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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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in Faerûn hätte sich diesen Moment nicht schon ausgemalt – die Entdeckung von Gauntlgrym?
    Ein paar Stunden später kehrte Dor’crae mit der Nachricht zurück, er hätte Tunnel gefunden, die sie zur Schmiede führen würden. Allerdings bestätigte er auch Jarlaxles Verdacht, denn er hatte zwar keine Monster gesehen – ob Zwerge, Ghule, Goblins oder was auch immer –, aber auch er hatte schlurfende Schritte vernommen.
    Das ließ nichts Gutes erhoffen, aber die Gruppe war dennoch voller Tatendrang, denn sie waren davon überzeugt, dass sie mit allem fertigwerden konnten, was ihnen begegnen mochte.
    Athrogate ging voran, dicht gefolgt von Dor’crae, der ihm den Weg wies. Sie verließen den runden Saal direkt gegenüber dem Tor, durch das sie hereingekommen waren, und zogen durch breite Gänge mit noch mehr Geschäften und einem Tempel des Clangeddin, in dem Athrogate anhalten musste, um ein Gebet zu sprechen.
    Aus dem Augenwinkel nahmen sie ständig die traumgleichen Bewegungen vorbeiziehender Geister wahr, die sie möglicherweise beobachteten, aber nie näher kamen.
    Irgendwann erreichten sie eine große, geschwungene Treppe, die in einem sanften Bogen nach unten führte. Ihr wahres Ausmaß und auch das der gesamten Anlage wurde ihnen erst bewusst, als sie etliche Stufen tiefer unterhalb der dicken Steindecke der obersten Ebene standen, denn nun bot sich ein Blick auf die nächste riesige Höhle mit hundert Fuß hohen Stützpfeilern, die sich wie massige, geduldige Wachposten vom tief unter ihnen liegenden Höhlenboden bis zur Decke erstreckten. Zwei Pfeilerreihen trugen einen niedrigeren Bereich der enormen Höhle, deren zahlreiche Einzelabschnitte jeweils mit vielen tausend Reliefs und in den Fels getriebenen Symbolen geschmückt waren.
    Zweihundert Stufen tiefer stellten sie fest, dass die Treppe unterhalb der Höhle noch weiter in die Tiefe führte. Dor’crae wies sie an, der Treppe zu folgen.
    »Ihr könnt nicht verlangen, dass ich mich hier nicht näher umsehe!«, protestierte Athrogate ein wenig zu laut. Seine Stimme hallte durch die ganze Höhle und wurde von allen Seiten zurückgeworfen.
    »Wir können doch später wiederkommen, guter Zwerg«, sagte Dahlia.
    »Pah!«, schnaubte Athrogate.
    »Athrogate, da drüben!«, sagte Jarlaxle und deutete mit einem Stab auf eine nahe Wand hinter ihnen. Als die anderen in die angezeigte Richtung blickten, aktivierte Jarlaxle den Stab, um den Bereich zu beleuchten. Der Anblick, der sich ihnen bot, entlockte selbst Valindra einen überraschten Laut.
    Steinmetze hatten die Wand bearbeitet und mit verschiedenen Metallen, Edelsteinen und Farben zu einem riesigen Ebenbild des Gottes Moradin geformt, zehnmal größer als jeder sterbliche Zwerg. Der Seelenschmied hatte eine Schulter hinter einem kostbaren Schild verborgen und hielt mit der anderen Hand einen großen Streithammer in die Höhe. Auf seinem bärtigen Gesicht zeigten sich Blutgier und Streitlust, mit denen er jeden Gegner vernichten würde.
    Jarlaxle sah zu, wie Athrogate auf die Knie fiel und eine Hand vors Gesicht schlug, um sein Aufkeuchen zu beherrschen.
    Schließlich zogen sie weiter, tiefer und tiefer, durch breite und schmale Gänge und auch durch zahlreiche Säle. Lange waren in dem dicken Staub, der sich hier abgesetzt hatte, nur ihre eigenen Spuren zu erkennen, bis sie eine schwere steinerne Tür erreichten, die auf ihrer Seite durch dicke Eisenstangen verriegelt war.
    »Hier endet die eigentliche Stadt«, erläuterte Dor’crae, während er Athrogate mit einem Wink aufforderte, die Stangen zu entfernen. »Der Bereich dahinter ist weniger kunstvoll bearbeitet. Er geht zu den Minen, und ein Weg führt zur Schmiede.«
    »Ich würde das Tor gern wieder schließen«, sagte Athrogate, als er die letzte Stange zur Seite zog. »Ich möchte nicht derjenige sein, der Gauntlgrym für alles öffnet, was in noch größerer Tiefe umherstreift.«
    »Wenn wir gehen, werden wir die Tür wieder sichern«, versprach Dahlia.
    Sobald sie durch die Tür getreten waren, veränderte sich die Atmosphäre von Grund auf. Bisher waren sie durch geisterhafte Stille gelaufen und hatten nur ihre eigenen tastenden Schritte vernommen, die auch noch durch die dicke Staubschicht und die stickige Luft gedämpft wurden. Auf der anderen Seite der Steintür jedoch waren Geräusche zu hören: Quietschen und Ächzen und ein Reiben von Stein auf Stein. Vorher hatte die angenehme Temperatur des oberen Unterreichs geherrscht, doch nun wurde

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