Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
Vom Netzwerk:
ihre Krankenschwester war, kam für ihn überraschend. «Ich dachte, sie hätte Medizin studiert», sagte er kopfschüttelnd. «Himmel, sie hatte den besten Abschluss von uns allen!»
    «Mit achtzehn weiß doch noch niemand, was er will», sagte Clooney. «Sie ist Krankenschwester, Ehefrau und Mutter. Sie wirkt glücklich.»
    «Ich wusste von ihrer Heirat mit Declan, aber nachdem die beiden nach Cork gegangen sind, habe ich nie wieder was von ihnen gehört. Sie haben offensichtlich sämtliche Brücken hinter sich abgebrochen», sagte er. «Hat Eve dir je erzählt, was zwischen ihr und Lily vorgefallen ist?»
    «Nein. Dir?»
    «Nein. Das ist ein riesengroßes Geheimnis.»
    «Na ja, es ist alles lange vorbei. Lily kümmert sich wirklich wunderbar um sie.»
    «Oh Gott! Lily Brennan ist wieder zurück auf der Bildfläche!»
    «Inzwischen Lily Donovan, und übrigens, sie ist immer noch eine echte Schönheit.»
    Paul lächelte. «Eve Hayes und Lily Donovan waren die schönsten Mädchen an unserer Schule, und ich hatte mit keiner von beiden was.» Er schüttelte betrübt den Kopf.
    Clooney lachte. «Du hattest damals ausreichend Mädchen, wie ich gehört habe. Und die hatten alle keine Ahnung, dass du eigentlich auf Jungs stehst.»
    Paul lächelte, ohne zu antworten. Stattdessen dachte er darüber nach, wie attraktiv Clooney war. Silberne Strähnen durchzogen seine blonden Haare, und bald würde er grau sein. Sein Gesicht war gebräunt und verwittert, doch die Falten verliehen ihm Charakter. Der Blick seiner stahlblauen Augen war immer noch genauso durchdringend wie früher, doch inzwischen lag eine gewisse Traurigkeit darin. Er war ein hübscher Junge gewesen, von dem Paul oft geträumt hatte, doch als Mann war er noch attraktiver als damals.
    «Hast du Declan auch gesehen?», fragte Paul nach einigen Minuten.
    «Nein. Und um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass ich ihn noch erkennen würde.»
    «Wir waren damals in der Schule richtig gut befreundet – dachte ich zumindest. Aber dann ist er nach Cork gegangen, und ich hatte mit mir selbst genug zu tun. Gar hat noch versucht, den Kontakt aufrechtzuerhalten, aber Declan hat sich nie mehr gemeldet. Jahre später sind mir Gerüchte über seinen Vater zu Ohren gekommen, aber ich weiß nicht … Auf mich wirkte sein Vater immer wie ein netter Kerl.»
    «Ich weiß nur eines», sagte Clooney. «Eve hasst Declan, und Eve hasst niemanden ohne Grund.»
    «Ich kann nicht fassen, dass sie mit Ben Logan zusammen war.»
    «Der arme Kerl.»
    «Seine arme Frau. Es ist schon schlimm genug, den Ehemann zu verlieren, aber dann auch noch erfahren zu müssen, dass er eine Affäre hatte.»
    Das war Clooney noch gar nicht in den Sinn gekommen. «Oh nein!», sagte er. «Daran habe ich noch gar nicht gedacht! Vielleicht muss sie es ja nicht erfahren.»
    «Eve ist die einzige Zeugin für den Unfall, der ihren Mann entweder umgebracht oder ihm einen schweren Hirnschaden zugefügt hat. Wieso war er dort? Weshalb waren sie zusammen?»
    «Himmel, das hat ihr gerade noch gefehlt!»
    Sie tranken noch ein Bier, ehe Paul Clooney seiner wohlverdienten Nachtruhe überließ, und zum ersten Mal seit Monaten war er binnen zwei Minuten eingeschlafen.
     
    Sobald er nach Hause kam, rief Paul Gar an. Er erzählte ihm von Eves Unfall, ihrem Zustand, der Tatsache, dass sie mit Ben Logan zusammen gewesen war, als es passierte, und dass dieser jetzt im Koma lag, mit seiner Frau an seiner Seite, und dass ausgerechnet Lily Brennan Eve jetzt pflegte.
    Gar schaltete den Lautsprecher an, damit auch Gina mithören konnte. Während des Telefonats reihte sich ein Schockmoment an den nächsten.
    Eve hätte sterben können. Ben Logan lag im Sterben. Lily war nicht Ärztin, sondern Krankenschwester geworden. Sie beschlossen, Eve am nächsten Abend gemeinsam zu besuchen. Gina hoffte, dabei auch Lily wiederzusehen, aber Paul erzählte ihnen, dass sie nur tagsüber arbeitete.
    «Ach, Mist!», sagte sie. «Ich wüsste zu gern, wie sie inzwischen aussieht.»
    «Immer noch eine Schönheit», sagte Paul, weil er Clooneys Urteil vertraute.
    «Und die arme Eve!», sagte Gina.
    «Er hat gesagt, sie sei zwar momentan in einem schrecklichen Zustand, aber sie würde sich wieder vollständig erholen.»
    «Warum hat sie uns nicht angerufen?», fragte Gina.
    «Sie hat nicht mal Clooney angerufen. Das war Lily.»
    «Lily Brennan», sagte sie. «Was ist damals zwischen den beiden eigentlich passiert?»
    «Das weiß niemand.»
    Gar versuchte

Weitere Kostenlose Bücher