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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Axt so fest auf den Boden, dass sie darin stecken blieb, und hob hilflos die leeren, zitternden Hände.
    »Wohin?«, drängte Drizzt.
    Bruenor schüttelte nur hilflos den Kopf.
    »Wo warst du, als das passiert ist?«, fragte Drizzt. Einen Moment lang schien der erschütterte Zwerg nicht einmal darauf eine Antwort zu haben.
    Schließlich riss Bruenor sich so weit zusammen, dass er Drizzt zu der Stelle mit dem Moos führen konnte. Der Dunkelheitszauber hatte sich inzwischen aufgelöst. Sie sahen den Steinhaufen und ein paar Steine, die auf dem Moos herumlagen. Aber die Karten und auch der Sack, in dem Bruenor sie aufbewahrt hatte, waren verschwunden.
    »Er hat mir eine verdammte Kugel der Finsternis übergestülpt«, grollte Bruenor und stampfte vor Wut mit dem Fuß auf. »Er hat mich geblendet und mich mit …« Drizzt beugte sich interessiert vor, aber Bruenor konnte nur raten: »… mit Bienen beschossen.«
    »Mit Bienen?«
    »So hat es sich angefühlt«, versuchte Bruenor zu erklären. »Sie haben gestochen oder gebissen. Irgendwas.« Er schüttelte seinen zotteligen Kopf und streckte einen Arm aus. Tatsächlich waren auf der bloßen Haut zwischen der Armschiene und dem kurzen Ärmel viele kleine, rote Schwellungen zu erkennen. »Damit hat er mich in Schach gehalten, während er hier durchgefegt ist und meine Karten eingesammelt hat.«
    »Und es war ganz sicher ein Drow?«
    »Ich habe ihn gesehen, als ich aus dem Dunkeln kam«, versicherte Bruenor.
    »Wo?«
    Bruenor führte ihn zu der Stelle und zeigte auf den Hügel, über den man in die Senke kam. Drizzt ließ sich auf die Knie herunter, um die Büsche und den Boden zu untersuchen. Als geübter Fährtenleser fand er die Spur sehr schnell – überraschend schnell, zumal Bruenor den Dieb als Drow identifiziert hatte. Er folgte der Spur bis in die Senke, doch dort wurde es deutlich schwieriger, denn alle Fußabdrücke oder abgeknickten Zweige waren von dem hektisch hin und her rennenden Zwerg zertrampelt worden.
    Nach einer Weile fand Drizzt die Spur dennoch wieder und stellte fest, dass sie nach Nordwesten führte. Er und Bruenor stiegen dort den Hang hoch und sahen sich um.
    »Da hinten liegt die Straße«, bemerkte Drizzt.
    »Welche Straße?«
    »Die nach Letzthafen.«
    Bruenors Augen wanderten weiter nach Westen. »Die Katze ist da langgelaufen. Vielleicht hat sie ihn gefunden.«
    Sofort brachen sie auf. Wieder fiel es Drizzt verdächtig leicht, der Spur zu folgen.
    Schon nach hundert Schritten hörten sie vor sich ein Fauchen.
    »Verdammt gute Katze!«, frohlockte Bruenor und lief los, weil er erwartete, Guenhwyvar über dem Dieb vorzufinden.
    Sie fanden den Panther tatsächlich, doch er stand mit zerzaustem Fell und gefletschten Zähnen auf einer Aue und fauchte wütend.
    »Was ist das denn?«, rief der Zwerg aus. »Wo bei den Neun Höllen …?«
    Drizzt legte dem Zwerg eine Hand auf die Schulter, um sich Gehör zu verschaffen. »Der Boden«, sagte er leise und ging auf seine Katze zu.
    »Wie?«
    Bald verstand der Zwerg.
    Guenhwyvar stand zwar auf dem Gras, doch die Erde unter ihren Pfoten war nicht dunkel, sondern weiß. Die Katze spannte die Muskeln an und lehnte sich zur Seite, um ihre Pfoten zu befreien, aber sie klebte fest.
    »Wie Fliegenleim«, stellte Drizzt fest, als er den Rand des seltsamen magischen Flecks erreichte. »Guen?«
    Der Panther reagierte mit einem unglücklichen Grollen.
    »Er hat sie festgeklebt?«, fragte Bruenor verdutzt, als er neben Drizzt trat. »Er hat deine Katze gefangen?«
    Der Drow reagierte mit einem Seufzer. Beunruhigt zog er seine Onyxfigur heraus und schickte die Katze fort. Normalerweise trabte sie davon, wenn sie aus ihrem Körper in den grauen Nebel schlüpfen wollte, der sie in ihre Heimat, die Astralebene, führte, doch immerhin verschwand sie auch so im Nichts. Drizzt und Bruenor blieben auf der feuchten Wiese stehen.
    »Er hat meine Karten, Elf«, brummte der Zwerg niedergeschlagen.
    »Wir finden ihn«, versprach Drizzt.
    Er verriet seinem Freund nicht, dass die Spur des Diebes so überdeutlich war, dass er sie nur mit Absicht hinterlassen haben konnte. Jemand führte sie mit gutem Grund hierher, und Drizzt ahnte bereits, wohin es ging und wer sie lockte.
    Der Drow warf den Beutel ab, so dass er zwischen ihm und Jarlaxle auf dem Tisch landete.
    »Ich glaube, ich hab alle«, sagte er.
    »Du bist dir nicht sicher?«, fragte Athrogate von der Wand her. »Hier geht es um wichtige Dinge, und du glaubst , du hast

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