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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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letzten Stunden war kein Tunnel zur Seite abgebogen.
    »Hoffen wir mal, dass Euer Glück uns gewogen bleibt«, sagte Jarlaxle zu Drizzt. Aus einem magischen Beutel zog der Drow-Söldner ein langes, festes Seil. Ein Ende warf er Drizzt zu, das andere Athrogate und wies den Zwerg an, es gut festzuhalten.
    Ohne zu zögern, band Drizzt sich das Seil um den Bauch und kletterte über die Kante, wo er schnell in der Tiefe verschwand. Am Ende des Seils angekommen rief er nach oben: »Hier ist es nicht mehr ganz so steil.«
    Kurz darauf gab es ein Aufblitzen und einen scharfen Aufprall.
    »Drizzt?«, rief Jarlaxle.
    »Ich habe ein zweites Seil gespannt«, rief Drizzt nach oben. »Los!«
    »Kein Zurück«, sagte Jarlaxle ergeben zu Bruenor.
    »Na gut«, erwiderte der Zwerg und hing als Nächster am Seil.
    An der Stelle, wo Drizzt angekommen war, entdeckte Bruenor das zweite Seil, das einer von Taulmarils Zauberpfeilen sicher im Gestein der abschüssigen Decke verankert hatte.
    Der Tunnel führte weiter in die Tiefe, manchmal sehr steil, an anderen Stellen sanfter abfallend. Die fünf kamen ziemlich gut voran. Körperlich waren sie fast am Ende, aber sie wagten nicht zu rasten. Noch immer ging es weiter und weiter.
    Schließlich bog der Tunnel nach einem kurzen Schacht und einem Torbogen scharf ab, und sie sahen die leuchtenden Flechten des Unterreichs. Kurz darauf standen sie auf einem hohen Sims über einer großen Höhle. Riesige Stalagmiten umgaben einen stillen See. Drizzt und Bruenor rissen ungläubig die Augen auf, erst über die zu Wachtürmen geformten Spitzen dieser Tropfsteine, dann über die massive Festungsmauer gegenüber.
    Bruenor Heldenhammer schluckte hörbar und sah den anderen Zwerg an.
    »Ja, König Bruenor«, sagte Athrogate mit breitem Grinsen. »Ich hatte gehofft, dass diese Höhle die Explosion überstanden hat, damit du das große Tor sehen kannst. Das ist dein Gauntlgrym.«

19
    Mit den Augen eines alten Königs

    »Sie hatten ein Riesenglück«, beharrte Dor’crae. »Sie hätten auch in zehn andere Höhlen gehen und nicht weiter …«
    »Das sind Dunkelelfen im Unterreich, du Trottel«, unterbrach ihn Sylora. »Die haben die anderen Höhlen wahrscheinlich schon vom Geruch her aussortiert.«
    Dor’crae zuckte mit den Schultern und setzte zu einer Erwiderung an, doch Sylora gebot ihm knurrend zu schweigen.
    »Ich lasse nicht zu, dass sie den Urelementar bändigen«, erklärte die Magierin aus Tay. »Sein Erwachen soll das Schicksal von Nesseril an der nördlichen Schwertküste besiegeln. Er soll den Todesring vollenden und mir endgültig zum Sieg verhelfen.«
    »Ja, Herrin.« Dor’crae verbeugte sich. »Aber sie sind gefährliche Gegner. Die Verräterin Dahlia fürchten selbst die mutigsten Ashmadai, und dieser Dunkelelf, Drizzt, ist im Norden eine Legende. Andererseits sprechen wir hier über einen Urelementar, ein gottgleiches Wesen der Erde. Könnte selbst Elminster zu seinen besten Zeiten ein solches Ungeheuer beruhigen?«
    »Er war eingesperrt, um Gauntlgrym zu dienen, und dieses Gefängnis hat Jahrtausende gehalten.«
    »Ein Gefängnis, das vom Hauptturm des Arkanums verschlossen wurde. Und den gibt es nicht mehr.«
    »Es strahlt aber noch Magie davon aus«, warnte Sylora. »Wenn es einen Weg gibt, den Kerker wieder zu schließen, hat der schlaue Jarlaxle ihn entdeckt, ganz sicher. Sie sind eine Bedrohung.«
    »Die Ashmadai jagen sie«, erwiderte Dor’crae. »Und bei meinem letzten Besuch in Gauntlgrym habe ich gesehen, dass der Urelementar seine Ruhestätte mit würdigen Wächtern bestückt hat, mächtigen Kreaturen aus der Feuerebene, die seinem dumpfen Ruf gefolgt sind. Eine kleine Armee rothäutiger Echsenmänner zieht durch die Hallen.«
    »Salamander …«, sann Sylora. »Dann hast du ausreichend Zeit zurückzukehren und dich dem Kampf anzuschließen.«
    Der Schrecken, der sich bei diesen Worten auf Dor’craes Gesicht zeigte, zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen. Der Vampir hatte von Anfang an zögerlich reagiert, denn er fürchtete immer noch, dass Dahlia ihren zehnten Diamanten, der ihn selbst symbolisierte, vom rechten ins linke Ohr setzen wollte.
    »Ich kann in dieser Hinsicht kein Risiko eingehen«, fuhr Sylora kurz darauf fort. »Den Urelementar zu einem neuerlichen Akt der Zerstörung zu bringen ist hier unser oberstes Ziel. Leider ist die Sache dringlich, denn die Nesserer kämpfen weiter im Niewinterwald gegen mich, auch wenn ich den Grund noch immer nicht begreife. Deshalb

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