Nie wirst du vergessen
erfuhr ich von
der Auskunft Ihre Nummer."
„Wo wohnen Sie, Mrs. Johnson?", brachte Lauren
heraus. Zum ersten Mal seit dreizehn Monaten gab es einen Hinweis auf ihre
Kinder!
„In Gresham.
East County."
Also in Oregon. Keine dreißig
Autominuten entfernt, dachte Lauren. „Kennen Sie die Familie?"
„Nicht näher. Ich lebe sehr zurückgezogen und gehe nur
selten aus dem Haus. Aber ich habe die Kinder in der Nachbarschaft
gesehen."
„Ähneln sie dem Foto, das in der Fernsehsendung
gezeigt wurde?"
„Ja. Das Mädchen ist etwa sieben oder acht, der Junge
ein paar Jahre jünger. Der Vater der Kinder nennt sich Dave Parker. Aber ich
sagte mir, dass Ihr geschiedener Mann seinen Namen geändert haben
könnte."
Alicia wird in drei Wochen sieben Jahre, schoss es
Lauren durch den Kopf. Ihr Herz hämmerte so laut, dass sie die leise Stimme der
Frau kaum hören konnte. „Und die Kinder? Wissen Sie die Namen der beiden?"
„Nein. Tut mir leid. Ich kümmere mich wenig um andere
Leute. Erst als ich die Sendung sah, fing ich an, mir einiges
zusammenzureimen."
„Aber Sie glauben, dass es sich um meine Kinder
handeln könnte?", fragte Lauren, von freudiger Hoffnung erfüllt.
„Ja, darum rufe ich doch an. Warten Sie, ich gebe
Ihnen die Adresse." Die Frau teilte Lauren den Namen der Straße mit, in
der die Parkers wohnten. Lauren schrieb alles auf.
„Vielen Dank für Ihren Anruf, Mrs. Johnson",
sagte sie tief bewegt.
„Gern geschehen, Mrs.
Regis. Hoffentlich sind es Ihre Kinder. Bitte lassen Sie mich wissen, wie alles
ausgegangen ist."
„Selbstverständlich,
Mrs. Johnson. Und nochmals vielen Dank."
„Ich werde für Sie beten." Der Hörer wurde aufgelegt.
Lauren starrte auf den Zettel mit dem Namen und der
Adresse. Bitte, lieber Gott, lass mich meine Kinder finden, flehte sie stumm.
Sie hob den Hörer ab und wählte Zacharys Privatnummer. Als er sich meldete,
schloss Lauren erleichtert die Augen.
„Ich bin es, Lauren. Und
ich habe eine wunderbare Neuigkeit! Eben rief eine Frau an. Sie glaubt, dass
meine Kinder in Gresham sein könnten. Ein Mann lebt dort allein mit zwei
Kindern, die etwa in dem Alter von Alicia und Ryan sind. Ich habe die Adresse.
Kannst du dir vorstellen, dass sie hier in Oregon sind? So nahe ..."
„Moment mal!", fiel
Zachary ihr ins Wort. Es war nicht leicht, Laurens Hoffnungen zu zerstören,
aber er musste realistisch sein. Er sorgte sich um sie und wollte ihr eine
furchtbare Enttäuschung ersparen. „Wieso vermutet die Frau, dass es deine
Kinder sind?"
„Sie hat das Foto der beiden kleinen in der Sendung
gesehen."
„Das Foto ist ja fast zwei Jahre alt", wandte er
ein. Lauren merkte, dass er ihre Begeisterung nicht teilte.
„Trotzdem glaubt sie, dass es sich um meine Kinder
handelt."
„Lauren, ich halte es für höchst unwahrscheinlich,
dass Doug in Gresham wohnt."
Natürlich wollte Zachary sie nur zwingen, ruhig zu
bleiben und sich auf eine mögliche Enttäuschung gefasst zu machen. Aber Lauren
war viel zu aufgeregt und weigerte sich, einen Fehlschlag auch nur in Betracht
zu ziehen. Dies war die erste echte Spur zu dem Aufenthaltsort ihrer Kinder.
„Wir müssen das überprüfen", sagte sie ungeduldig und ziemlich laut.
„Selbstverständlich.
Gleich morgen werden wir ..."
„Nein. Sofort!"
„Lauren, überleg doch bitte. Du kannst nicht einfach
abends zu einem Mann ins Haus kommen und verlangen, seine Kinder zu sehen. Und
wenn die Information nicht stimmt?"
„Ich muss es einfach herausfinden!", erwiderte
sie hartnäckig.
„Angenommen, wir fahren nach Gresham zu diesem - wie
heißt der Mann?"
„Dave Parker."
„Also, angenommen, dieser Dave Parker ist tatsächlich
Doug Regis, was wirst du dann tun?"
„Oh Gott, ich würde meine Kinder in die Arme
nehmen." Laurens Stimme brach. „Ich würde die Kinder entführen, wenn es
sein muss, und sie nach Hause bringen."
„Ich glaube nicht ..."
„Du verstehst gar nichts, Zachary!", rief Lauren
ungestüm. „Seit dreizehn Monaten habe ich Alicia und Ryan nicht mehr gesehen.
Ich muss nach Gresham fahren und herausfinden, ob es meine Kinder sind.
Entweder du kommst mit oder nicht. Das überlasse ich dir." Zornig biss
sie sich auf die Lippen.
Er murmelte etwas Unverständliches und sagte dann:
„Also gut. Ich bin in etwa vierzig Minuten bei dir. Warte auf mich."
„Bis dann." Lauren warf den Hörer auf und rannte
ins Schlafzimmer. Sie riss sich das Handtuch vom Leib und zog eine cremefarbene
Hose und den rosa Sweater an, den
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