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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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verstehen, warum Alegni die Kultanhänger so hasste, obwohl sie keine Todfeinde der Nesserer waren. Sie waren wie Tiere. Nein, schlimmer als das, denn sie verzichteten freiwillig auf Vernunft und Logik, nur aus ihrer ungezügelten Lust heraus, Asmodeus zu huldigen.
    Die Idioten verehrten einen Teufelsgott.
    Barrabas schüttelte den Kopf über so viel Dummheit, während er den drei Fanatikern unter dem Baum dabei zusah, wie sie hingebungsvoll durch das Unterholz brachen. Er stellte sich auf den Ast, zog den Mantel aus und umrundete den Stamm, um in dem Gewirr aus Ästen und Blattwerk zu verschwinden.
    »Er ist auf dem Baum!«, rief eine Ashmadai gleich darauf. Die Frau zeigte nach oben und hüpfte vor Begeisterung, weil sie glaubte, sie hätten ihren Feind in die Enge getrieben.
    »Ist er nicht«, antwortete Barrabas von hinten.
    Die Frau hielt inne. Alle drei fuhren herum.
    »Höchstens sein Mantel«, fuhr er fort.
    Seine linke Hand ruhte auf dem Schwert an seiner Hüfte, den rechten Daumen hatte er in den Gürtel gesteckt, genau zwischen der magischen Schnalle und einer zweiten Klinge, einem kunstvoll gearbeiteten magischen Fechtdolch, den ihm eine mächtige Familie vor fast zehn Jahren bei seiner Rückkehr nach Calimhafen geschenkt hatte.
    »Ihr wolltet mich sprechen, nehme ich an«, sagte er, um sie anzustacheln. Nach einer kurzen, verblüfften Pause heulten die drei Kultanhänger auf und griffen an.
    Barrabas überkreuzte die Arme vor dem Körper. Seine rechte Hand brauchte nur einen kurzen Moment zur Aktivierung der magischen Gürtelschnalle, und noch während er danach zum Schwert griff, schleuderte er dieses Messer nach vorn.
    Die Frau in der Mitte stieß ein röchelndes Geräusch aus und brach den Angriff ab. Das Messer steckte tief in ihrer Kehle, als sie rückwärtswankte.
    Die anderen beiden rannten weiter. Der linke stieß mit seiner Waffe wie mit einem Speer nach Barrabas, der andere schwang sein rotes Zepter wie eine Keule. Beiden war es entweder gleichgültig, oder sie hatten noch gar nicht gemerkt, dass ihre Reihe sich gelichtet hatte.
    Jetzt zog Barrabas den Fechtdolch aus der Scheide und kreuzte damit unter dem etwas langsameren rechten Arm, der die längere Klinge zücken musste, rechtzeitig nach links, so dass er damit den Speerstoß abwehren konnte und die Waffe zwischen die Klinge in der Mitte und den geschickt aufwärtsgekippten Griff geriet. Noch während er das Langschwert zog, duckte Barrabas sich unter dem ersten Keulenhieb hinweg und ließ das linke Handgelenk rotieren, womit der Fechtdolch sich unter und um den Speer drehte. Gleich darauf schwang sein Schwert nach rechts zurück, um den zweiten Keulenschlag abzuwehren, hoch nach oben und dann wieder flacher. Dabei ließ er die ganze Zeit weiterhin die linke Hand rotieren und zwang damit den Ashmadai, immer wieder umzugreifen, damit ihm der Speer nicht aus den Händen gerissen wurde.
    Schließlich konnte der Ashmadai seinen Speer befreien, allerdings nur, indem er ihn weit zur Seite warf, und in diesem winzigen Augenblick, in dem Barrabas mit seinem Schwert noch immer jeden wütenden Hieb des anderen Gegners gekonnt abwehrte, schnellte er vor und stach dem Speerträger seinen Dolch tief in die Schulter. Der Kultanhänger, der noch versucht hatte, sich wegzuducken, schrie auf, fand aber rasch sein Gleichgewicht wieder und richtete seine Waffe neu aus. Dafür musste er allerdings zunächst mehrere Schritte zurückweichen.
    Barrabas schien ihn gar nicht zu beachten, denn seine beiden Waffen konzentrierten sich nun ganz auf den gegenwärtigen Feind. Er blieb vollständig in der Defensive, damit der Ashmadai sich austoben konnte. Schon beim kleinsten Fehler würde Barrabas das Zepter mit seinem Fechtdolch wegschieben, um freie Bahn für den tödlichen Schwerthieb zu haben.
    Der Speerkämpfer durchschaute diese Taktik und stieß einen Warnschrei aus, als er seine Waffe nach Barrabas warf. Aus dieser kurzen Entfernung musste er einfach treffen, und bei praktisch jedem Krieger auf Faerûn wäre es ihm auch gelungen.
    Doch Barrabas der Graue war kein gewöhnlicher Krieger.
    Obwohl es so aussah, als hätte er den Speerwerfer nicht einmal mehr im Blick, zog er die linke Hand rechtzeitig zurück und bewegte sie genau in dem Moment, in dem sein Dolch den Speer abfangen und so drehen konnte, dass dieser nach vorn zeigte. Gleichzeitig zog er mit einer unerwarteten Drehung sein Schwert hinter dem Speer nach unten und dann nach vorn, um den Speerwurf nach

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