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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wurden schmaler. Da erkannte Bruenor, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Seine Vermutung bestätigte sich, als Dahlia sich an Jarlaxle wandte.
    »Sylora ging davon aus, dass ich zu dem Urelementar vordringen will, nachdem wir jetzt wissen, dass er erwacht«, erklärte der Drow. »Deshalb hat sie Dahlia und die anderen nach Luskan geschickt. Sie sollten sich vergewissern und uns aufhalten.«
    »Inzwischen weiß sie, dass die Mission gescheitert ist«, fuhr Dahlia fort. »Szass Tams Untertanen verfügen über diverse magische Kommunikationsmethoden.«
    »Und sie halten dich für tot«, überlegte Athrogate.
    »Nicht mehr.« Bruenor schüttelte den Kopf, und seine Stimme war voller Argwohn. »Wenn sie hier sind, beobachten sie uns – und Dahlia.«
    Die Elfe nickte, auch wenn ihr dieser Gedanke nicht zu gefallen schien. Ein böses Lächeln trat auf Bruenors Gesicht.
    »Du bist also eine Verräterin. Wenn sie dich erwischen, werden sie dich bestrafen«, folgerte er.
    »Das scheint dir zu gefallen«, sagte Dahlia.
    »Oder eine Doppelagentin«, fuhr er fort. »Die uns einreden will, dass du ihnen eingeredet hast, du wärst bei dem Kampf umgekommen.«
    »Nein«, widersprach Jarlaxle, bevor Dahlia dazu kam.
    »Nein?«, wiederholte Bruenor. Er warf sein Gepäck auf den Boden, zog die Axt vom Rücken und schlug sie herausfordernd in die offene Handfläche.
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte Athrogate. Seine Stimme klang eher besorgt als drohend.
    »Hör auf deinen haarigen Freund, Zwerg«, mahnte Dahlia, die ihren Wanderstab so drehte, dass er genau wie Bruenors Axt auf ihrer offenen Hand ruhte.
    Da entspannte sich Bruenor, wenn auch eher, weil eine dunkle Gestalt im Rücken von Dahlia lautlos hinter einem Baum hervortrat.
    »Mit ein bisschen Misstrauen hättest du aber schon rechnen müssen«, sagte Bruenor. Er lächelte unschuldig. »Du bist gekommen, um gegen uns zu kämpfen, und jetzt sollen wir dir abnehmen, dass du auf unserer Seite stehst?«
    »Hätte ich mich im Entermesser eingemischt, wäre eure Mission schon dort zu Ende gewesen, guter Zwerg«, erwiderte die Kriegerin. »Und das kannst du auch deinem Freund, dem Drow, mitteilen, der hinter mir steht.«
    Hinter Dahlia richtete Drizzt sich auf, und vor ihr verzog Bruenor angesichts ihrer Kühnheit das Gesicht.
    »Hab ich doch gesagt«, knurrte Athrogate neben Bruenor.
    Erst jetzt wurde Bruenor klar, wie jung diese Elfe war. Daran hatte er bisher keinen Gedanken verschwendet, weil seit dem Moment, als er und Drizzt Luskan betreten hatten, alles Schlag auf Schlag gegangen war. Aber jetzt sah man es. Sie stand vor einem Zwergenkönig, in ihrem Rücken einen berühmten Drow-Krieger, und ihr Gesicht zeigte keine Spur von Angst.
    Nur jemand, der noch sehr jung war, konnte sich so … unsterblich vorkommen.
    Sie hat noch nie verloren, war Bruenors erster Gedanke, doch das war kaum vorstellbar.
    Dann aber musterte er sie sorgfältiger und durchschaute ihre ruhige Zuversicht weit genug, um zu begreifen, dass er mit seiner letzten Eingebung wahrscheinlich vollkommen falschlag. Dahlia hatte etwas verloren, viel sogar, und deshalb war ihr diese Möglichkeit egal. Vielleicht legte sie es sogar darauf an.
    Bruenor warf einen Blick auf Athrogate, dessen Warnung bezüglich Dahlia wie auf diesen Moment gemünzt schien.
    Sie war gefährlich.
    »Wenn ihr alle so aufs Kämpfen brennt, finden wir bestimmt bald Gelegenheit dazu«, bemerkte Jarlaxle, um die Spannung zu brechen.
    Trotz ihrer äußerlichen Selbstsicherheit fragte sich Dahlia, ob sie richtig gehandelt hatte. Sie starrte den Zwerg noch etwas länger an, weil sie den unangenehmen Eindruck loswerden wollte, dass der grantige alte Krieger sie durchschaut hatte.
    Doch das war nicht vordringlich. Für solche Sorgen hatte Dahlia keine Zeit.
    Sie drehte sich um. Drizzt lehnte gemütlich an einem Baum. Seine Unterarme ruhten auf seinen Waffen, die in ihren Scheiden steckten. Die Hände hatte er vor dem Bauch gefaltet.
    »Teilst du die Bedenken deines Freundes?«, fragte sie.
    »Mir ist derselbe Gedanke gekommen.«
    »Und hältst du ihn für zutreffend?«
    Drizzt warf einen Blick auf Bruenor, ehe er lächelnd antwortete: »Nein.«
    Dahlia starrte ihn durchdringend an. Wie eben bei Bruenor hatte sie das Gefühl, dass Drizzt versuchte, sie zu durchschauen. Aber diesmal war sie sicherer – dank Drizzts letzter Antwort. Sie stellte den Stab wieder auf und stützte sich darauf, ohne Drizzt aus den Augen zu lassen. Nicht einmal

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