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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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schlimmer.
    Drizzt kämpfte gnadenlos weiter.
    Einem Ashmadai gelang ein gut gezielter Speerwurf auf Drizzts Brust. Doch ehe der Drow reagieren konnte, landete etwas neben ihm, lenkte ihn ab und kostete ihn seine Abwehrbewegung.
    Vor ihm zuckte ein Flegel in die Höhe, der den Speer sauber aus der Luft holte. Erleichtert registrierte der Drow, dass Dahlia neben ihm stand.
    Sie nahm seine Erleichterung augenzwinkernd zur Kenntnis. Seite an Seite drangen sie vorwärts und ließen dabei die Säbel und die Flegel kreisen.
    Ihre Feinde kannten Dahlia. Einige riefen erschrocken ihren Namen. Bald strömten die Ashmadai aus der Engstelle auf die größere Lichtung zurück.
    »Rückzug?«, fragte Drizzt, weil ihm das am sinnvollsten erschien. Da ihre Feinde noch desorientiert herumstolperten, konnten sie zum anderen Ende der Schlucht rennen, wo ihre Gefährten sich den Eingängen der Höhle näherten.
    Dahlias Lächeln verriet andere Absichten.
    Dieses Grinsen! So voller Leben und Kampfgeist. Sie kannte keine Angst, sondern genoss die Herausforderung. Wann hatte Drizzt Do’Urden zum letzten Mal so ein Grinsen gesehen? Wann hatte es das letzte Mal auf seinem Gesicht gelegen?
    In seinen Gedanken blitzte eine Höhle im Eiswindtal auf, wo er den jungen Wulfgar zu einem Kampf gegen einen Verbeeg-Stamm begleitet hatte.
    Rückzug wäre das Klügste, ja, aber aus Gründen, die er selbst nicht ganz verstand, verwarf Drizzt diesen Gedanken und stürmte mit Dahlia auf das offene Gelände, obwohl ihre zahlenmäßig überlegenen Feinde dort von allen Seiten auf sie losgehen konnten.
    Sie kämpften nicht wirklich Seite an Seite oder Rücken an Rücken. Der Tanz von Drizzt und Dahlia schien überhaupt nicht aufeinander abgestimmt zu sein. Der Drow ließ Dahlia den Vortritt und reagierte nur mehr auf ihre Entscheidungen.
    Sie schnellte vor, und er folgte ihrem Angriff, um ihre Flanke zu schützen. Wenn sie ihm den Weg abschnitt, warf er sich hinter ihr in die Gegenrichtung, stoppte dann aber rasch ab und kehrte wieder um, damit er bereits auf der anderen Seite auftauchte, wenn Dahlia ihre Bewegung beendet hatte. So dehnten sie ihre mörderische Reichweite weiter aus.
    Und beide hielten ihre Waffen bei jedem Schritt unablässig in Bewegung. Krummsäbel und Stabflegel sausten durch die Luft, schnitten, stachen und prügelten auf ihre Feinde ein, die einander anschrien und versuchten, sich irgendwie abgestimmt gegen die beiden zur Wehr zu setzen. Doch noch ehe sie eine Verteidigung aufbauen konnten, griffen Drizzt und Dahlia erneut auf unerwartete Weise an, so dass der ganze Kampf auf beiden Seiten nur noch einer Abfolge spontaner Reaktionen glich.
    Leise wie eine hungrige Raubkatze schlich er über seinen Ast. Dort unten sah er seine Beute, die ihn noch nicht bemerkt hatte. Schockiert stellte Barrabas der Graue fest, dass sein waghalsiger Plan aufzugehen schien.
    Er wusste, dass die beste Kämpferin von Tay, die gefährliche Dahlia, mit vielen Ashmadai nach Norden gezogen war. Dorthin richteten sich auch Syloras Augen, immer auf den anschwellenden Berg. Barrabas fragte sich, ob er an den Schutzrunen und Wachen vorbei bis zu seinem eigentlichen Feind vordringen konnte.
    Wenn er Sylora Salm beseitigte, würde Alegni ihm vielleicht gestatten, dieses Nest, Niewinter, zu verlassen und seine Arbeit in einer echten, zivilisierten Stadt fortzusetzen.
    Er schlich noch weiter über das Lager hinweg, das dort unten aufgeschlagen war. Sylora befand sich nur noch ein Dutzend Fuß vor und unter ihm. Sie wandte ihm dem Rücken zu, während sie sich nach vorn beugte und in den Stumpf eines dicken Baumes starrte.
    Barrabas hätte sie von hier aus anspringen können, aber seine Neugier siegte. Deshalb wagte er sich noch ein Stückchen weiter vor, bis er über Syloras Schulter in den Stumpf blinzeln konnte, der mit Wasser gefüllt war.
    In dem Ersatzteich erblickte er bewegte Bilder – eine Schale des Sehens.
    Barrabas konnte nicht widerstehen. Er reckte sich und schob den Kopf seitlich am Ast vor, um nach unten zu starren.
    Im Wasserspiegel bemerkte er Kampfbewegungen, winzige Gestalten, die immer wieder zuschlugen. Einige der Kämpfer waren Ashmadai, die ungewöhnlich in die Defensive gedrängt waren und nicht annähernd so aggressiv vorgingen, wie Barrabas es von ihnen gewohnt war. Dann sah er einen ihrer Gegner und verstand ihr Zögern, auch wenn das Bild seine Verwirrung noch steigerte. Der wirbelnde Flegel und die akrobatischen Bewegungen – das musste

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