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Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3

Titel: Niemand ist ohne Schuld - Dark village ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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können?“
    â€žNein.“ Nick hatte die Augen zugekniffen. Ihn blendete die Sonne.
    Trym spuckte den Grashalm aus und pflückte sich einen neuen. Auf der Straße radelte einer aus der Schule vorbei. Er winkte. Trym winkte zurück. Er überlegte, ob er Nick erklären sollte, wer das war, aber Nick sah in eine andere Richtung. Es war also egal. Trym seufzte. „Hast du mal darüber nachgedacht, was Tommy gesagt hat?“
    â€žTommy?“
    â€žJa, da im Parkhaus neulich.“
    â€žIch weiß nicht. Was meinst du denn?“
    â€žEr hat gesagt, er kriegt mich und macht mich kaputt. Und danach wäre meine Kleine dran. Er hat gedacht, ich wäre mit Trine zusammen.“
    â€žWarst du nicht?“
    â€žHm?“
    â€žLief da nichts zwischen Trine und dir?“
    â€žNein“, sagte Trym leise. „Es … es ist nichts draus geworden.“ Dann fuhr er lauter und mit kräftigerer Stimme fort: „Aber er dachte das. Tommy. Und er hat damit gedroht, sie sich vorzunehmen.“
    â€žJa?“
    â€žVielleicht hat er es getan?“, sagte Trym.
    Nick setzte sich auf und wischte sich das Gras von den Ellenbogen. „Noch mal, jetzt. Du meinst …“
    â€žWas, wenn es Tommy war? Könnte doch sein.“
    â€žErnsthaft?“
    â€žEr hat gesagt, er holt sich meine Kleine .“
    Eine halbe Minute herrschte Stille. Nick klopfte sich eine Zigarette aus der Packung, zog sie mit den Lippen raus und zündete sie an.
    â€žWenn du das ernsthaft glaubst … Ich meine, hast du mit der Polizei darüber gesprochen?“
    â€žNee.“ Tommy spuckte den Halm aus.
    â€žAber echt jetzt. Tommy ist bloß ein kleiner Wichser.“
    â€žUnd der Typ, der Trine ermordet hat, ist kein Wichser oder was?“
    â€žDoch, aber kein kleiner.“
    â€žDu“, sagte Trym. „Jetzt fang nicht …“
    â€žKein kleiner Schulschwänzer“, unterbrach ihn Nick. „Kein Klassenclown. Ich meine, sie war immerhin in Plastik eingewickelt. Im See. Wie soll Tommy das denn hingekriegt haben? Er hat ja überhaupt kein Auto und so.“
    â€žIch weiß es nicht. Aber er hat gesagt, er holt sie sich.“
    â€žAngeberei. Typen wie der machen doch ständig einen auf dicke Hose. Große Klappe, nichts dahinter.“
    â€žTja. Vielleicht.“
    Es wurde still. Nick schnippte mit dem Zeigefinger gegen die Zigarette, obwohl die Asche schon längst abgefallen war. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich wieder. Dann holte er tief Luft und fing an zu sprechen: „Ich habe was rausgefunden“, sagte er. „Du darfst das niemandem sagen, aber ich habe … ja, ich hab eine Spur, irgendwie.“
    â€žEine Spur?“
    â€žJa.“
    â€žVom Mörder?“
    â€žJa. Vom Mörder.“
    â€žWie meinst du das?“ Trym setzte sich neben ihm auf. „Jetzt mal ganz im Ernst. Wovon sprichst du?“
    Nick blinzelte in die Sonne. „Tja“, sagte er. „Es ist nur … ich weiß vielleicht, wer es war.“

5
    Vilde saß zusammengesunken auf dem Stuhl. Sie spielte mit einer dicken Haarsträhne, die von der Stirn bis über die Lippe reichte. Die Schatten der Abendsonne wurden länger und betonten ihre hohen Wangenknochen. Sie trug ein ärmelloses Top und zeigte ihre langen, gebräunten Arme. Sie sah aus wie eine Indianerin.
    Sie guckte Nora an. „Was hast du ihnen gesagt?“
    â€žTja“, Nora zuckte die Achseln, „im Grunde das, wonach sie gefragt haben.“
    â€žHast du irgendwas über mich gesagt?“
    â€žÃœber dich?“
    â€žJa, du weißt schon, über Trine und mich.“
    â€žNein, hab ich nicht. Sie haben auch nicht danach gefragt. Hast du?“
    â€žBist du irre?“
    â€žNa also.“
    â€žUnd zu deiner Mutter? Hast du deiner Mutter was davon gesagt?“
    â€žJetzt krieg dich mal ein, ich hab mit niemandem darüber gesprochen.“
    Sie waren bei Nora, es war sieben Uhr. Ihre Mutter war wieder zur Arbeit gegangen. Es war immer noch warm draußen und sie hatten sich auf die Terrasse gesetzt. Noras Bruder war beim Training, aber trotzdem sprachen sie nur leise miteinander. Niemand konnte wissen, wie viel hinter der Hecke zu hören war. Und was sie zu besprechen hatten, ging die Nachbarn nichts an.
    Nora schaltete das Radio im Wohnzimmer ein. Sie spielten den Sommerhit: One day baby we’ll be

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