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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ist genial, nicht wahr? Andere Armeen werden durch den Tod ausgedünnt, seine hingegen wächst mit jedem gefallenen Feind.«
    Dahlias Augen blieben an dem dritten Zombie hängen, den ein einziger vernichtender Schlag seitlich am Kopf gefällt hatte. Das war sie gewesen. Sie hatte diesen Mann im Zweikampf besiegt, und es war ein guter Sieg gegen einen würdigen Gegner gewesen. Früher einmal hätte sie ihren Triumph genossen, jetzt stieg ihr bei diesem Anblick ein bitterer Geschmack in den Mund.
    »Morgen früh gehst du in die Stadt«, wies Sylora sie an. »Ich will wissen, wie viele Einwohner Niewinter momentan hat und wie viele Nesserer sich dort herumdrücken.«
    Erzgo Alegni stemmte die Fäuste in die Seiten und ließ seinen Blick über Niewinter schweifen. Dabei blieb er an dem schönen Bauwerk hängen, um das sich die neuen Gebäude gruppierten.
    Die Erzgo-Alegni-Brücke. Nur wenige Tage hatte sie seinen Namen getragen. Danach war sie viele Jahre lang nur Teil der Katastrophe gewesen, die Niewinter heimgesucht hatte, denn es hatte einfach niemand mehr von ihr Notiz genommen.
    Jetzt aber hieß sie wieder die Geflügelte-Lindwurm-Brücke. Keiner der neuen Siedler wusste noch von der Proklamation des Grafen Hugo Babris.
    Hugo Babris. Er war genauso tot wie jeder andere, der sich an jenem schrecklichen Tag in der Stadt aufgehalten hatte – abgesehen von den hochgestellten Shadovar wie Alegni, die auf Schattenwegen in die Schatten-Enklave zurückgekehrt waren.
    Außer ihm hatte noch einer überlebt, der Mann, der jetzt neben Alegni stand und der ihm – mit hörbarem Spott in der Stimme, wie Alegni fand – mitgeteilt hatte, dass die Brücke ihren alten Namen wiederhatte.
    »Und du bist dir ganz sicher?«, fragte der Tiefling.
    »Das war eine der Aufgaben, die du mir für deine Rückkehr aufgetragen hast«, antwortete Barrabas der Graue. »Wann hätte ich dich je enttäuscht?«
    Diese sarkastische Erwiderung brachte ihm einen bösen Blick von Alegni ein.
    »Wir sind dort nicht willkommen«, fuhr Barrabas fort.
    »Dann sollten wir vielleicht niemanden um Erlaubnis ersuchen«, entgegnete Alegni höhnisch. Er wandte sich wieder der fernen Stadt und der Brücke zu, die ihm so wichtig gewesen war.
    Barrabas wartete nicht einmal, bis der Tiefling sich abgewendet hatte, ehe er mit den Schultern zuckte und weitersprach: »Die Männer und Frauen, denen wir in Niewinter gegenüberstehen, sind als Feinde nicht zu unterschätzen, aber sie sind auch keine Freunde der Nekromanten, die ihre Untoten aus den Trümmern beschwören. Es sind erfahrene Kämpfer und Zauberer, die sich störrisch an dieses Fleckchen Erde klammern, obwohl sich eine ganze Legion Zombies auf sie zubewegt.«
    »Meine Shadovar werden diese Kreaturen zermalmen. Die meisten Monster stammen ohnehin aus Niewinter und waren laut deinem ersten Bericht längst abgezogen, ehe die ersten neuen Siedler anrückten.«
    »Richtig, aber dennoch solltest du sie ernst nehmen, sonst riskieren wir einen Kampf auf Leben und Tod um dieses Kaff, das sie nach wie vor als Niewinter bezeichnen. Immerhin wimmelt der ganze Wald von Feinden.«
    Erzgo Alegni starrte weiter zu dem schwarzen Steinhaufen, der einmal eine lebendige Stadt gewesen war, und rieb sein müdes Gesicht. Der Tiefling, der selbst in Nesseril immer ein Außenseiter geblieben war, war nach der Katastrophe streng bestraft worden. Einige Shadovar hatten ihn persönlich dafür verantwortlich gemacht, dass er die Bedrohung aus Tay nicht vorhergesehen und die Anhänger von Szass Tam nicht erledigt hatte, ehe sie so viel Unheil anrichten konnten. Bei dem Vulkanausbruch waren allerdings nur wenige Nesserer umgekommen, weil die meisten sich kaum jemals in der Stadt Niewinter aufgehalten hatten, sondern lieber draußen im Wald nach alten Schätzen suchten.
    Die Expedition hatte in den letzten zehn Jahren weitergesucht, aber man hatte Erzgo Alegni nicht mehr die Führung übertragen. Erst jetzt, seit die Erde wieder bebte und Szass Tams Gefolgsleute klar die Oberhand gewannen, hatte man Alegni zurückgerufen und ihm die Chance gegeben, sich noch einmal zu bewähren. Denn wenn Szass Tam sich mit seinem Todesring hier festsetzen sollte, wären seine Anhänger nicht mehr zu stoppen. Deshalb war Alegni vor einem Monat zurückgekehrt, um den gegenwärtigen Anführer zu ersetzen. Er sollte weiter nach der verschollenen Enklave Xinlenal suchen und die Eindringlinge aus Tay um jeden Preis zurückdrängen.
    Xinlenal. Die Stadt auf einem

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