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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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du irre?)
Lou Diamond Phillips (ganz okay, aber nachrennen würde ich ihm nicht.)
Emilio Estevez (Ich sehe einfach immer den bescheuerten Kirby Keger in ihm.)
     
    Aber das ist wahrscheinlich gar nicht so schlecht – wenigstens werden wir uns nie um Männer streiten. Kuss!
***
    Lily wachte immer um sieben Uhr morgens auf, ganz gleich, wann sie abends ins Bett gefallen war. Punkt sieben Uhr und ding dong – Lily Donovan war wach. Sie versuchte oft, sich dagegen zu wehren, doch schließlich gewannen ihre zappeligen Beine und ihr hellwaches Gehirn die Oberhand, und sie stand auf, um sich dem langen Tag zu stellen, der vor ihr lag. Lilys Ehemann Declan sagte immer, Lily sei einfach im Einklang mit ihrem Körper. In seinen Augen war das eine gute Sache, doch Lily war nicht seiner Meinung. Manchmal wünschte sie, ihr Gehirn und ihr Körper würden sich wenigstens ab und zu kurzfristig voneinander lösen. Lily war selbst im Schlaf noch rastlos, was zur Folge hatte, dass ihr Mann oft das Ehebett verließ und ins Gästezimmer umzog. Sie mochte es, wenn er weg war, und genoss jede einzelne Sekunde, in der sie das ganze Bett für sich allein hatte. Dann streckte sie sich aus, befreit und unbeschwert.
    Am 1. Juli 2010 wachte Lily mit schlechter Laune auf. Sie bekämpfte Geist und Körper, hielt stur die Augen fest geschlossen und atmete ruhig und gleichmäßig. Declan ging im Zimmer herum. Die Uhr sprang auf 07   :   01 Uhr, und er fing an zu pfeifen.
    «Ich weiß, dass du wach bist», sagte er.
    «Ich schlafe.»
    «Du bist wach.» Er warf mit einem Kissen nach ihr.
    «Na gut.»
    Sie machte Anstalten aufzustehen und merkte, dass sie Unterleibsschmerzen hatte. Als er sich vorbeugte, um sie zu küssen, musste sie dem Drang widerstehen, ihn wegzuschieben. Doch das war auch gar nicht nötig, weil er ihr stattdessen durch die Haare fuhr und ihren schlechten Atem monierte. Er pfiff weiter, und sie hörte ihn im Bad hantieren. Sie schwang die Beine aus dem Bett und legte den Kopf in den Nacken, um die Decke anzustarren, die sie schon in der letzten Nacht angestarrt hatte. Guten Morgen, Decke. Irgendwelche neuen Risse? Nein? Schön für dich.
    Declan war am Vorabend ausnehmend gut gelaunt nach Hause gekommen. Es hatten keine OPs angestanden, und wundersamerweise war auch kurzfristig nichts Ungeplantes mehr hereingekommen. Er hatte Zeit gehabt, sich um Papierkram zu kümmern und Patientenakten zu schreiben. Er war voller Energie und Übermut. Sie wusste es, sobald er zur Haustür hereinkam. Er zwinkerte ihr zu, und während sie versuchte, das Abendessen für ihn auf den Tisch zu bringen, konnte er die Hände nicht von ihr lassen. Lily hatte nichts dagegen, denn es war schon eine ganze Weile her. Er war oft gestresst und müde, und wenn er den Sex nicht ins Rollen brachte, hatten sie keinen. Dafür gab es zwei Gründe: 1. Wenn er nicht die Initiative ergriff, wollte er nicht, und dann stießen ihre Avancen ihn ab. 2. Sie hatte schon seit vielen Jahren nicht mehr richtig Spaß am Sex. Lily vermutete, dass es mit dem Alter zusammenhing. Sie und Declan waren schon so lange zusammen, dass der Sex zwischen ihnen langweilig und vorhersehbar geworden war. Und falls nicht, dann war er gekünstelt oder unbequem oder aufreibend für sie, im wahrsten Sinne des Wortes. Meistens dann, wenn Declan besonders heiß darauf war. Die letzte Nacht war beides gewesen: unbequem und aufreibend. Er hatte sie mit dämlichen Plüschhandschellen ans Bett gefesselt, ein scherzhaft gemeintes Weihnachtsgeschenk von einem Kollegen. Das Kopfteil des Bettes war sehr hoch, und da Lily klein und zierlich war, befanden sich die freiliegenden Streben viel zu weit oben, um daran gefesselt zu werden, ohne die meiste Zeit leicht in der Luft zu baumeln. Die ganze Position drückte viel zu sehr auf ihre Schultern und Handgelenke, und da Declan immer noch über das Durchhaltevermögen eines Achtzehnjährigen verfügte, musste sie es geraume Zeit ertragen, dass ihr Kopf gegen das Bettende schlug, während ihr Arme und Schultern schmerzhaft lang gezogen wurden. Außerdem war Declan aus irgendeinem Grund so in sie eingedrungen, dass sich jede Bewegung anfühlte, als würde er ihr Innerstes nach außen kehren. Doch Lily beschwerte sich nicht, denn hätte sie sich beschwert, hätte es zwei mögliche Reaktionen gegeben: Entweder, er hätte wutentbrannt gegen die Wand geboxt und sie in Handschellen hängen lassen, bis seine Wut verraucht war, und das konnte weiß Gott wie lange

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