Nie wirst du vergessen
die leerte Doug fast allein. Als
sie sich in dieser Nacht leidenschaftlich liebten, rief Doug plötzlich den
Namen einer anderen Frau aus. Lauren erstarrte. Zum ersten Mal sah sie ihren
Mann, wie er wirklich war, und nicht als den Märchenprinzen, von dem sie
träumte.
Dougs Job in der Finanzierungsfirma dauerte noch keine
sechs Monate. An diesem Abend stand Lauren in der Küche und bereitete das
Abendessen. Alicia spielte im Garten, und Ryan schlief bereits. Doug kam völlig
betrunken heim und teilte Lauren mit, dass er entlassen worden sei. Natürlich gab
er wieder allen anderen die Schuld, nur nicht sich selbst.
Trotz allem versuchte Lauren ihn zu trösten. „Du wirst
schon bald etwas Neues finden, Doug", sagte sie begütigend.
„Vielleicht habe ich aber keine Lust mehr, mich für
andere abzuschuften", erwiderte er übellaunig.
Lauren erschrak, ließ sich jedoch nichts anmerken.
„Nun, dann werde ich mir eine Arbeit suchen."
„Nein!", brüllte er. „Du hast zwei Kinder."
„Es wäre doch nur vorübergehend, Doug."
„Vergiss es!", tobte er. „Es ist schon schlimm genug,
dass man mich gefeuert hat. Und nun kommst du mir auch noch mit dieser
dämlichen Idee, dass du arbeiten willst."
„Doug, versteh doch, dass ich es nur aushilfsweise tun
werde. Ich meine, bis wir über den Berg sind."
„Verdammt!", explodierte Doug. „Du hast immer so
viel von mir erwartet. Mehr Geld, größere Häuser, neue Kleider und ..."
Lauren unterbrach ihn. „Das stimmt nicht. Mir lag nur
eines am Herzen: dass wir wieder so glücklich werden, wie wir es gewesen
sind."
„Geh zum Teufel!"
„Ich verstehe nicht, was los ist, Doug", sagte
Lauren verstört.
Sein Gesicht war verzerrt, und er zitterte vor Wut.
„Ach, wirklich nicht?", höhnte er. „Dann will ich es dir erklären. Du
versuchst mich als Mann lächerlich zu machen, das ist los!"
„Nein, Doug, nein!", rief sie verzweifelt. Wie
konnte er nur so grausam sein? Er war doch ihr Mann, der Vater ihrer Kinder.
„Das mit meinem Job sollte ja nur ein Vorschlag sein, um es uns allen ein wenig
leichter zu machen."
„Ach ja?"
Tränen stiegen ihr in die Augen. „Dann sag mir, was
ich tun soll."
„Halte dich da raus, Lauren! Halte dich, verdammt noch
mal, da raus!" Doug stürmte zum Kühlschrank und holte eine Dose Bier
heraus. Er riss den Deckel- verschluss ab und goss das Bier in sich hinein.
Dabei verschüttete er eine ganze Menge.
Noch nie hatte Lauren ihn so außer sich erlebt. Er
schien ihr die Schuld für seine Entlassung zu geben. Mühsam drängte Lauren ihre
Empörung zurück, griff nach einem Lappen und kniete sich hin, um den Boden
aufzuwischen.
Und dann geschah das Unfassbare ...
3.
KAPITEL
Wie von Sinnen rannte Doug plötzlich zu Lauren. Er
trat ihr auf die Hand und schleuderte das Wischtuch beiseite.
„Hör auf, Doug!", rief Lauren und hielt sich die
schmerzende Hand. „Nimm dich zusammen!"
„Ha", lachte er höhnisch. Als sie aufstehen
wollte, setzte er ihr einen Fuß auf den Rücken. Entsetzt starrte sie zu ihm
hoch. Seine Augen glitzerten gefährlich. Zum ersten Mal hatte sie Angst vor
ihm. Angst um sich und die Kinder. Noch nie war Doug gewalttätig gewesen.
„Nimm den Fuß weg und lass mich aufstehen!",
befahl sie mit dem Mut der Verzweiflung. „Und tu so etwas nie wieder!"
Der Absatz seines Stiefels bohrte sich noch fester in
ihren Rücken. „Du bist genauso schlecht wie deine Tante Lucy", zischte
Doug und schleuderte die leere Bierdose in Richtung des Mülleimers. Die Dose
verfehlte ihr Ziel und rollte scheppernd über den Boden. „Du bist ein ebenso
billiges Flittchen wie sie."
Noch einmal versuchte Lauren mit aller Kraft sich zu
erheben. Aber Dougs Stiefel drückte sie erneut nieder. „Du sollst den Fuß
wegnehmen", presste Lauren voller Angst und Zorn hervor.
„Das werde ich nicht", erwiderte er und schien
sich an ihrer Hilflosigkeit zu weiden.
Nun hatte Lauren endgültig genug. Mit großer
Anstrengung drückte sie Dougs Fuß weg und kroch schnell ein Stückchen zurück.
Da er betrunken war, verlor er dadurch das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
In diesem Moment gelang es Lauren aufzustehen.
„Mom!", rief Alicia, die in die Küche gerannt
kam. Mit aufgerissenen Augen blickte das Kind auf Doug, der am Boden lag und
sich das Bein hielt.
„Es ist nichts, mein Liebling, hab keine Angst",
flüsterte Lauren und nahm Alicia zärtlich in die Arme.
„Verdammt, ich bin verletzt!", brüllte Doug.
Mit dem schluchzenden
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