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Nie wirst du vergessen

Nie wirst du vergessen

Titel: Nie wirst du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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bis dahin noch nie etwas mit Rechtsanwälten
zu tun, außer mit denen, die ich von der Bank her kannte. Und ich hielt es
eigentlich nicht für klug, mit meinem privaten Fall einen Anwalt zu betrauen,
mit dem ich in meiner Eigenschaft als Leiterin der Treuhandkonten zu tun
hatte."
    „Was dabei herauskommen kann, sehen wir ja
jetzt."
    „So ist es. Dadurch dass Hammond Mason Ihrem Partner
Joshua Täte das Mandat in dem Verfahren gegen unsere Bank übertragen hat, bin
ich in eine ziemlich schwierige Situation geraten." Sie blickte ihn nervös
an.
    „Ich wüsste gern, aus welchem Grund Ihnen der
sogenannte Freund Tyrone Robbins genannt hat, Lauren."
    „Das war Sally, eine Schulfreundin. Sie hat mir
Robbins empfohlen. Er war ihr Scheidungsanwalt, und sie behauptete, dass er
einfach spitze sei. Das war der Ausdruck, den sie gebrauchte." Ganz genau
erinnerte sich Lauren noch an Sallys ernstes Gesicht. „Er ist der beste Anwalt
von Portland, einfach spitze! Und seine Gebühren sind ... nun,
unbedeutend." Bei dieser Bemerkung hatte Sally seltsam gelächelt. Lauren
hatte Sally keine Fragen gestellt, denn sie brauchte schnell juristischen Rat,
da Doug ihr gerade kurz zuvor die Kinder weggenommen hatte. Ihr war Robbins wie
der Retter in der Not vorgekommen.
    „Spitze?", wiederholte Zachary spöttisch. „Wie
konnten Sie nur darauf hereinfallen, Lauren? Sie sind doch wirklich kein naives
Dummchen und haben fast täglich mit Rechtsanwälten zu tun. Warum haben Sie
nicht den genommen, der Sie bei Ihrer Scheidung vertrat?"
    „Er ist weggezogen, Zachary, Sie müssen verstehen,
wie verzweifelt ich damals war. Ich ... ich suchte also Robbins auf. Er hatte
meines Wissens keine Mandanten, die unsere Treuhandkunden waren, und auch
sonst keine Verbindung zu unserer Bank."
    „Und?"
    Lauren starrte ins Feuer. Die Scheite prasselten und
zischten in den hellen Flammen, und der Geruch brennenden Holzes mischte sich
mit dem Aroma des Kaffees. „Robbins schien an meinem Fall interessiert zu sein
und ... und ..." Lauren konnte kaum weitersprechen, als sie sich daran
erinnerte, wie Tyrone Robbins versucht hatte, ihr die Bluse aufzuknöpfen. Die
türkisfarbene Seide zerriss, denn Lauren hatte sich wild gewehrt. Aber der Mann
war nicht zu bremsen. Er ließ Lauren nicht los und wurde noch frecher. Es war
so schrecklich gewesen, dass sie noch immer zitterte, wenn sie daran dachte. Er
hatte ihre nackten Schultern umklammert und versucht, sie zu küssen. „Es ... es
ist nichts dabei herausgekommen", flüsterte sie.
    Ihr
Gesicht war so weiß geworden, dass Zachary sich gut vorstellen konnte, was sich
abgespielt hatte. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass Tyrone Robbins ein
widerlicher Typ war und die Zulassung als Anwalt nicht verdiente. Die
Anwaltskammer hatte schon zweimal ein Verfahren gegen ihn eingeleitet, aber es
war ihm beide Male gelungen, sich herauszureden und die Zulassung zu behalten.
Auf diesem Gebiet war er tatsächlich gerissen.
    Glühender Zorn stieg in Zachary auf, als er sich
ausmalte, wie die schlaffen, weichen Hände Tyrones auf Laurens Haut lagen.
„Möchten Sie darüber reden?", fragte Zachary, nachdem er sich wieder
unter Kontrolle hatte.
    Es dauerte eine Weile, bis Lauren antwortete. „Nicht
sehr gern. Ich will es so ausdrücken: Tyrone Robbins schien der Ansicht zu
sein, dass er mir helfen könnte, indem er mich zuerst einmal verführte. Dann
würde ich viel entspannter sein, und wegen seiner Honorarforderung bräuchte
ich mir auch keine großen Sorgen mehr zu machen. Als ich ihm endlich klarmachen
konnte, dass er sich gewaltig in mir irrte, floss er vor Bedauern über und
entschuldigte sich. Aber ich hatte mich längst entschieden, jemand anderes zu
beauftragen."
    „Sie hätten den Kerl wegen Amtsmissbrauchs anzeigen
können", sagte Zachary grimmig.
    „Das hätte mir nicht dabei geholfen, Ryan und Alicia
wiederzufinden." Laurens Gesicht nahm allmählich wieder etwas Farbe an.
„Was sich mit Tyrone Robbins abgespielt hat, habe ich als unangenehme Erfahrung
abgehakt."
    „Und dann wandten Sie
sich an Evans?"
    „Ja. Mir war inzwischen egal, dass er für die Bank
arbeitet. Ich wusste wenigstens, dass ich ihm vertrauen konnte. Meinen Fall übernahm
er erst, nachdem ich ihn buchstäblich angefleht hatte. Als Patrick nun auch
nichts über meine Kinder erfahren konnte, empfahl er schließlich Sie."
    „Mit einigen
Vorbehalten, nicht wahr?"
    „Ja, aber sehr wenigen. So, nun kennen Sie all meine
düsteren

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