Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
was die Frau aus Tay im Sinn hatte.
    »Wenn der Urelementar wieder erwacht, wird sein Wüten unser Werk verfestigen. Mit den Opfern können wir den Todesring vollenden, und das wiederum sichert uns den Sieg über die Nesserer. Ich lasse nicht zu, dass diese Pläne aufgeschoben oder gar durchkreuzt werden.«
    »Ich soll also nach Luskan gehen und Jarlaxle und Athrogate aus dem Weg räumen?«
    »Was gibt es da noch zu fragen?«
    »Die zwei sind nicht zu unterschätzen«, warnte Dahlia. »Schon allein sind sie gefährliche Gegner, und Jarlaxle hat mächtige Freunde.«
    »Nimm ein Dutzend Ashmadai … oder von mir aus auch zwanzig«, erwiderte Sylora. »Und Dor’crae.«
    »Der Lich wäre hilfreich.«
    »Valindra bleibt bei mir. Sie ist fast wieder klar im Kopf, aber ihre Macht ist noch nicht zurück. Ich kann sie nicht aufs Spiel setzen.«
    Dieser letzte Satz traf Dahlia bis ins Mark. »Aber mich schon?«
    Sylora lachte nur und konzentrierte sich wieder auf den Zwergengeist im erstarrten Magmastrom. Inzwischen war sein Gesicht aufgetaucht, eine verzweifelte Grimasse, die der Frau sehr gefiel.
    »Und Dor’crae ebenfalls?«, vergewisserte sich Dahlia, weil sie den Vampir in der Nähe entdeckt hatte und wusste, dass er den Wortwechsel mitbekommen hatte.
    »Dor’crae ist geschickt genug, im Notfall zu verschwinden«, antwortete Sylora schlagfertig.
    Sie schien Dahlia immer einen Schritt voraus zu sein. Die Elfe wusste, dass es ihre eigene Schwäche war, die sie ins Hintertreffen brachte. Sie hatte die Demütigung durch ihr Scheitern in Gauntlgrym noch immer nicht verwunden. Seit jenem Zwischenfall war sie sich ihrer Sache nicht mehr wirklich sicher gewesen. Früher hatte sie ihre Ziele aggressiv vorangetrieben, jetzt reagierte sie eher. Und jemand wie Sylora wusste diese Unentschlossenheit zu nutzen.
    »Such sie und bring in Erfahrung, ob sie nach Gauntlgrym zurückkehren«, befahl Sylora.
    »Ich bezweifle, dass sie sich überhaupt in Luskan aufhalten. Es ist zehn Jahre her.«
    »Dann finde es heraus!«, fauchte Sylora sie an. »Wenn sie dort sind und nach Gauntlgrym zurückwollen, hältst du sie auf. Wenn nicht, stellst du fest, ob andere dem Ruf der Zwergengeister Folge leisten wollen. Das sollte ich dir nicht erklären müssen!«
    »Musst du auch nicht«, erwiderte Dahlia betont ruhig. »Ich weiß, was zu tun ist.«
    »Hast du diesen Mörder der Schatten-Enklave schon gefunden, der den Niewinterwald unsicher macht?«
    »Ja, habe ich. Er ist ein Mensch, hat aber etwas vom Schatten an sich.«
    »Und du hast mit ihm gekämpft?«
    Dahlia nickte. Ungeduldig forderte Sylora sie zum Sprechen auf.
    »Er ist geflohen«, log Dahlia. »Er kann sich besser verstecken als kämpfen, auch wenn er ein ordentlicher Kämpfer ist. Ich denke, dass er seine Opfer größtenteils hinterrücks überfallen hat.«
    Das schien Sylora leicht zu verunsichern. Sie warf einen Blick zum Wald.
    »Ich glaube kaum, dass ich ihn so bald noch einmal aufspüre«, sagte Dahlia. Sie wollte nicht, dass Sylora ihre Anweisungen noch einmal überdachte, sondern freute sich schon darauf, ihre Vorgesetzte eine Weile loszuwerden. Außerdem war ihr nicht an einer zweiten Begegnung mit dem Grauen gelegen.
    »Dann soll ihn eben die Magie erwischen«, sagte Sylora.
    Dahlia ließ sich ihre Erleichterung nicht anmerken.
    »Also auf nach Luskan, und beeil dich«, fuhr die Magierin aus Tay fort. »Suche deine Begleiter von damals und sorg dafür, dass weder sie noch andere unserem feurigen Freund in die Quere kommen.«
    Dahlia nickte und drehte sich um.
    »Und enttäusche mich nicht«, sagte Sylora. Die Drohung in ihrer Stimme war unmissverständlich.
    Guenhwyvar legte die Ohren flach an den Kopf und knurrte leise. Sie ging in die Hocke und spannte die Hinterläufe, als würde sie zum Sprung ansetzen.
    Drizzt nickte bei ihrer Bewegung, denn er hatte das Gleiche gespürt wie sie, eine Art kalten Lufthauch wie aus einer anderen Welt, bei dem ihm die Haare zu Berge standen. Er fühlte, dass etwas vor sich ging, was mit dem Schattenreich oder zumindest der Schatten-Enklave zu tun haben könnte, aber mehr konnte er nicht erraten.
    Er bewegte sich langsam, weil er keinen Angriff von einem Wesen oder einer Macht provozieren wollte, die er nicht sehen konnte. Mit den Händen an den Waffen kreiste er hinter Guenhwyvar, um nach hinten zu sichern. Er vertraute darauf, dass der Panther jeden Angriff von vorn oder von den Seiten abwehren würde.
    Dann ließ das ungute Gefühl nach.

Weitere Kostenlose Bücher