise: „Jetzt
habe ich dich wohl auch noch verloren, nicht wahr, Lauren?"
    Sie schwieg, denn sie brachte es nicht über sich,
diese Frage zu beantworten.
    Als der Rettungswagen vorfuhr, hielt sie Alicia fest
an sich gepresst und flüsterte beruhigend auf sie ein. Erst zwei Stunden später
schaffte sie es, zum Krankenhaus zu fahren, in dem Doug mit einer schmerzhaften
Bänderzerrung im Bett lag.
    Nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus wurde Doug nie
mehr gewalttätig. Einige Wochen später gelang es ihm, einen Job bei Evergreen
Industries zu bekommen. Aber Lauren wusste, dass er ihn nicht lange behalten
würde. Sie gab sich keinen falschen Hoffnungen mehr hin, auch nicht über ihre
Ehe.
    Zwar schlug sie Doug vor, eine Eheberatung aufzusuchen,
aber das lehnte er schroff ab. Er beschimpfte sie oft mit den hässlichsten
Namen. Und dann stellte sie schließlich fest, dass er auch in der neuen Firma
eine Geliebte hatte. Darum war sie nicht überrascht, als er eines Tages die
Scheidung verlangte. Sie führten schon monatelang keine richtige Ehe mehr.
Lauren willigte sofort ein.
    Das Gericht gab ihr das Sorgerecht für die Kinder.
Doug durfte sie nur zu bestimmten Zeiten besuchen. Anfangs gestattete Lauren
ihm nicht, mit Alicia und Ryan allein zu bleiben. Sie verlangte, dass er sich
von einem Psychiater behandeln ließ, was er ihr auch versprach. Das glaubte
sie ihm. Außerdem wusste sie, wie sehr er die Kinder liebte und dass er ihnen
nie etwas antun würde.
    Darum hatte sie auch
keine Bedenken, als er die Kinder wieder einmal abholte. Angeblich wollte er
das Wochenende mit ihnen an der Küste verbringen. Dass er von Evergreen
Industries entlassen worden war, ahnte Lauren nicht.
    Da sie sehr viel Arbeit
hatte, verbrachte sie den Sonntag dieses Wochenendes in der Bank. Als sie
abends nach Hause kam, rechnete sie fest damit, Doug und die Kinder dort
vorzufinden. Doch zu ihrem Entsetzen stellte sie fest, dass niemand da war und
sämtliche Sachen der Kinder fehlten. Nur das Foto stand noch auf dem Kaminsims.
    Seit jenem schrecklichen
Sonntag waren dreizehn Monate vergangen. „Du gemeiner, widerlicher Doug
Regis", flüsterte Lauren vor sich hin.
    Der Pfeifton des Wasserkessels hatte sie aus ihren
unglücklichen Erinnerungen gerissen. Sie wischte sich die Tränen ab und dachte
wild entschlossen: Ich hole euch zurück. Ich suche euch so lange, bis ich euch
gefunden habe, und dann bringe ich euch heim! Sie trank den Tee und ging zu
Bett.
    Am Dienstag früh lag eine Notiz auf Laurens
Schreibtisch. Zachary Winters hatte angerufen. Ihr Herz setzte einen Schlag
aus. War es Mr. Winters vielleicht gelungen, etwas über ihre Kinder zu erfahren?
Oder wollte er ihr nur mitteilen, dass er den Fall aufgab?
    Mit zitternden Fingern wählte Lauren die Nummer, die
auf dem Zettel stand. Dann wartete sie, die Augen geschlossen.
    „Zachary Winters", meldete er sich kurz. Doch irgendwie
kam ihr seine Stimme beruhigend vor.
    „Hallo, hier spricht Lauren Regis."
    „Lauren? Ich weiß, dass ich Ihnen nicht viel Zeit
lasse, aber könnten wir uns bald treffen? Am besten heute. Vielleicht zum
Mittagessen?"
    Lauren warf einen Blick auf ihren Kalender. Um neun
musste sie zu einer Versammlung der leitenden Angestellten der Treuhandabteilung,
und anschließend hatte sie weitere Termine. „Selbstverständlich",
antwortete sie. „Leider habe ich vormittags viel zu tun. Um welche Zeit wollen
wir uns treffen?"
    „Ich richte mich nach Ihnen."
    „Wahrscheinlich kann ich nicht vor eins oder halb zwei
weg", sagte sie zögernd. Ihr Herz klopfte. Vielleicht hatte Zachary eine
Spur von ihren Kindern gefunden. Nichts anderes war so wichtig wie das.
    „Dann sagen wir gegen halb zwei beim O'Donel- lys.
Soll ich Sie abholen?"
    Lauren dachte nach. Zacharys Erscheinen in der Bank
könnte einiges Gerede verursachen. Er war immerhin jahrelang einer der
bekanntesten Anwälte gewesen. Lauren wollte unbedingt verhindern, dass ihre
Kollegen über sie klatschten. Bob Harding war der Einzige, der ihre
Vergangenheit kannte. Und das sollte auch weiterhin so bleiben - jedenfalls bis
sie Alicia

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